Arent, Wilhelm (Hrsg.): Moderne Dichter-Charaktere. Leipzig, [1885].Oskar Jerschke. Das Volk des Perikles hat ausgerungen Und längst erblindete sein Ehrenschild, Homers und Pindars Leier ist verklungen Und ach, zermalmt des Phidias Götterbild: Doch ob auch die Akropolis zerfallen, Der Geist von Hellas lebt noch in uns Allen. Denn er allein hat mit Titanenkräften In alter Zeit den festen Grund gelegt, Der über sich auf prächt'gen Säulenschäften Der Ewigkeit gewalt'gen Tempel trägt. Wohl sieht man Volk auf Volk dran weiter bauen, Doch wird ihn je die Welt vollendet schauen? Oskar Jerſchke. Das Volk des Perikles hat ausgerungen Und längſt erblindete ſein Ehrenſchild, Homers und Pindars Leier iſt verklungen Und ach, zermalmt des Phidias Götterbild: Doch ob auch die Akropolis zerfallen, Der Geiſt von Hellas lebt noch in uns Allen. Denn er allein hat mit Titanenkräften In alter Zeit den feſten Grund gelegt, Der über ſich auf prächt’gen Säulenſchäften Der Ewigkeit gewalt’gen Tempel trägt. Wohl ſieht man Volk auf Volk dran weiter bauen, Doch wird ihn je die Welt vollendet ſchauen? <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0188" n="170"/> <fw place="top" type="header">Oskar Jerſchke.</fw><lb/> <lg n="3"> <l>Das Volk des Perikles hat ausgerungen</l><lb/> <l>Und längſt erblindete ſein Ehrenſchild,</l><lb/> <l>Homers und Pindars Leier iſt verklungen</l><lb/> <l>Und ach, zermalmt des Phidias Götterbild:</l><lb/> <l>Doch ob auch die Akropolis zerfallen,</l><lb/> <l>Der Geiſt von Hellas lebt noch in uns Allen.</l> </lg><lb/> <lg n="4"> <l>Denn er allein hat mit Titanenkräften</l><lb/> <l>In alter Zeit den feſten Grund gelegt,</l><lb/> <l>Der über ſich auf prächt’gen Säulenſchäften</l><lb/> <l>Der Ewigkeit gewalt’gen Tempel trägt.</l><lb/> <l>Wohl ſieht man Volk auf Volk dran weiter bauen,</l><lb/> <l>Doch wird ihn je die Welt vollendet ſchauen?</l> </lg> </lg> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </body> </text> </TEI> [170/0188]
Oskar Jerſchke.
Das Volk des Perikles hat ausgerungen
Und längſt erblindete ſein Ehrenſchild,
Homers und Pindars Leier iſt verklungen
Und ach, zermalmt des Phidias Götterbild:
Doch ob auch die Akropolis zerfallen,
Der Geiſt von Hellas lebt noch in uns Allen.
Denn er allein hat mit Titanenkräften
In alter Zeit den feſten Grund gelegt,
Der über ſich auf prächt’gen Säulenſchäften
Der Ewigkeit gewalt’gen Tempel trägt.
Wohl ſieht man Volk auf Volk dran weiter bauen,
Doch wird ihn je die Welt vollendet ſchauen?
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |