Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Arnds, Wilhelm Erasmus: Eines zehen-jährigen Knabens Christlieb Leberecht von Exter/ aus Zerbst/ Christlich geführter Lebens-Lauff. Halle (Saale), 1708.

Bild:
<< vorherige Seite

Wahres Christenth. C. II.
manche Anfechtung/ manche Prüfung/
ja manch Creutz im Geistlichen/ daß der
Mensch ihn emsiger soll suchen/ und mehr
an ihn soll dencken. Darum dencke
doch nicht ein Christ/ wenn er Anfech-
tung hat/ es sey eine Straffe GOt-
tes; es ist zwar eine Straffe GOttes
vor die Sünde/ aber dennoch auch eine
Ursache zu mehrerern Andencken an
GOtt und an sein heiliges Wort. (l)

Nun ist auch nöthig recht auf die 3te
Sache des Christenthums/ nemlich/ er
folge mir nach/
zu sehen. Aus diesen
Worten sollen wir lernen/ daß/ wer
Christi Jünger seyn wolle/ müsse auch
ihm folgen in allen seinen Wegen.

Nun Christus gehet/ NB. Christus
gehet mit uns durch krumme Wege/
und die dennoch gerade sind. Welche
sind denn die Wege/ wodurch wir ge-
hen müssen?

Ant-
(l) Und sey also mehr eine zu ihrem Besten ge-
meinte väterliche Züchtigung als eigentliche
Strafe zu nennen.

Wahres Chriſtenth. C. II.
manche Anfechtung/ manche Pruͤfung/
ja manch Creutz im Geiſtlichen/ daß der
Menſch ihn emſiger ſoll ſuchen/ und mehr
an ihn ſoll dencken. Darum dencke
doch nicht ein Chriſt/ wenn er Anfech-
tung hat/ es ſey eine Straffe GOt-
tes; es iſt zwar eine Straffe GOttes
vor die Suͤnde/ aber dennoch auch eine
Urſache zu mehrerern Andencken an
GOtt und an ſein heiliges Wort. (l)

Nun iſt auch noͤthig recht auf die 3te
Sache des Chriſtenthums/ nemlich/ er
folge mir nach/
zu ſehen. Aus dieſen
Worten ſollen wir lernen/ daß/ wer
Chriſti Juͤnger ſeyn wolle/ muͤſſe auch
ihm folgen in allen ſeinen Wegen.

Nun Chriſtus gehet/ NB. Chriſtus
gehet mit uns durch krumme Wege/
und die dennoch gerade ſind. Welche
ſind denn die Wege/ wodurch wir ge-
hen muͤſſen?

Ant-
(l) Und ſey alſo mehr eine zu ihrem Beſten ge-
meinte vaͤterliche Zuͤchtigung als eigentliche
Strafe zu nennen.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0098" n="72"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Wahres Chri&#x017F;tenth.</hi><hi rendition="#aq">C. II.</hi></fw><lb/>
manche Anfechtung/ manche Pru&#x0364;fung/<lb/>
ja manch Creutz im Gei&#x017F;tlichen/ daß der<lb/>
Men&#x017F;ch ihn em&#x017F;iger &#x017F;oll &#x017F;uchen/ und mehr<lb/>
an ihn &#x017F;oll dencken. Darum dencke<lb/>
doch nicht ein Chri&#x017F;t/ wenn er Anfech-<lb/>
tung hat/ es &#x017F;ey eine Straffe GOt-<lb/>
tes; es i&#x017F;t zwar eine Straffe GOttes<lb/>
vor die Su&#x0364;nde/ aber dennoch auch eine<lb/>
Ur&#x017F;ache zu mehrerern Andencken an<lb/>
GOtt und an &#x017F;ein heiliges Wort. <note place="foot" n="(l)">Und &#x017F;ey al&#x017F;o mehr eine zu ihrem Be&#x017F;ten ge-<lb/>
meinte va&#x0364;terliche Zu&#x0364;chtigung als eigentliche<lb/>
Strafe zu nennen.</note></p><lb/>
            <p>Nun i&#x017F;t auch no&#x0364;thig recht auf die 3te<lb/>
Sache des Chri&#x017F;tenthums/ nemlich/ <hi rendition="#fr">er<lb/>
folge mir nach/</hi> zu &#x017F;ehen. Aus die&#x017F;en<lb/>
Worten &#x017F;ollen wir lernen/ daß/ wer<lb/>
Chri&#x017F;ti Ju&#x0364;nger &#x017F;eyn wolle/ mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e auch<lb/>
ihm folgen in allen &#x017F;einen Wegen.</p><lb/>
            <p>Nun Chri&#x017F;tus gehet/ <hi rendition="#aq">NB.</hi> Chri&#x017F;tus<lb/>
gehet mit uns durch krumme Wege/<lb/>
und die dennoch gerade &#x017F;ind. Welche<lb/>
&#x017F;ind denn die Wege/ wodurch wir ge-<lb/>
hen mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en?</p><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">Ant-</hi> </fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[72/0098] Wahres Chriſtenth. C. II. manche Anfechtung/ manche Pruͤfung/ ja manch Creutz im Geiſtlichen/ daß der Menſch ihn emſiger ſoll ſuchen/ und mehr an ihn ſoll dencken. Darum dencke doch nicht ein Chriſt/ wenn er Anfech- tung hat/ es ſey eine Straffe GOt- tes; es iſt zwar eine Straffe GOttes vor die Suͤnde/ aber dennoch auch eine Urſache zu mehrerern Andencken an GOtt und an ſein heiliges Wort. (l) Nun iſt auch noͤthig recht auf die 3te Sache des Chriſtenthums/ nemlich/ er folge mir nach/ zu ſehen. Aus dieſen Worten ſollen wir lernen/ daß/ wer Chriſti Juͤnger ſeyn wolle/ muͤſſe auch ihm folgen in allen ſeinen Wegen. Nun Chriſtus gehet/ NB. Chriſtus gehet mit uns durch krumme Wege/ und die dennoch gerade ſind. Welche ſind denn die Wege/ wodurch wir ge- hen muͤſſen? Ant- (l) Und ſey alſo mehr eine zu ihrem Beſten ge- meinte vaͤterliche Zuͤchtigung als eigentliche Strafe zu nennen.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/arends_exter_1708
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/arends_exter_1708/98
Zitationshilfe: Arnds, Wilhelm Erasmus: Eines zehen-jährigen Knabens Christlieb Leberecht von Exter/ aus Zerbst/ Christlich geführter Lebens-Lauff. Halle (Saale), 1708, S. 72. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arends_exter_1708/98>, abgerufen am 22.11.2024.