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Arnds, Wilhelm Erasmus: Eines zehen-jährigen Knabens Christlieb Leberecht von Exter/ aus Zerbst/ Christlich geführter Lebens-Lauff. Halle (Saale), 1708.

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Lebens-Lauff.
oder nur eine Stunde davon zu verlie-
ren. Dahero sahe man ihn die meiste
Zeit seiner Frey-Stunden bey dem Ge-
sinde/ selbiges durchs Wort GOttes
und Gebeth erwecken. Und ob wol sei-
ne Jugend anfangs hierunter verächtlich
scheinen/ und die Vermahnungen kin-
disch und ohne Nachdruck dem Gesin-
de vorkommen wollen/ hat er doch durch
seine stille Gedult die harte Antwort
dererselben nicht nur widerleget/ sondern
auch seine Vermahnungen so lange wie-
derholet/ und sich mit bittlichen und gut-
hertzigen Worten dermassen beliebt ge-
macht/ daß sie ihn hernach sehr gern ge-
litten/ das Wort GOttes von ihm willig
gehöret und angenommen/ auch öffters
mit ihm zum Gebeth ihre Andacht ver-
einiget; da denn dieses Kind die Haus-
genossen gewöhnet/ ihr Hertz selbst vor
GOtt auszuschütten.

Es war der Geist der Gnaden und
des Gebeths so reichlich über ihn ausge-
schüttet/ daß seine Geberden dabey vol-

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Lebens-Lauff.
oder nur eine Stunde davon zu verlie-
ren. Dahero ſahe man ihn die meiſte
Zeit ſeiner Frey-Stunden bey dem Ge-
ſinde/ ſelbiges durchs Wort GOttes
und Gebeth erwecken. Und ob wol ſei-
ne Jugend anfangs hierunter veraͤchtlich
ſcheinen/ und die Vermahnungen kin-
diſch und ohne Nachdruck dem Geſin-
de vorkommen wollen/ hat er doch durch
ſeine ſtille Gedult die harte Antwort
dererſelben nicht nur widerleget/ ſondern
auch ſeine Vermahnungen ſo lange wie-
derholet/ und ſich mit bittlichen und gut-
hertzigen Worten dermaſſen beliebt ge-
macht/ daß ſie ihn hernach ſehr gern ge-
litten/ das Wort GOttes von ihm willig
gehoͤret und angenommen/ auch oͤffters
mit ihm zum Gebeth ihre Andacht ver-
einiget; da denn dieſes Kind die Haus-
genoſſen gewoͤhnet/ ihr Hertz ſelbſt vor
GOtt auszuſchuͤtten.

Es war der Geiſt der Gnaden und
des Gebeths ſo reichlich uͤber ihn ausge-
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[7/0033] Lebens-Lauff. oder nur eine Stunde davon zu verlie- ren. Dahero ſahe man ihn die meiſte Zeit ſeiner Frey-Stunden bey dem Ge- ſinde/ ſelbiges durchs Wort GOttes und Gebeth erwecken. Und ob wol ſei- ne Jugend anfangs hierunter veraͤchtlich ſcheinen/ und die Vermahnungen kin- diſch und ohne Nachdruck dem Geſin- de vorkommen wollen/ hat er doch durch ſeine ſtille Gedult die harte Antwort dererſelben nicht nur widerleget/ ſondern auch ſeine Vermahnungen ſo lange wie- derholet/ und ſich mit bittlichen und gut- hertzigen Worten dermaſſen beliebt ge- macht/ daß ſie ihn hernach ſehr gern ge- litten/ das Wort GOttes von ihm willig gehoͤret und angenommen/ auch oͤffters mit ihm zum Gebeth ihre Andacht ver- einiget; da denn dieſes Kind die Haus- genoſſen gewoͤhnet/ ihr Hertz ſelbſt vor GOtt auszuſchuͤtten. Es war der Geiſt der Gnaden und des Gebeths ſo reichlich uͤber ihn ausge- ſchuͤttet/ daß ſeine Geberden dabey vol- ler A 4

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Zitationshilfe: Arnds, Wilhelm Erasmus: Eines zehen-jährigen Knabens Christlieb Leberecht von Exter/ aus Zerbst/ Christlich geführter Lebens-Lauff. Halle (Saale), 1708, S. 7. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arends_exter_1708/33>, abgerufen am 21.11.2024.