Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610.vnd in der Seelen geschmecket wird. Soll nun ein Mensch warhafftig erkennet X iij
vnd in der Seelen geſchmecket wird. Soll nun ein Menſch warhafftig erkennet X iij
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vnd in der Seelen geſchmecket wird.
Soll nun ein Menſch warhafftig
wiſſen/ daß Gott gut iſt/ vnd das hoͤch-
ſte Gut/ ſo muß er ſeine Guͤtigkeit im
Hertzen ſchmecken. Die Schrifft zeuget
dauon euſſerlich/ aber das Hertz muß in-
nerlich empfinden/ vnnd das lebendige
Wort ſchmecken. Heb. 6. Die geſchme-
cket haben das guͤtige Wort vnnd die
kreffte der zukuͤnſſtigen Welt. Das Gott
freundlich ſey/ kanſtu nicht beſſer verſte-
hen dann wann du ſeinen Troſt ſchme-
ckeſt/ daß er ein freudenreiches Weſen
ſey/ kan dich niemand beſſer lehren dann
GOtt ſelbſt/ wann er ſich in dir frewet:
Alſo mit allen dingen/ daß Gott iſt. Wo
ers nicht alles ſelbſt in dir thut vnnd wir-
cket/ ſo wirſtu nim̃er ſein lebendig Erkant-
nuß haben. Dann Gott erkennen ohne
Gott iſt vnmuͤglich/ ſagt S. Auguſtinus.
Darumb wann ſich Gott nicht ſelbſt of-
fenbaret/ vnd zu erkennen gibt/ der wird
nimmermehr recht wiſſen koͤnnen/ was
GOtt iſt: Wann aber ein Hertz das le-
bendige erkantnis Gottes empfindet/ ſo
erkennet
Lebendig
erkentnis
Gottes
was?
X iij
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Zitationshilfe: | Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610, S. 307. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610/331>, abgerufen am 16.07.2024. |