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Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610.

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falsche Zungen vberwinden sollen.
Pfeile nicht erfahren/ wie der Prophet
Jeremias am 9. spricht: Ihre falsche
Zungen sind mördliche Pfeile/ mit jhrem
Munde reden sie freundlich mit jhrem
Nehesten/ aber im Hertzen lauren sie
auff denselbigen. Es sollen sich auch alle
fromme Hertzen für den Verleumbdern
hüten. Denn gleich wie ein aussetziger
gifftiger Othem einen vergifftet/ also
auch eine solche gifftige Zunge/ vergifftet
die/ so sie gerne hören.

Weil nun niemand für den bösen
Meulern gesichert ist/ vnd aber wieder-
schelten verboten/ vnd dein Christlichen
Glauben vngemeß: So ist darwieder
kein ander raht dann daß man gewissen
Trost auß Gottes Wort fasse.

1. Laß den ersten Trost sein Christi
vnd aller Heiligen Exempel. Dann die-
selben sind/ die vns am ersten vnd leich-
testen begegnen vnd einfallen/ wann wir
gelestert vnd verleumbdet werden. Dann
so ists dem Herren Christo vnserm
Haupt selbst gangen. Da ist kein Vn-

glück
O

falſche Zungen vberwinden ſollen.
Pfeile nicht erfahren/ wie der Prophet
Jeremias am 9. ſpricht: Ihre falſche
Zungen ſind moͤrdliche Pfeile/ mit jhrem
Munde reden ſie freundlich mit jhrem
Neheſten/ aber im Hertzen lauren ſie
auff denſelbigen. Es ſollen ſich auch alle
fromme Hertzen fuͤr den Verleumbdern
huͤten. Denn gleich wie ein auſſetziger
gifftiger Othem einen vergifftet/ alſo
auch eine ſolche gifftige Zunge/ vergifftet
die/ ſo ſie gerne hoͤren.

Weil nun niemand fuͤr den boͤſen
Meulern geſichert iſt/ vnd aber wieder-
ſchelten verboten/ vnd dein Chriſtlichen
Glauben vngemeß: So iſt darwieder
kein ander raht dann daß man gewiſſen
Troſt auß Gottes Wort faſſe.

1. Laß den erſten Troſt ſein Chriſti
vnd aller Heiligen Exempel. Dann die-
ſelben ſind/ die vns am erſten vnd leich-
teſten begegnen vnd einfallen/ wann wir
geleſtert vnd verleumbdet werden. Dann
ſo iſts dem Herren Chriſto vnſerm
Haupt ſelbſt gangen. Da iſt kein Vn-

gluͤck
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[191/0215] falſche Zungen vberwinden ſollen. Pfeile nicht erfahren/ wie der Prophet Jeremias am 9. ſpricht: Ihre falſche Zungen ſind moͤrdliche Pfeile/ mit jhrem Munde reden ſie freundlich mit jhrem Neheſten/ aber im Hertzen lauren ſie auff denſelbigen. Es ſollen ſich auch alle fromme Hertzen fuͤr den Verleumbdern huͤten. Denn gleich wie ein auſſetziger gifftiger Othem einen vergifftet/ alſo auch eine ſolche gifftige Zunge/ vergifftet die/ ſo ſie gerne hoͤren. Weil nun niemand fuͤr den boͤſen Meulern geſichert iſt/ vnd aber wieder- ſchelten verboten/ vnd dein Chriſtlichen Glauben vngemeß: So iſt darwieder kein ander raht dann daß man gewiſſen Troſt auß Gottes Wort faſſe. 1. Laß den erſten Troſt ſein Chriſti vnd aller Heiligen Exempel. Dann die- ſelben ſind/ die vns am erſten vnd leich- teſten begegnen vnd einfallen/ wann wir geleſtert vnd verleumbdet werden. Dann ſo iſts dem Herren Chriſto vnſerm Haupt ſelbſt gangen. Da iſt kein Vn- gluͤck O

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610, S. 191. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610/215>, abgerufen am 25.11.2024.