Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610.Grund vnd Vrsach Wie solte nun GOTT nicht hören/wissen/ vnnd sehen/ was Er selbst thut vnd wircket. Darumb ist es vnmüglich/ Gott wir- cket in vns dz Gebet: wie solt ers nicht erhören?daß ein Seufftzerlein solte verloren seyn/ daß aus dem heiligen Geist kompt vnnd zu GOTT gehet. Es kömpt von Gott vnd gehet zu GOtt. In GOTT kan nichts verloren werden: Die Wercke sind in Gott gethan/ vnnd kommen ans Liecht/ Joh. 3. 8. So ist GOtt nicht ein vergeßli- ste sei-
Grund vnd Vrſach Wie ſolte nun GOTT nicht hoͤren/wiſſen/ vnnd ſehen/ was Er ſelbſt thut vnd wircket. Darumb iſt es vnmuͤglich/ Gott wir- cket in vns dz Gebet: wie ſolt ers nicht erhoͤren?daß ein Seufftzerlein ſolte verloren ſeyn/ daß aus dem heiligen Geiſt kompt vnnd zu GOTT gehet. Es koͤmpt von Gott vnd gehet zu GOtt. In GOTT kan nichts verloren werden: Die Wercke ſind in Gott gethan/ vnnd kommen ans Liecht/ Joh. 3. 8. So iſt GOtt nicht ein vergeßli- ſte ſei-
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Grund vnd Vrſach
Wie ſolte nun GOTT nicht hoͤren/
wiſſen/ vnnd ſehen/ was Er ſelbſt thut
vnd wircket. Darumb iſt es vnmuͤglich/
daß ein Seufftzerlein ſolte verloren ſeyn/
daß aus dem heiligen Geiſt kompt vnnd
zu GOTT gehet. Es koͤmpt von Gott
vnd gehet zu GOtt. In GOTT kan
nichts verloren werden: Die Wercke
ſind in Gott gethan/ vnnd kommen ans
Liecht/ Joh. 3.
Gott wir-
cket in vns
dz Gebet:
wie ſolt
ers nicht
erhoͤren?
8. So iſt GOtt nicht ein vergeßli-
cher GOTT/ wie ein Menſch. Wie
GOtt alle wolthaten behelt wie ein Sie-
gelring/ vnnd ein jeder gleubiger fuͤr jhm
iſt wie ein Denckzedel/ Mal. 3. Alſo ver-
giſſet er auch des Gebets nicht. Non ca-
dit in Deum obliuio boni, ſed obli-
uio peccatorum noſtrorum. GOt-
tes gnade iſt ſo groß/ ſo vberfluͤſſig/ daß
ſie vnſere Suͤnde vberwieget vnnd til-
get/ daß Er jhr nimmermehr gedenckei/
Aber das gute daß von jhm herkompt/
deß kan Er nicht vergeſſen/ oder Er mu-
ſte ſei-
Syr. 17.
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