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Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610.

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dardurch alles Creutz vberwunden wird.
Dann jhr habt noch nicht biß auffs Blut
wiederstanden vber den kampff wieder
die Sünde/ vnd habt bereit vergessen des
Trostes/ der zu euch redet/ als zu den
Kindern: Mein Sohn achte nicht gering
die Züchtigung des Herrn/ vnnd ver-
zage nicht/ wann du von jhm gestraffet
wirst. Dann welchen der Herr lied hat/
den züchtiget er. Er steupet aber einen
jeglichen Sohn/ den er auffnimpt.

So jhr die züchtigung erduldet/ so er-
beut sich euch Gott als Kindern. Dann
wo ist ein Sohn/ den der Vater nit züch-
tiget? Seid aber ohn züchtigung/ welcher
sie alle sind theithafftig worden/ so seid je
Bastarte/ vnd nit Kinder. Auch so wir ha-
ben vnsere Leibliche Väter zu Züchtigern
gehabt/ vnd sie geschewet/ solten wir dann
nit vielmehr vnterthan sein dem Geistli-
chen Vater/ daß wir leben? Vnnd jenne
zwar haben vns gezüchtiget wenige Tage
nach jhrem düncken: Dieser aber zu nutze/
auff dz wir seine Heiligung erlangen. Alle
Züchtigung aber/ wann sie da ist/ düncket sie

vns
M m ij

dardurch alles Creutz vberwunden wird.
Dann jhr habt noch nicht biß auffs Blut
wiederſtanden vber den kampff wieder
die Suͤnde/ vnd habt bereit vergeſſen des
Troſtes/ der zu euch redet/ als zu den
Kindern: Mein Sohn achte nicht gering
die Zuͤchtigung des Herrn/ vnnd ver-
zage nicht/ wann du von jhm geſtraffet
wirſt. Dañ welchen der Herr lied hat/
den zuͤchtiget er. Er ſteupet aber einen
jeglichen Sohn/ den er auffnimpt.

So jhr die zuͤchtigung erduldet/ ſo er-
beut ſich euch Gott als Kindern. Dann
wo iſt ein Sohn/ den der Vater nit zuͤch-
tiget? Seid aber ohn zuͤchtigung/ welcher
ſie alle ſind theithafftig worden/ ſo ſeid je
Baſtarte/ vnd nit Kinder. Auch ſo wir ha-
ben vnſere Leibliche Vaͤter zu Zuͤchtigern
gehabt/ vnd ſie geſchewet/ ſolten wir dañ
nit vielmehr vnterthan ſein dem Geiſtli-
chen Vater/ daß wir leben? Vnnd jenne
zwar haben vns gezuͤchtiget wenige Tage
nach jhrem duͤncken: Dieſer aber zu nutze/
auff dz wir ſeine Heiligung erlangen. Alle
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[529/0553] dardurch alles Creutz vberwunden wird. Dann jhr habt noch nicht biß auffs Blut wiederſtanden vber den kampff wieder die Suͤnde/ vnd habt bereit vergeſſen des Troſtes/ der zu euch redet/ als zu den Kindern: Mein Sohn achte nicht gering die Zuͤchtigung des Herrn/ vnnd ver- zage nicht/ wann du von jhm geſtraffet wirſt. Dañ welchen der Herr lied hat/ den zuͤchtiget er. Er ſteupet aber einen jeglichen Sohn/ den er auffnimpt. So jhr die zuͤchtigung erduldet/ ſo er- beut ſich euch Gott als Kindern. Dann wo iſt ein Sohn/ den der Vater nit zuͤch- tiget? Seid aber ohn zuͤchtigung/ welcher ſie alle ſind theithafftig worden/ ſo ſeid je Baſtarte/ vnd nit Kinder. Auch ſo wir ha- ben vnſere Leibliche Vaͤter zu Zuͤchtigern gehabt/ vnd ſie geſchewet/ ſolten wir dañ nit vielmehr vnterthan ſein dem Geiſtli- chen Vater/ daß wir leben? Vnnd jenne zwar haben vns gezuͤchtiget wenige Tage nach jhrem duͤncken: Dieſer aber zu nutze/ auff dz wir ſeine Heiligung erlangen. Alle Zuͤchtigũg aber/ wañ ſie da iſt/ duͤncket ſie vns M m ij

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610, S. 529. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610/553>, abgerufen am 02.05.2024.