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Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610.

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Bewegliche Vrsachen/

12. So hat vns Christus alle vnsere
Trübsall vnschedlich gemacht/ das sie
vns nicht soll schaden an vnserer Selig-
keit. Dann Er hat ja alle vnsere Sünde
durch sein bitter Leiden vnd Sterben be-
Christus
hat alle
vnser trüb
salheilsam
gemacht.
zahlt/ vnnd alle straffe der Sünde auff
sich genommen/ vnd dieselbe krafftloß ge-
macht. Vnd vmb dieser vrsach willen
müssen vns alle Trübsallen zur Selig-
keit dienen/ dieweil Christus durch sein
Leiden all vnser Leiden Geheiliget/ vnnd
in die beste köstlichste Artzeney verwan-
delt. Darumb S. Paulus Rom. 8.
spricht: Es müssen denen/ die Gott lie-
ben/ alle ding zum besten gedeyen.

13. Letzlich/ so bedencke/ was doch die-
ser zeit leiden ist gegen die ewige Herrlig-
keit? Rom. 8. Nicht werth der Herrlig-
keit: Darumb ists eine grosse Barmher-
tzigkeit/ das vns Gott hie züchtiget in
dieser zeit/ welche ja eine kleine zeit ist ge-
Zeitlich
Creutz ei-
ne grosse
Barmher
tzigkeit
Gottes.
gen die ewigkeit: Dagegen Er vns doch
die frewde geben wird/ die ewig ist. Solt
doch ein Mensch wünschen vnd darümb

bitten/
Bewegliche Vrſachen/

12. So hat vns Chriſtus alle vnſere
Truͤbſall vnſchedlich gemacht/ das ſie
vns nicht ſoll ſchaden an vnſerer Selig-
keit. Dann Er hat ja alle vnſere Suͤnde
durch ſein bitter Leiden vnd Sterben be-
Chriſtus
hat alle
vnſer truͤb
ſalheilſam
gemacht.
zahlt/ vnnd alle ſtraffe der Suͤnde auff
ſich genommen/ vnd dieſelbe krafftloß ge-
macht. Vnd vmb dieſer vrſach willen
muͤſſen vns alle Truͤbſallen zur Selig-
keit dienen/ dieweil Chriſtus durch ſein
Leiden all vnſer Leiden Geheiliget/ vnnd
in die beſte koͤſtlichſte Artzeney verwan-
delt. Darumb S. Paulus Rom. 8.
ſpricht: Es muͤſſen denen/ die Gott lie-
ben/ alle ding zum beſten gedeyen.

13. Letzlich/ ſo bedencke/ was doch die-
ſer zeit leiden iſt gegen die ewige Herrlig-
keit? Rom. 8. Nicht werth der Herrlig-
keit: Darumb iſts eine groſſe Barmher-
tzigkeit/ das vns Gott hie zuͤchtiget in
dieſer zeit/ welche ja eine kleine zeit iſt ge-
Zeitlich
Creutz ei-
ne groſſe
Barmher
tzigkeit
Gottes.
gen die ewigkeit: Dagegen Er vns doch
die frewde geben wird/ die ewig iſt. Solt
doch ein Menſch wuͤnſchen vnd daruͤmb

bitten/
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[548/0572] Bewegliche Vrſachen/ 12. So hat vns Chriſtus alle vnſere Truͤbſall vnſchedlich gemacht/ das ſie vns nicht ſoll ſchaden an vnſerer Selig- keit. Dann Er hat ja alle vnſere Suͤnde durch ſein bitter Leiden vnd Sterben be- zahlt/ vnnd alle ſtraffe der Suͤnde auff ſich genommen/ vnd dieſelbe krafftloß ge- macht. Vnd vmb dieſer vrſach willen muͤſſen vns alle Truͤbſallen zur Selig- keit dienen/ dieweil Chriſtus durch ſein Leiden all vnſer Leiden Geheiliget/ vnnd in die beſte koͤſtlichſte Artzeney verwan- delt. Darumb S. Paulus Rom. 8. ſpricht: Es muͤſſen denen/ die Gott lie- ben/ alle ding zum beſten gedeyen. Chriſtus hat alle vnſer truͤb ſalheilſam gemacht. 13. Letzlich/ ſo bedencke/ was doch die- ſer zeit leiden iſt gegen die ewige Herrlig- keit? Rom. 8. Nicht werth der Herrlig- keit: Darumb iſts eine groſſe Barmher- tzigkeit/ das vns Gott hie zuͤchtiget in dieſer zeit/ welche ja eine kleine zeit iſt ge- gen die ewigkeit: Dagegen Er vns doch die frewde geben wird/ die ewig iſt. Solt doch ein Menſch wuͤnſchen vnd daruͤmb bitten/ Zeitlich Creutz ei- ne groſſe Barmher tzigkeit Gottes.

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610, S. 548. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610/572>, abgerufen am 24.11.2024.