Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610.

Bild:
<< vorherige Seite

des lobes Gottes.
ten der Psalmen. 7. das in sonderlichenBeweiß
daß die
Lobgesän
ge grosse
Krafft ha
ben.

notfällen bey den Alten die lieben Psal-
men gebraucht sein. Aus diesen gründen
ist offenbar/ das Gottes Lob vnd die Lob-
gesänge müssen sondere grosse Nutz vnnd
Krafft haben. Welches aber niemand al-
so verstehen soll/ daß den blossen Worten
an jhm selbst ohn allen Glauben vnd An-
dacht solche Krafft zugeschrieben worde
vmb des blossen Lauts willen/ so ndern
daß die Lobgesänge mit gleubigen Her-
tzen gesungen vnd gesprochen solche son-
dere Krafft haben. Dauon auff dißmal
ein kurtzer Bericht geschehen sol.

1. Das erste Argument von dem ho-
hen Nutz vnd heilsamer Krafft des lobes
Gottes gibt vns die Natur. Dann das
ist finis totius creaturae. Sehet erstlich
an Ecclesiam angelicam. Esa. 6. vnd in
Apocalypsi hin vnnd wieder. Der 148.GOttes
lob ist das
ende aller
Creaturen:

Psalm hat das lob GOttes/ darzu alle
Creaturen geschaffen sein/ artig beschrie-
ben/ vnd fehet erstlich von den Engeln an:
Lobet den Herrn alle seine Engel/ lobet jn

alle

des lobes Gottes.
ten der Pſalmen. 7. das in ſonderlichenBeweiß
daß die
Lobgeſaͤn
ge groſſe
Krafft ha
ben.

notfaͤllen bey den Alten die lieben Pſal-
men gebraucht ſein. Aus dieſen gruͤnden
iſt offenbar/ das Gottes Lob vnd die Lob-
geſaͤnge muͤſſen ſondere groſſe Nutz vnnd
Krafft haben. Welches aber niemand al-
ſo verſtehen ſoll/ daß den bloſſen Worten
an jhm ſelbſt ohn allen Glauben vnd An-
dacht ſolche Krafft zugeſchrieben worde
vmb des bloſſen Lauts willen/ ſo ndern
daß die Lobgeſaͤnge mit gleubigen Her-
tzen geſungen vnd geſprochen ſolche ſon-
dere Krafft haben. Dauon auff dißmal
ein kurtzer Bericht geſchehen ſol.

1. Das erſte Argument von dem ho-
hen Nutz vnd heilſamer Krafft des lobes
Gottes gibt vns die Natur. Dann das
iſt finis totius creaturæ. Sehet erſtlich
an Eccleſiam angelicam. Eſa. 6. vnd in
Apocalypſi hin vnnd wieder. Der 148.GOttes
lob iſt das
ende aller
Creaturẽ:

Pſalm hat das lob GOttes/ darzu alle
Creaturen geſchaffen ſein/ artig beſchrie-
ben/ vnd fehet erſtlich von den Engeln an:
Lobet den Herꝛn alle ſeine Engel/ lobet jn

alle
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0501" n="477"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">des lobes Gottes.</hi></fw><lb/>
ten der P&#x017F;almen. 7. das in &#x017F;onderlichen<note place="right">Beweiß<lb/>
daß die<lb/>
Lobge&#x017F;a&#x0364;n<lb/>
ge gro&#x017F;&#x017F;e<lb/>
Krafft ha<lb/>
ben.</note><lb/>
notfa&#x0364;llen bey den Alten die lieben P&#x017F;al-<lb/>
men gebraucht &#x017F;ein. Aus die&#x017F;en gru&#x0364;nden<lb/>
i&#x017F;t offenbar/ das Gottes Lob vnd die Lob-<lb/>
ge&#x017F;a&#x0364;nge mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ondere gro&#x017F;&#x017F;e Nutz vnnd<lb/>
Krafft haben. Welches aber niemand al-<lb/>
&#x017F;o ver&#x017F;tehen &#x017F;oll/ daß den blo&#x017F;&#x017F;en Worten<lb/>
an jhm &#x017F;elb&#x017F;t ohn allen Glauben vnd An-<lb/>
dacht &#x017F;olche Krafft zuge&#x017F;chrieben worde<lb/>
vmb des blo&#x017F;&#x017F;en Lauts willen/ &#x017F;o ndern<lb/>
daß die Lobge&#x017F;a&#x0364;nge mit gleubigen Her-<lb/>
tzen ge&#x017F;ungen vnd ge&#x017F;prochen &#x017F;olche &#x017F;on-<lb/>
dere Krafft haben. Dauon auff dißmal<lb/>
ein kurtzer Bericht ge&#x017F;chehen &#x017F;ol.</p><lb/>
          <p>1. Das er&#x017F;te Argument von dem ho-<lb/>
hen Nutz vnd heil&#x017F;amer Krafft des lobes<lb/>
Gottes gibt vns die Natur. Dann das<lb/>
i&#x017F;t <hi rendition="#aq">finis totius creaturæ.</hi> Sehet er&#x017F;tlich<lb/>
an <hi rendition="#aq">Eccle&#x017F;iam angelicam.</hi> E&#x017F;a. 6. vnd in<lb/><hi rendition="#aq">Apocalyp&#x017F;i</hi> hin vnnd wieder. Der 148.<note place="right">GOttes<lb/>
lob i&#x017F;t das<lb/>
ende aller<lb/>
Creature&#x0303;:</note><lb/>
P&#x017F;alm hat das lob GOttes/ darzu alle<lb/>
Creaturen ge&#x017F;chaffen &#x017F;ein/ artig be&#x017F;chrie-<lb/>
ben/ vnd fehet er&#x017F;tlich von den Engeln an:<lb/>
Lobet den <hi rendition="#k">He</hi>r&#xA75B;n alle &#x017F;eine Engel/ lobet jn<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">alle</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[477/0501] des lobes Gottes. ten der Pſalmen. 7. das in ſonderlichen notfaͤllen bey den Alten die lieben Pſal- men gebraucht ſein. Aus dieſen gruͤnden iſt offenbar/ das Gottes Lob vnd die Lob- geſaͤnge muͤſſen ſondere groſſe Nutz vnnd Krafft haben. Welches aber niemand al- ſo verſtehen ſoll/ daß den bloſſen Worten an jhm ſelbſt ohn allen Glauben vnd An- dacht ſolche Krafft zugeſchrieben worde vmb des bloſſen Lauts willen/ ſo ndern daß die Lobgeſaͤnge mit gleubigen Her- tzen geſungen vnd geſprochen ſolche ſon- dere Krafft haben. Dauon auff dißmal ein kurtzer Bericht geſchehen ſol. Beweiß daß die Lobgeſaͤn ge groſſe Krafft ha ben. 1. Das erſte Argument von dem ho- hen Nutz vnd heilſamer Krafft des lobes Gottes gibt vns die Natur. Dann das iſt finis totius creaturæ. Sehet erſtlich an Eccleſiam angelicam. Eſa. 6. vnd in Apocalypſi hin vnnd wieder. Der 148. Pſalm hat das lob GOttes/ darzu alle Creaturen geſchaffen ſein/ artig beſchrie- ben/ vnd fehet erſtlich von den Engeln an: Lobet den Herꝛn alle ſeine Engel/ lobet jn alle GOttes lob iſt das ende aller Creaturẽ:

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610/501
Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610, S. 477. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610/501>, abgerufen am 27.04.2024.