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Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610.

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wie sie geschehen müsse.
sehet wie gedültig muß er seyn. Ach laß
dich doch die hohe gedult GOTtes zur
Busse locken.

4. Von grosser güte. Ist deine Sün-Gott ein
wesentlich
mittheilen-
des Gut.
Jer. 32.
Benignita-
tis gratia.

de groß/ so ist auch seine Barmhertzigkeit
groß/ Gott ist so wesentlich vnd gründt-
lich gut/ daß er gern sich selbst allen Men-
schen mittheilete/ müchten sie jhn nur er-
greiffen vnd annemen/ ja er kan nicht an-
ders dann gütig seyn/ das ist seine Natur/
daran hat er seine freude/ wie er im Pro-
pheten sagt: Es soll jhm eine lust seyn/ daß
er vns guts thun müge. Seine Barm-
hertzigkeit ist so groß als er selbst ist/Syr. 18. 2.
das ist/ vnendlich/ vnnd gehet vber alle
Menschen. Seine Väterliche Barm-
hertzigkeit ist nicht so enge gespannen
als eines Leiblichen Vaters/ der sich
nur vber seine eigene Kinder erbar-Rom. 10.
met/ sondern er ist Reich von Barmher-
tzigkeit vber alle/ etc. Seine Gnade rei-Psal. 36.
chet so weit der Himmel ist. Solche eine
hohe tieffe Barmhertzigkeit ist GOttes

Barm-
K iiij

wie ſie geſchehen muͤſſe.
ſehet wie geduͤltig muß er ſeyn. Ach laß
dich doch die hohe gedult GOTtes zur
Buſſe locken.

4. Von groſſer guͤte. Iſt deine Suͤn-Gott ein
weſentlich
mittheilẽ-
des Gut.
Jer. 32.
Benignita-
tis gratia.

de groß/ ſo iſt auch ſeine Barmhertzigkeit
groß/ Gott iſt ſo weſentlich vnd gruͤndt-
lich gut/ daß er gern ſich ſelbſt allen Men-
ſchen mittheilete/ muͤchten ſie jhn nur er-
greiffen vnd annemen/ ja er kan nicht an-
ders dann guͤtig ſeyn/ das iſt ſeine Natur/
daran hat er ſeine freude/ wie er im Pro-
pheten ſagt: Es ſoll jhm eine luſt ſeyn/ daß
er vns guts thun muͤge. Seine Barm-
hertzigkeit iſt ſo groß als er ſelbſt iſt/Syr. 18. 2.
das iſt/ vnendlich/ vnnd gehet vber alle
Menſchen. Seine Vaͤterliche Barm-
hertzigkeit iſt nicht ſo enge geſpannen
als eines Leiblichen Vaters/ der ſich
nur vber ſeine eigene Kinder erbar-Rom. 10.
met/ ſondern er iſt Reich von Barmher-
tzigkeit vber alle/ ꝛc. Seine Gnade rei-Pſal. 36.
chet ſo weit der Himmel iſt. Solche eine
hohe tieffe Barmhertzigkeit iſt GOttes

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K iiij
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[133/0157] wie ſie geſchehen muͤſſe. ſehet wie geduͤltig muß er ſeyn. Ach laß dich doch die hohe gedult GOTtes zur Buſſe locken. 4. Von groſſer guͤte. Iſt deine Suͤn- de groß/ ſo iſt auch ſeine Barmhertzigkeit groß/ Gott iſt ſo weſentlich vnd gruͤndt- lich gut/ daß er gern ſich ſelbſt allen Men- ſchen mittheilete/ muͤchten ſie jhn nur er- greiffen vnd annemen/ ja er kan nicht an- ders dann guͤtig ſeyn/ das iſt ſeine Natur/ daran hat er ſeine freude/ wie er im Pro- pheten ſagt: Es ſoll jhm eine luſt ſeyn/ daß er vns guts thun muͤge. Seine Barm- hertzigkeit iſt ſo groß als er ſelbſt iſt/ das iſt/ vnendlich/ vnnd gehet vber alle Menſchen. Seine Vaͤterliche Barm- hertzigkeit iſt nicht ſo enge geſpannen als eines Leiblichen Vaters/ der ſich nur vber ſeine eigene Kinder erbar- met/ ſondern er iſt Reich von Barmher- tzigkeit vber alle/ ꝛc. Seine Gnade rei- chet ſo weit der Himmel iſt. Solche eine hohe tieffe Barmhertzigkeit iſt GOttes Barm- Gott ein weſentlich mittheilẽ- des Gut. Jer. 32. Benignita- tis gratia. Syr. 18. 2. Rom. 10. Pſal. 36. K iiij

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610, S. 133. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610/157>, abgerufen am 28.04.2024.