Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610.Was Busse thun hersse/ Ich sahe mich vmb/ Ich suchte vnter jh-nen/ ob sich jemand zur Mawer machte/ vnnd wieder den Rieß stunde/ gegen mir für das Land/ daß ichs nicht verderbte/ aber ich fand keinen. Darumb schüttet Ich meinen Zorn vber sie/ vnd mit dem Fewer meines Grimmes machte Ichs ein ende vnd gab jhnen jhren Verdienst auff jhren Kopffe. Eine solche Mawer ist der Prophet Solches Fasten sol dem gantzen Volck Dann
Was Buſſe thun herſſe/ Ich ſahe mich vmb/ Ich ſuchte vnter jh-nen/ ob ſich jemand zur Mawer machte/ vnnd wieder den Rieß ſtunde/ gegen mir fuͤr das Land/ daß ichs nicht verderbte/ aber ich fand keinen. Darumb ſchuͤttet Ich meinen Zorn vber ſie/ vnd mit dem Fewer meines Grimmes machte Ichs ein ende vnd gab jhnen jhren Verdienſt auff jhren Kopffe. Eine ſolche Mawer iſt der Prophet Solches Faſten ſol dem gantzen Volck Dann
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0148" n="124"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Was Buſſe thun herſſe/</hi></fw><lb/> Ich ſahe mich vmb/ Ich ſuchte vnter jh-<lb/> nen/ ob ſich jemand zur Mawer machte/<lb/> vnnd wieder den Rieß ſtunde/ gegen mir<lb/> fuͤr das Land/ daß ichs nicht verderbte/<lb/> aber ich fand keinen. Darumb ſchuͤttet<lb/> Ich meinen Zorn vber ſie/ vnd mit dem<lb/> Fewer meines Grimmes machte Ichs ein<lb/> ende vnd gab jhnen jhren Verdienſt auff<lb/> jhren Kopffe.</p><lb/> <note place="left">Dan. 9.</note> <p>Eine ſolche Mawer iſt der Prophet<lb/> Daniel geweſen/ da er des gantzẽ Volckes<lb/> Suͤnde bekennet/ ꝛc. Ein ſolch Bußfaſten<lb/> beſchreibt der Prophet Joel alhie/ da er<lb/> ſpricht: Blaſet mit Poſaunẽ zu Zion/ heili-<lb/> get eine Faſte/ ruffet die Gemeine zuſamẽ/<lb/> ſamlet die Elteſten/ heiliget das Volck/<lb/> bringet zuſammen die jungen Kinder vnd<lb/> Seuglinge. Der Breutigam gehe aus<lb/> ſeiner Kammer/ vnd die Braut auß jh-<lb/><note place="left">Beſchrei-<lb/> bung des<lb/> allgemei-<lb/> nen Fa-<lb/> ſ<supplied>t</supplied>e<supplied>n</supplied>s.</note>rem Gemach. Laſt die Prieſter des HEr-<lb/> ren weinen vnd ſagen: <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Herr</hi></hi>/ ſchone<lb/> deines Volckes/ vnd laß dein Erbe nicht<lb/> zu ſchanden werden.</p><lb/> <p>Solches Faſten ſol dem gantzen Volck<lb/> ein groſſer ernſt ſein ohne alle Heucheley.<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Dann</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [124/0148]
Was Buſſe thun herſſe/
Ich ſahe mich vmb/ Ich ſuchte vnter jh-
nen/ ob ſich jemand zur Mawer machte/
vnnd wieder den Rieß ſtunde/ gegen mir
fuͤr das Land/ daß ichs nicht verderbte/
aber ich fand keinen. Darumb ſchuͤttet
Ich meinen Zorn vber ſie/ vnd mit dem
Fewer meines Grimmes machte Ichs ein
ende vnd gab jhnen jhren Verdienſt auff
jhren Kopffe.
Eine ſolche Mawer iſt der Prophet
Daniel geweſen/ da er des gantzẽ Volckes
Suͤnde bekennet/ ꝛc. Ein ſolch Bußfaſten
beſchreibt der Prophet Joel alhie/ da er
ſpricht: Blaſet mit Poſaunẽ zu Zion/ heili-
get eine Faſte/ ruffet die Gemeine zuſamẽ/
ſamlet die Elteſten/ heiliget das Volck/
bringet zuſammen die jungen Kinder vnd
Seuglinge. Der Breutigam gehe aus
ſeiner Kammer/ vnd die Braut auß jh-
rem Gemach. Laſt die Prieſter des HEr-
ren weinen vnd ſagen: Herr/ ſchone
deines Volckes/ vnd laß dein Erbe nicht
zu ſchanden werden.
Beſchrei-
bung des
allgemei-
nen Fa-
ſtens.
Solches Faſten ſol dem gantzen Volck
ein groſſer ernſt ſein ohne alle Heucheley.
Dann
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |