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Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610.

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Wie die Seele Gott siehet
so weißlich ausgetheilet/ dz dieselbe nichts
anders seyn dann eitel hende/ dadurch d[i]e
Weißheit vnd Gütigkeit Gottes vns jh-
Kreffte in
allen Cre-
aturen sind
eitelhende
der Gü-
tigkeit.
Gottes.
re Schätze außtheilet/ wie Job am [1]2.
spricht: Wer weiß solches nicht/ daßdes
Herrn Hand alles gemacht hat/ vnd
das in seiner Hand ist die Seele ales/
das da lebet/ vnd der Geist alles fleishes?
Frage das Viehe/ daß wird dirs sagen/
oder rede mit der Erden/ vnd mit d[e] Fi-
schen deß Meers/ die werden dirs [e]rzeh-
len/ das bey GOTT ist Recht/ Gewalt
Weißheit. Siehe/ wann er zubric[ht]/ so
hilfft kein bawen. Wann Er zuscheust/
so kan niemand auffthun. Job. [2]6. Er
fasset die Wasser zusammen/ [w]ie ein
Schlauch in seine Wolcken/ vmd die
Wolcken zerreissen darunter nic[ht]. Er
breitet aus die Mitternacht nirge[n]d an/
vnd henget die Erde an nichts.

Weil nun Gott der HErr a[ll]e ding
ordnet/ durch seine Weißheit/ so ha Er
auch vnser Creutz versehen. Darum wir
auch nicht murren sollen/ sondern Got-

tes

Wie die Seele Gott ſiehet
ſo weißlich ausgetheilet/ dz dieſelbe nichts
anders ſeyn dann eitel hende/ dadurch d[i]e
Weißheit vnd Guͤtigkeit Gottes vns jh-
Kreffte in
allen Cre-
aturẽ ſind
eitelhende
der Guͤ-
tigkeit.
Gottes.
re Schaͤtze außtheilet/ wie Job am [1]2.
ſpricht: Wer weiß ſolches nicht/ daßdes
Herrn Hand alles gemacht hat/ vnd
das in ſeiner Hand iſt die Seele ales/
das da lebet/ vnd der Geiſt alles fleiſhes?
Frage das Viehe/ daß wird dirs ſagen/
oder rede mit der Erden/ vnd mit d[e] Fi-
ſchen deß Meers/ die werden dirs [e]rzeh-
len/ das bey GOTT iſt Recht/ Gewalt
Weißheit. Siehe/ wann er zubric[ht]/ ſo
hilfft kein bawen. Wann Er zuſcheuſt/
ſo kan niemand auffthun. Job. [2]6. Er
faſſet die Waſſer zuſammen/ [w]ie ein
Schlauch in ſeine Wolcken/ vmd die
Wolcken zerreiſſen darunter nic[ht]. Er
breitet aus die Mitternacht nirge[n]d an/
vnd henget die Erde an nichts.

Weil nun Gott der HErr a[ll]e ding
ordnet/ durch ſeine Weißheit/ ſo ha Er
auch vnſer Creutz verſehen. Darum wir
auch nicht murren ſollen/ ſondern Got-

tes
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[344/0368] Wie die Seele Gott ſiehet ſo weißlich ausgetheilet/ dz dieſelbe nichts anders ſeyn dann eitel hende/ dadurch die Weißheit vnd Guͤtigkeit Gottes vns jh- re Schaͤtze außtheilet/ wie Job am 12. ſpricht: Wer weiß ſolches nicht/ daßdes Herrn Hand alles gemacht hat/ vnd das in ſeiner Hand iſt die Seele ales/ das da lebet/ vnd der Geiſt alles fleiſhes? Frage das Viehe/ daß wird dirs ſagen/ oder rede mit der Erden/ vnd mit de Fi- ſchen deß Meers/ die werden dirs erzeh- len/ das bey GOTT iſt Recht/ Gewalt Weißheit. Siehe/ wann er zubricht/ ſo hilfft kein bawen. Wann Er zuſcheuſt/ ſo kan niemand auffthun. Job. 26. Er faſſet die Waſſer zuſammen/ wie ein Schlauch in ſeine Wolcken/ vmd die Wolcken zerreiſſen darunter nicht. Er breitet aus die Mitternacht nirgend an/ vnd henget die Erde an nichts. Kreffte in allen Cre- aturẽ ſind eitelhende der Guͤ- tigkeit. Gottes. Weil nun Gott der HErr alle ding ordnet/ durch ſeine Weißheit/ ſo ha Er auch vnſer Creutz verſehen. Darum wir auch nicht murren ſollen/ ſondern Got- tes

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610, S. 344. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610/368>, abgerufen am 27.11.2024.