Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610.

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zu gewissen Zeitenanruffen.

Göttlichen sachen/ alles vnsernt halben/
daß wir armen blinden Menschen erwe-
cket/ sehen vnd verstehen lernen/ wie Gott
an keinem Ort verschlossen sey/ den dieWarumb
wir zur
Kirchen
gehen.
Himmel nicht begreiffen können/ der
höher ist dann die Himmel/ tieffer dann die
Helle/ breiter als die Erde/ wie Job sagt.

Wie sichs nun helt mit dem Ort/
also auch mit der Zeit/ an welche Gott
mit seiner Ewigkeit nicht verbunden/
weil Er jmmer vnwandelbar bleibet/
höret eine Zeit wie die andere. Ein jrr-
discher Herr höret nicht allewege/ ja gar
selten. Jetzo schleffet er/ dann jaget er/ oder
hat was anders zuthun/ wird offt verhin-
dert: Vnser Gott aber hindert die WeltPsal. 139.
Matt. 10.
Psal. 90.
nit/ sihet alle ding in einen blick/ höret/ weis
alles/ auch deine gedancken/ ehe du gebo-
ren bist/ zelet die haar deines heupts/ tau-
sent Jahr sind jm ein tag/ vnd hinwieder/
nimmt weder zu noch ab/ hat wed' zeit noch
ort/ ist jmmer bereit zu helffen vnd zugeben/
stehet all Augenblick für vnser Thür/Apoc. 3.
Wartet wann jhm auffgethan wird:

Seine

zu gewiſſen Zeitenanruffen.

Goͤttlichen ſachen/ alles vnſernt halben/
daß wir armen blinden Menſchen erwe-
cket/ ſehen vnd verſtehen lernẽ/ wie Gott
an keinem Ort verſchloſſen ſey/ den dieWarumb
wir zur
Kirchen
gehen.
Himmel nicht begreiffen koͤnnen/ der
hoͤher iſt dann die Him̃el/ tieffer dann die
Helle/ breiter als die Erde/ wie Job ſagt.

Wie ſichs nun helt mit dem Ort/
alſo auch mit der Zeit/ an welche Gott
mit ſeiner Ewigkeit nicht verbunden/
weil Er jmmer vnwandelbar bleibet/
hoͤret eine Zeit wie die andere. Ein jrr-
diſcher Herr hoͤret nicht allewege/ ja gar
ſelten. Jetzo ſchleffet er/ dañ jaget er/ oder
hat was anders zuthun/ wird offt verhin-
dert: Vnſer Gott aber hindert die WeltPſal. 139.
Matt. 10.
Pſal. 90.
nit/ ſihet alle ding in einẽ blick/ hoͤret/ weis
alles/ auch deine gedancken/ ehe du gebo-
ren biſt/ zelet die haar deines heupts/ tau-
ſent Jahr ſind jm ein tag/ vnd hinwieder/
nim̃t weder zu noch ab/ hat wed’ zeit noch
ort/ iſt jm̃er bereit zu helffen vnd zugeben/
ſtehet all Augenblick fuͤr vnſer Thuͤr/Apoc. 3.
Wartet wann jhm auffgethan wird:

Seine

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[393/0417] zu gewiſſen Zeitenanruffen. Goͤttlichen ſachen/ alles vnſernt halben/ daß wir armen blinden Menſchen erwe- cket/ ſehen vnd verſtehen lernẽ/ wie Gott an keinem Ort verſchloſſen ſey/ den die Himmel nicht begreiffen koͤnnen/ der hoͤher iſt dann die Him̃el/ tieffer dann die Helle/ breiter als die Erde/ wie Job ſagt. Warumb wir zur Kirchen gehen. Wie ſichs nun helt mit dem Ort/ alſo auch mit der Zeit/ an welche Gott mit ſeiner Ewigkeit nicht verbunden/ weil Er jmmer vnwandelbar bleibet/ hoͤret eine Zeit wie die andere. Ein jrr- diſcher Herr hoͤret nicht allewege/ ja gar ſelten. Jetzo ſchleffet er/ dañ jaget er/ oder hat was anders zuthun/ wird offt verhin- dert: Vnſer Gott aber hindert die Welt nit/ ſihet alle ding in einẽ blick/ hoͤret/ weis alles/ auch deine gedancken/ ehe du gebo- ren biſt/ zelet die haar deines heupts/ tau- ſent Jahr ſind jm ein tag/ vnd hinwieder/ nim̃t weder zu noch ab/ hat wed’ zeit noch ort/ iſt jm̃er bereit zu helffen vnd zugeben/ ſtehet all Augenblick fuͤr vnſer Thuͤr/ Wartet wann jhm auffgethan wird: Seine Pſal. 139. Matt. 10. Pſal. 90. Apoc. 3.

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Zitationshilfe:	Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610, S. 393. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610/417>, abgerufen am 11.05.2024.

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