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Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610.

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Als eine vnendliche Allmacht.

Darumb siehe zu/ lieber Mensch/Der mensch
hat nichts
drumb sol
er jhm
nichtes zu
schreiben.

daß du dir nichts zuschreibest/ sondern al-
les der Allmacht Gottes wieder gibst/ wel-
cher auch alles ist/ was du hast vnnd was
du bist. Keine Creatur kan dir etwas ge-
ben/ oder nemen/ die Allmacht GOttes
thuts allein: Keine Creatur kan dich auch
trösten/ die liebe GOTtes thuts al-
lein.

In solcher liebe siehet die liebhaben-
de Seele die fülle der vnbegreifflichenSpiegel
der All-
macht
Gottes.

Allmacht Gottes/ die da Himmel vnnd
Erden/ Meer vnd trucken in sich begreifft.
Sie aber kan von nichts begriffen wer-
den. Dann die gantze Welt ist gegen Got-Esa. 40.
tes Allmacht als ein Steublein vnnd als
ein tröpfflein Wasser.

Vnd aus derselben fülle der Allmacht
Gottes gehen alle kreffte alle Engeln/
Menschen/ vnnd alle Creaturen herfür.
In derselben bestehet die feste des Him-
mels: Aus derselben gehet die bewegung
des Meers/ die kreffte der Erden/ also/ dz
Himmel vnnd Erde ist voll GOTtes/

voll
Als eine vnendliche Allmacht.

Darumb ſiehe zu/ lieber Menſch/Der mẽſch
hat nichts
drumb ſol
er jhm
nichtes zu
ſchreiben.

daß du dir nichts zuſchreibeſt/ ſondern al-
les der Allmacht Gottes wieder gibſt/ wel-
cher auch alles iſt/ was du haſt vnnd was
du biſt. Keine Creatur kan dir etwas ge-
ben/ oder nemen/ die Allmacht GOttes
thuts allein: Keine Creatur kan dich auch
troͤſten/ die liebe GOTtes thuts al-
lein.

In ſolcher liebe ſiehet die liebhaben-
de Seele die fuͤlle der vnbegreifflichenSpiegel
der All-
macht
Gottes.

Allmacht Gottes/ die da Himmel vnnd
Erden/ Meer vñ trucken in ſich begreifft.
Sie aber kan von nichts begriffen wer-
den. Dann die gantze Welt iſt gegen Got-Eſa. 40.
tes Allmacht als ein Steublein vnnd als
ein troͤpfflein Waſſer.

Vnd aus derſelben fuͤlle der Allmacht
Gottes gehen alle kreffte alle Engeln/
Menſchen/ vnnd alle Creaturen herfuͤr.
In derſelben beſtehet die feſte des Him-
mels: Aus derſelben gehet die bewegung
des Meers/ die kreffte der Erden/ alſo/ dz
Himmel vnnd Erde iſt voll GOTtes/

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[329/0353] Als eine vnendliche Allmacht. Darumb ſiehe zu/ lieber Menſch/ daß du dir nichts zuſchreibeſt/ ſondern al- les der Allmacht Gottes wieder gibſt/ wel- cher auch alles iſt/ was du haſt vnnd was du biſt. Keine Creatur kan dir etwas ge- ben/ oder nemen/ die Allmacht GOttes thuts allein: Keine Creatur kan dich auch troͤſten/ die liebe GOTtes thuts al- lein. Der mẽſch hat nichts drumb ſol er jhm nichtes zu ſchreiben. In ſolcher liebe ſiehet die liebhaben- de Seele die fuͤlle der vnbegreifflichen Allmacht Gottes/ die da Himmel vnnd Erden/ Meer vñ trucken in ſich begreifft. Sie aber kan von nichts begriffen wer- den. Dann die gantze Welt iſt gegen Got- tes Allmacht als ein Steublein vnnd als ein troͤpfflein Waſſer. Spiegel der All- macht Gottes. Eſa. 40. Vnd aus derſelben fuͤlle der Allmacht Gottes gehen alle kreffte alle Engeln/ Menſchen/ vnnd alle Creaturen herfuͤr. In derſelben beſtehet die feſte des Him- mels: Aus derſelben gehet die bewegung des Meers/ die kreffte der Erden/ alſo/ dz Himmel vnnd Erde iſt voll GOTtes/ voll

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610, S. 329. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610/353>, abgerufen am 02.05.2024.