Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610.

Bild:
<< vorherige Seite

ist das Gebet.
me/ die der Herr gepflantzet hat/Esa. 61.
Psalm. 92.

Pflantzen im Hause deß Herrn/
Die muß der heilige Geist bereiten/ vnnd
derselben Geruch mit aufführen. Nun
es versuchs ein frommer Mensch/ er hal-
te dem H. Geist ein wenig still/ vnd ver-
hindere jhn nicht/ es wird nicht lang weh-
ren/ es wird ein Seufftzerlein auffsteigen/
daß der Mensch sagen wird: Ach lie-
ber GOTT/ du getrewer GOTT/
erbarme dich vber mich. So bald man
ein Weyrauch/ Mirrhen/ vnnd ander
Kreutlein ins Fewr legt/ so steiget ein
Reuchlein/ auff/ vnnd gibt einen liebli-
chen Geruch/ welches ohn Fewer nicht
geschicht: Also so bald das Fewer des
heiligen Geistes vnser Hertz berühret/
vnnd daß er nicht verhindert wird/ so
bald steiget ein Geruch eines seufftzer-
leins vnd deß Gebets auff. Das sind
die güldenen Reuchschalen der Engel/Apoe. 5.
vnnd jhr geistlicher Weyrauch damit
sie reuchern Ist derowegen ein an-
dechtiges Seufftzen vnnd Beten eine

gewis-
D d ij

iſt das Gebet.
me/ die der Herr gepflantzet hat/Eſa. 61.
Pſalm. 92.

Pflantzen im Hauſe deß Herrn/
Die muß der heilige Geiſt bereiten/ vnnd
derſelben Geruch mit auffuͤhren. Nun
es verſuchs ein frommer Menſch/ er hal-
te dem H. Geiſt ein wenig ſtill/ vnd ver-
hindere jhn nicht/ es wird nicht lang weh-
ren/ es wird ein Seufftzerlein auffſteigen/
daß der Menſch ſagen wird: Ach lie-
ber GOTT/ du getrewer GOTT/
erbarme dich vber mich. So bald man
ein Weyrauch/ Mirrhen/ vnnd ander
Kreutlein ins Fewr legt/ ſo ſteiget ein
Reuchlein/ auff/ vnnd gibt einen liebli-
chen Geruch/ welches ohn Fewer nicht
geſchicht: Alſo ſo bald das Fewer des
heiligen Geiſtes vnſer Hertz beruͤhret/
vnnd daß er nicht verhindert wird/ ſo
bald ſteiget ein Geruch eines ſeufftzer-
leins vnd deß Gebets auff. Das ſind
die guͤldenen Reuchſchalen der Engel/Apoe. 5.
vnnd jhr geiſtlicher Weyrauch damit
ſie reuchern Iſt derowegen ein an-
dechtiges Seufftzen vnnd Beten eine

gewiſ-
D d ij
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0425" n="401"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">i&#x017F;t das Gebet.</hi></fw><lb/>
me/ die der <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Herr</hi></hi> gepflantzet hat/<note place="right">E&#x017F;a. 61.<lb/>
P&#x017F;alm. 92.</note><lb/>
Pflantzen im Hau&#x017F;e deß <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Herrn/</hi></hi><lb/>
Die muß der heilige Gei&#x017F;t bereiten/ vnnd<lb/>
der&#x017F;elben Geruch mit auffu&#x0364;hren. Nun<lb/>
es ver&#x017F;uchs ein frommer Men&#x017F;ch/ er hal-<lb/>
te dem H. Gei&#x017F;t ein wenig &#x017F;till/ vnd ver-<lb/>
hindere jhn nicht/ es wird nicht lang weh-<lb/>
ren/ es wird ein Seufftzerlein auff&#x017F;teigen/<lb/>
daß der Men&#x017F;ch &#x017F;agen wird: Ach lie-<lb/>
ber <hi rendition="#g">GOTT/</hi> du getrewer <hi rendition="#g">GOTT/</hi><lb/>
erbarme dich vber mich. So bald man<lb/>
ein Weyrauch/ Mirrhen/ vnnd ander<lb/>
Kreutlein ins Fewr legt/ &#x017F;o &#x017F;teiget ein<lb/>
Reuchlein/ auff/ vnnd gibt einen liebli-<lb/>
chen Geruch/ welches ohn Fewer nicht<lb/>
ge&#x017F;chicht: Al&#x017F;o &#x017F;o bald das Fewer des<lb/>
heiligen Gei&#x017F;tes vn&#x017F;er Hertz beru&#x0364;hret/<lb/>
vnnd daß er nicht verhindert wird/ &#x017F;o<lb/>
bald &#x017F;teiget ein Geruch eines &#x017F;eufftzer-<lb/>
leins vnd deß Gebets auff. Das &#x017F;ind<lb/>
die gu&#x0364;ldenen Reuch&#x017F;chalen der Engel/<note place="right">Apoe. 5.</note><lb/>
vnnd jhr gei&#x017F;tlicher Weyrauch damit<lb/>
&#x017F;ie reuchern I&#x017F;t derowegen ein an-<lb/>
dechtiges Seufftzen vnnd Beten eine<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">D d ij</fw><fw place="bottom" type="catch">gewi&#x017F;-</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[401/0425] iſt das Gebet. me/ die der Herr gepflantzet hat/ Pflantzen im Hauſe deß Herrn/ Die muß der heilige Geiſt bereiten/ vnnd derſelben Geruch mit auffuͤhren. Nun es verſuchs ein frommer Menſch/ er hal- te dem H. Geiſt ein wenig ſtill/ vnd ver- hindere jhn nicht/ es wird nicht lang weh- ren/ es wird ein Seufftzerlein auffſteigen/ daß der Menſch ſagen wird: Ach lie- ber GOTT/ du getrewer GOTT/ erbarme dich vber mich. So bald man ein Weyrauch/ Mirrhen/ vnnd ander Kreutlein ins Fewr legt/ ſo ſteiget ein Reuchlein/ auff/ vnnd gibt einen liebli- chen Geruch/ welches ohn Fewer nicht geſchicht: Alſo ſo bald das Fewer des heiligen Geiſtes vnſer Hertz beruͤhret/ vnnd daß er nicht verhindert wird/ ſo bald ſteiget ein Geruch eines ſeufftzer- leins vnd deß Gebets auff. Das ſind die guͤldenen Reuchſchalen der Engel/ vnnd jhr geiſtlicher Weyrauch damit ſie reuchern Iſt derowegen ein an- dechtiges Seufftzen vnnd Beten eine gewiſ- Eſa. 61. Pſalm. 92. Apoe. 5. D d ij

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610/425
Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610, S. 401. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610/425>, abgerufen am 11.05.2024.