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Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610.

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als die mildeste Gütigkeit.
schmückte/ vber allen schmuck? Were sieDer mensch
gar erkal-
tet in der
Liebe
Gottes

nicht eine grosse Närrin/ wann sie den-
selben nicht wolte lieben? Darumb er-
kenne du Menschliche Seele/ wie du vom
Teuffel erkaltet bist/ daß du gar nicht
kanst in der Liebe Gottes erwermet wer-
den.

Vnd dieweil ja Gott allen Mensch-
lichen Hertzen die Liebe eingepflantzet
hat/ so sage mir/ wann deine Liebe zu
kauffen were/ wem woltestu sie lieber ver-
keuffen dann Gott deinem Herrn?
Meinestu aber/ Gott hat dir deine Liebe
nicht thewr gnug abgekaufft vnd bezalt/
hat Er dir nicht seinen lieben Sohn da-
für gegeben/ vnd Himmel vnd Erde dar-Gott hat
vns vnse-
re Liebe
thewr
gnung
bezahlet.

zu? Dann alles/ was du von der Welt
hoffest vnd erwartest/ daß sie dir für dei-
ne Liebe geben solt/ ist nichts dagegen/
was dir Gott gegeben hat/ vnd was Er
[k]ünfftig bereitet hat denen/ die Ihn lieb-
haben. Die Welt gibt dir etwa einEsa. 64.
1. Cor. 2.

Hand voll Ehre vnnd Reichthumb/
vnd damit viel schmertzen/ noch liebestu

sie
Y ij

als die mildeſte Guͤtigkeit.
ſchmuͤckte/ vber allen ſchmuck? Were ſieDer mẽſch
gar erkal-
tet in der
Liebe
Gottes

nicht eine groſſe Naͤrrin/ wann ſie den-
ſelben nicht wolte lieben? Darumb er-
kenne du Menſchliche Seele/ wie du vom
Teuffel erkaltet biſt/ daß du gar nicht
kanſt in der Liebe Gottes erwermet wer-
den.

Vnd dieweil ja Gott allen Menſch-
lichen Hertzen die Liebe eingepflantzet
hat/ ſo ſage mir/ wann deine Liebe zu
kauffen were/ wem wolteſtu ſie lieber ver-
keuffen dann Gott deinem Herrn?
Meineſtu aber/ Gott hat dir deine Liebe
nicht thewr gnug abgekaufft vnd bezalt/
hat Er dir nicht ſeinen lieben Sohn da-
fuͤr gegeben/ vnd Himmel vnd Erde dar-Gott hat
vns vnſe-
re Liebe
thewr
gnung
bezahlet.

zu? Dann alles/ was du von der Welt
hoffeſt vnd erwarteſt/ daß ſie dir fuͤr dei-
ne Liebe geben ſolt/ iſt nichts dagegen/
was dir Gott gegeben hat/ vnd was Er
[k]uͤnfftig bereitet hat denen/ die Ihn lieb-
haben. Die Welt gibt dir etwa einEſa. 64.
1. Cor. 2.

Hand voll Ehre vnnd Reichthumb/
vnd damit viel ſchmertzen/ noch liebeſtu

ſie
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[321/0345] als die mildeſte Guͤtigkeit. ſchmuͤckte/ vber allen ſchmuck? Were ſie nicht eine groſſe Naͤrrin/ wann ſie den- ſelben nicht wolte lieben? Darumb er- kenne du Menſchliche Seele/ wie du vom Teuffel erkaltet biſt/ daß du gar nicht kanſt in der Liebe Gottes erwermet wer- den. Der mẽſch gar erkal- tet in der Liebe Gottes Vnd dieweil ja Gott allen Menſch- lichen Hertzen die Liebe eingepflantzet hat/ ſo ſage mir/ wann deine Liebe zu kauffen were/ wem wolteſtu ſie lieber ver- keuffen dann Gott deinem Herrn? Meineſtu aber/ Gott hat dir deine Liebe nicht thewr gnug abgekaufft vnd bezalt/ hat Er dir nicht ſeinen lieben Sohn da- fuͤr gegeben/ vnd Himmel vnd Erde dar- zu? Dann alles/ was du von der Welt hoffeſt vnd erwarteſt/ daß ſie dir fuͤr dei- ne Liebe geben ſolt/ iſt nichts dagegen/ was dir Gott gegeben hat/ vnd was Er kuͤnfftig bereitet hat denen/ die Ihn lieb- haben. Die Welt gibt dir etwa ein Hand voll Ehre vnnd Reichthumb/ vnd damit viel ſchmertzen/ noch liebeſtu ſie Gott hat vns vnſe- re Liebe thewr gnung bezahlet. Eſa. 64. 1. Cor. 2. Y ij

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610, S. 321. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610/345>, abgerufen am 22.11.2024.