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Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610.

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Gottes vnfeilbare Warheit/
hoffe auff sein Wort. Meine Seele war-
tet auff den Herren von einer Mor-
chenwache biß zur andern. Habac. 2. Die
Weissagung/ das ist/ die Verheissung/
wird ja noch erfüllet werden zu seiner zeit/
vnd wird endlich frey an Tag kommen/
vnd nicht aussen bleiben. Ob sie aber ver-
zeucht/ so harre jhr/ sie wird gewiß gewiß
kommen/ vnd nicht verziehen. Ja spricht
manniche betrübte Seele: Es wehret mir
zu lang. Antwort. Es muß also seyn/ auff
Glaube
vnd gedult
gefellet
Gott wol.
Syr. 1.
dz Glaube/ hoffnung vnd gedult probiert
werde. Das gefellt Gott baß dann alle
Herrligkeit dieser Welt. Weil nun Gott
einen gefallen daran hat/ ey warumb
woltestu dann nicht mit gedult außwar-
ten? Es hat ein jeglich ding sein anfang/
vnd sein Ende/ vnd wann man das Ende
nicht abwartet/ so wird nichts daraus.
Eccles. 3.Mancher sawer Wind gehet vber die
Früchte auff dem Felde/ ehe sie reiff wer-
den/ wann sie dann des Endes abwar-
ten/ werden sie gar süsse: So ists auch
mit dem Creutz/ erwartet man des En-

des

Gottes vnfeilbare Warheit/
hoffe auff ſein Wort. Meine Seele war-
tet auff den Herren von einer Mor-
chenwache biß zur andern. Habac. 2. Die
Weiſſagung/ das iſt/ die Verheiſſung/
wird ja noch erfuͤllet werdẽ zu ſeiner zeit/
vnd wird endlich frey an Tag kommen/
vnd nicht auſſen bleiben. Ob ſie aber ver-
zeucht/ ſo harre jhr/ ſie wird gewiß gewiß
kommen/ vnd nicht verziehen. Ja ſpricht
manniche betruͤbte Seele: Es wehret mir
zu lang. Antwort. Es muß alſo ſeyn/ auff
Glaube
vñ gedult
gefellet
Gott wol.
Syr. 1.
dz Glaube/ hoffnung vnd gedult probiert
werde. Das gefellt Gott baß dann alle
Herrligkeit dieſer Welt. Weil nun Gott
einen gefallen daran hat/ ey warumb
wolteſtu dann nicht mit gedult außwar-
ten? Es hat ein jeglich ding ſein anfang/
vnd ſein Ende/ vnd wann man das Ende
nicht abwartet/ ſo wird nichts daraus.
Eccleſ. 3.Mancher ſawer Wind gehet vber die
Fruͤchte auff dem Felde/ ehe ſie reiff wer-
den/ wann ſie dann des Endes abwar-
ten/ werden ſie gar ſuͤſſe: So iſts auch
mit dem Creutz/ erwartet man des En-

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[586/0610] Gottes vnfeilbare Warheit/ hoffe auff ſein Wort. Meine Seele war- tet auff den Herren von einer Mor- chenwache biß zur andern. Habac. 2. Die Weiſſagung/ das iſt/ die Verheiſſung/ wird ja noch erfuͤllet werdẽ zu ſeiner zeit/ vnd wird endlich frey an Tag kommen/ vnd nicht auſſen bleiben. Ob ſie aber ver- zeucht/ ſo harre jhr/ ſie wird gewiß gewiß kommen/ vnd nicht verziehen. Ja ſpricht manniche betruͤbte Seele: Es wehret mir zu lang. Antwort. Es muß alſo ſeyn/ auff dz Glaube/ hoffnung vnd gedult probiert werde. Das gefellt Gott baß dann alle Herrligkeit dieſer Welt. Weil nun Gott einen gefallen daran hat/ ey warumb wolteſtu dann nicht mit gedult außwar- ten? Es hat ein jeglich ding ſein anfang/ vnd ſein Ende/ vnd wann man das Ende nicht abwartet/ ſo wird nichts daraus. Mancher ſawer Wind gehet vber die Fruͤchte auff dem Felde/ ehe ſie reiff wer- den/ wann ſie dann des Endes abwar- ten/ werden ſie gar ſuͤſſe: So iſts auch mit dem Creutz/ erwartet man des En- des Glaube vñ gedult gefellet Gott wol. Syr. 1. Eccleſ. 3.

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610, S. 586. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610/610>, abgerufen am 22.11.2024.