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Arnds, Wilhelm Erasmus: Eines zehen-jährigen Knabens Christlieb Leberecht von Exter/ aus Zerbst/ Christlich geführter Lebens-Lauff. Halle (Saale), 1708.

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Wahres Christenth. C. VI.
so ists meisten gezwungen worden/ und
ist nicht freywillig geschehen/ wie es denn
so in der Welt zugehet.

Christus spricht ferner: Man solle sei-
ne Feinde lieben;
Aber dieses thut man
auch nicht/ sondern man ist nur gegen
seine Freunde freundlich/ welches die
gröbsten Sünder auch thun. Chri-
stus aber redet hier auch von denen Fein-
den/ nemlich/ daß man sie liebe; und
diese Sache kömmt manchem sehr Spa-
nisch vor/ in dem wenn er einen Feind
hat/ der ihm Böses erzeiget/ daß er ihm
solle Gutes erzeigen; Aber wer Christi
Jünger ist/ der fraget nach des alten
Adams seinem Creutz nicht/ ob es gleich
schwer ist/ (denn wenn ich was Gutes
thue/ ist es dem alten Adam ein Creutz)
daß man seine Feinde lieben soll/ son-
dern nimmt das Creutz immer auf sich
und folget Christo. Wer dieses nun
thun will/ der thue es; wer es nicht will/
der lasse es bleiben: denn GOtt will kei-
nen zum ewigen Leben zwingen/ oder
mit Haaren zu sich ziehen.

Nun

Wahres Chriſtenth. C. VI.
ſo iſts meiſten gezwungen worden/ und
iſt nicht freywillig geſchehen/ wie es denn
ſo in der Welt zugehet.

Chriſtus ſpricht ferner: Man ſolle ſei-
ne Feinde lieben;
Aber dieſes thut man
auch nicht/ ſondern man iſt nur gegen
ſeine Freunde freundlich/ welches die
groͤbſten Suͤnder auch thun. Chri-
ſtus aber redet hier auch von denen Fein-
den/ nemlich/ daß man ſie liebe; und
dieſe Sache koͤmmt manchem ſehr Spa-
niſch vor/ in dem wenn er einen Feind
hat/ der ihm Boͤſes erzeiget/ daß er ihm
ſolle Gutes erzeigen; Aber wer Chriſti
Juͤnger iſt/ der fraget nach des alten
Adams ſeinem Creutz nicht/ ob es gleich
ſchwer iſt/ (denn wenn ich was Gutes
thue/ iſt es dem alten Adam ein Creutz)
daß man ſeine Feinde lieben ſoll/ ſon-
dern nimmt das Creutz immer auf ſich
und folget Chriſto. Wer dieſes nun
thun will/ der thue es; wer es nicht will/
der laſſe es bleiben: denn GOtt will kei-
nen zum ewigen Leben zwingen/ oder
mit Haaren zu ſich ziehen.

Nun
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[104/0130] Wahres Chriſtenth. C. VI. ſo iſts meiſten gezwungen worden/ und iſt nicht freywillig geſchehen/ wie es denn ſo in der Welt zugehet. Chriſtus ſpricht ferner: Man ſolle ſei- ne Feinde lieben; Aber dieſes thut man auch nicht/ ſondern man iſt nur gegen ſeine Freunde freundlich/ welches die groͤbſten Suͤnder auch thun. Chri- ſtus aber redet hier auch von denen Fein- den/ nemlich/ daß man ſie liebe; und dieſe Sache koͤmmt manchem ſehr Spa- niſch vor/ in dem wenn er einen Feind hat/ der ihm Boͤſes erzeiget/ daß er ihm ſolle Gutes erzeigen; Aber wer Chriſti Juͤnger iſt/ der fraget nach des alten Adams ſeinem Creutz nicht/ ob es gleich ſchwer iſt/ (denn wenn ich was Gutes thue/ iſt es dem alten Adam ein Creutz) daß man ſeine Feinde lieben ſoll/ ſon- dern nimmt das Creutz immer auf ſich und folget Chriſto. Wer dieſes nun thun will/ der thue es; wer es nicht will/ der laſſe es bleiben: denn GOtt will kei- nen zum ewigen Leben zwingen/ oder mit Haaren zu ſich ziehen. Nun

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Zitationshilfe: Arnds, Wilhelm Erasmus: Eines zehen-jährigen Knabens Christlieb Leberecht von Exter/ aus Zerbst/ Christlich geführter Lebens-Lauff. Halle (Saale), 1708, S. 104. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arends_exter_1708/130>, abgerufen am 21.11.2024.