Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Arnds, Wilhelm Erasmus: Eines zehen-jährigen Knabens Christlieb Leberecht von Exter/ aus Zerbst/ Christlich geführter Lebens-Lauff. Halle (Saale), 1708.

Bild:
<< vorherige Seite

Zeugniß.
zwar auch von seiner eigenen Hand ge-
schrieben/ aber in einem andern zusam-
men geheffteten Büchlein/ dabey mir
berichtet wurde/ daß er die ersten Lieder
jemand von Halle kommend im Ver-
trauen mit gegeben/ und also damals
nicht zu handen.

Was aber die von ihm an ein und an-
dern geschriebene Briefe anbelanget/
in welchen ich Passagen gefunden/ da die-
ser Knabe sel. solche kräfftige und geist-
reiche Ausdrücke geführet/ und solche
Aufmunterungen gethan/ welche bejahr-
ten und in Theologia kundigen offt
nicht beyfliessen solten; hiervon habe ich
die an den Hn. Pastor Arends/ als seinen
ehemals gewesenen Informatorem, ge-
schrieben in Originali gesehen/ auch den
Brief/ den er an seine Schwester geschrie-
ben/ als er damals in so zarter Jugend
auch empfinden müssen/ was die schwe-
re Hand des HErrn über einem Men-
schen sey.

Dieses ist es nun/ was mir von O-

rigi-
C 2

Zeugniß.
zwar auch von ſeiner eigenen Hand ge-
ſchrieben/ aber in einem andern zuſam-
men geheffteten Buͤchlein/ dabey mir
berichtet wurde/ daß er die erſten Lieder
jemand von Halle kommend im Ver-
trauen mit gegeben/ und alſo damals
nicht zu handen.

Was aber die von ihm an ein und an-
dern geſchriebene Briefe anbelanget/
in welchen ich Paſſagen gefunden/ da die-
ſer Knabe ſel. ſolche kraͤfftige und geiſt-
reiche Ausdruͤcke gefuͤhret/ und ſolche
Aufmunterungen gethan/ welche bejahr-
ten und in Theologia kundigen offt
nicht beyflieſſen ſolten; hiervon habe ich
die an den Hn. Paſtor Arends/ als ſeinen
ehemals geweſenen Informatorem, ge-
ſchrieben in Originali geſehen/ auch den
Brief/ den er an ſeine Schweſteꝛ geſchrie-
ben/ als er damals in ſo zarter Jugend
auch empfinden muͤſſen/ was die ſchwe-
re Hand des HErrn uͤber einem Men-
ſchen ſey.

Dieſes iſt es nun/ was mir von O-

rigi-
C 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0077" n="51"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Zeugniß.</hi></fw><lb/>
zwar auch von &#x017F;einer eigenen Hand ge-<lb/>
&#x017F;chrieben/ aber in einem andern zu&#x017F;am-<lb/>
men geheffteten Bu&#x0364;chlein/ dabey mir<lb/>
berichtet wurde/ daß er die er&#x017F;ten Lieder<lb/>
jemand von Halle kommend im Ver-<lb/>
trauen mit gegeben/ und al&#x017F;o damals<lb/>
nicht zu handen.</p><lb/>
        <p>Was aber die von ihm an ein und an-<lb/>
dern ge&#x017F;chriebene <hi rendition="#fr">Briefe</hi> anbelanget/<lb/>
in welchen ich <hi rendition="#aq">Pa&#x017F;&#x017F;ag</hi>en gefunden/ da die-<lb/>
&#x017F;er Knabe &#x017F;el. &#x017F;olche kra&#x0364;fftige und gei&#x017F;t-<lb/>
reiche Ausdru&#x0364;cke gefu&#x0364;hret/ und &#x017F;olche<lb/>
Aufmunterungen gethan/ welche bejahr-<lb/>
ten und in <hi rendition="#aq">Theologia</hi> kundigen offt<lb/>
nicht beyflie&#x017F;&#x017F;en &#x017F;olten; hiervon habe ich<lb/>
die an den Hn. <hi rendition="#aq">Pa&#x017F;tor</hi> <hi rendition="#fr">Arends/</hi> als &#x017F;einen<lb/>
ehemals gewe&#x017F;enen <hi rendition="#aq">Informatorem,</hi> ge-<lb/>
&#x017F;chrieben in <hi rendition="#aq">Originali</hi> ge&#x017F;ehen/ auch den<lb/>
Brief/ den er an &#x017F;eine Schwe&#x017F;te&#xA75B; ge&#x017F;chrie-<lb/>
ben/ als er damals in &#x017F;o zarter Jugend<lb/>
auch empfinden mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en/ was die &#x017F;chwe-<lb/>
re Hand des HErrn u&#x0364;ber einem Men-<lb/>
&#x017F;chen &#x017F;ey.</p><lb/>
        <p>Die&#x017F;es i&#x017F;t es nun/ was mir von <hi rendition="#aq">O-</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="sig">C 2</fw><fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">rigi-</hi></fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[51/0077] Zeugniß. zwar auch von ſeiner eigenen Hand ge- ſchrieben/ aber in einem andern zuſam- men geheffteten Buͤchlein/ dabey mir berichtet wurde/ daß er die erſten Lieder jemand von Halle kommend im Ver- trauen mit gegeben/ und alſo damals nicht zu handen. Was aber die von ihm an ein und an- dern geſchriebene Briefe anbelanget/ in welchen ich Paſſagen gefunden/ da die- ſer Knabe ſel. ſolche kraͤfftige und geiſt- reiche Ausdruͤcke gefuͤhret/ und ſolche Aufmunterungen gethan/ welche bejahr- ten und in Theologia kundigen offt nicht beyflieſſen ſolten; hiervon habe ich die an den Hn. Paſtor Arends/ als ſeinen ehemals geweſenen Informatorem, ge- ſchrieben in Originali geſehen/ auch den Brief/ den er an ſeine Schweſteꝛ geſchrie- ben/ als er damals in ſo zarter Jugend auch empfinden muͤſſen/ was die ſchwe- re Hand des HErrn uͤber einem Men- ſchen ſey. Dieſes iſt es nun/ was mir von O- rigi- C 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/arends_exter_1708
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/arends_exter_1708/77
Zitationshilfe: Arnds, Wilhelm Erasmus: Eines zehen-jährigen Knabens Christlieb Leberecht von Exter/ aus Zerbst/ Christlich geführter Lebens-Lauff. Halle (Saale), 1708, S. 51. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arends_exter_1708/77>, abgerufen am 03.05.2024.