Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610.Gottes trost im Trübsal Gottesgegenwart tröstet vnd erfrewet im Creutz.mein/ etc. Ps. 34. Der Herr ist nahs/ etc. Daher sind die H. Märterer so mütig vnd freudig worden/ als sie GOttes ge- genwart vnnd süssen Trost empfunden/ daß sie der Tyrannen in jhrer grösten Marter gespottet/ wie S. Laurentius/ S. Vincentius/ da er mit blossen Füssen auff glüenden Kolen gehen müssen/ hat er gesagt/ er gienge auff wolriechenden Rosen. Babylas hat gebeten/ jhn mit sei- ner Kette zu begraben/ damit er gebun- den/ damit er seines schmucks nit beraubet würde. S. Ignatius wünschet ein rein Weitzenkörnlein zu seyn/ vnnd durch die wilden Thieren gemahlen zu werden/ vr fiat panis mundus Saluatori. Diß ist nicht Menschen sondern Gottes Krafft vnd Freudigkeit/ als von S. Stephano geschrieben ist/ daß er eines Engels gestalt gehabt in seiner verklagung. Da heissets dann: Ich hatte viel bekümmernüß vnd Trawrigkeit in meinem Hertzen/ Aber deine tröstungen erquicketen meine Seele Consolationes tuae viuificarunt ani- mam meam. Das
Gottes troſt im Truͤbſal Gottesgegẽwart troͤſtet vñ erfrewet im Creutz.mein/ ꝛc. Pſ. 34. Der Herr iſt nahs/ ꝛc. Daher ſind die H. Maͤrterer ſo muͤtig vnd freudig worden/ als ſie GOttes ge- genwart vnnd ſuͤſſen Troſt empfunden/ daß ſie der Tyrannen in jhrer groͤſten Marter geſpottet/ wie S. Laurentius/ S. Vincentius/ da er mit bloſſen Fuͤſſen auff gluͤenden Kolen gehen muͤſſen/ hat er geſagt/ er gienge auff wolriechenden Roſen. Babylas hat gebeten/ jhn mit ſei- ner Kette zu begraben/ damit er gebun- den/ damit er ſeines ſchmucks nit beraubet wuͤrde. S. Ignatius wuͤnſchet ein rein Weitzenkoͤrnlein zu ſeyn/ vnnd durch die wilden Thieren gemahlen zu werden/ vr fiat panis mundus Saluatori. Diß iſt nicht Menſchen ſondern Gottes Krafft vnd Freudigkeit/ als von S. Stephano geſchrieben iſt/ daß er eines Engels geſtalt gehabt in ſeiner verklagung. Da heiſſets dann: Ich hatte viel bekuͤmmernuͤß vnd Trawrigkeit in meinem Hertzen/ Aber deine troͤſtungen erquicketen meine Seele Conſolationes tuæ viuificârunt ani- mam meam. Das
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Gottes troſt im Truͤbſal
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Daher ſind die H. Maͤrterer ſo muͤtig
vnd freudig worden/ als ſie GOttes ge-
genwart vnnd ſuͤſſen Troſt empfunden/
daß ſie der Tyrannen in jhrer groͤſten
Marter geſpottet/ wie S. Laurentius/
S. Vincentius/ da er mit bloſſen Fuͤſſen
auff gluͤenden Kolen gehen muͤſſen/ hat
er geſagt/ er gienge auff wolriechenden
Roſen. Babylas hat gebeten/ jhn mit ſei-
ner Kette zu begraben/ damit er gebun-
den/ damit er ſeines ſchmucks nit beraubet
wuͤrde. S. Ignatius wuͤnſchet ein rein
Weitzenkoͤrnlein zu ſeyn/ vnnd durch die
wilden Thieren gemahlen zu werden/ vr
fiat panis mundus Saluatori. Diß iſt
nicht Menſchen ſondern Gottes Krafft
vnd Freudigkeit/ als von S. Stephano
geſchrieben iſt/ daß er eines Engels geſtalt
gehabt in ſeiner verklagung. Da heiſſets
dann: Ich hatte viel bekuͤmmernuͤß vnd
Trawrigkeit in meinem Hertzen/ Aber
deine troͤſtungen erquicketen meine Seele
Conſolationes tuæ viuificârunt ani-
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gegẽwart
troͤſtet vñ
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