Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Arnds, Wilhelm Erasmus: Eines zehen-jährigen Knabens Christlieb Leberecht von Exter/ aus Zerbst/ Christlich geführter Lebens-Lauff. Halle (Saale), 1708.

Bild:
<< vorherige Seite

Wahres Christenth. C. IV.
bey uns wäre/ wir vergehen müsten.

Es sind aber auf dem Wege noch gros-
se Kettenhunde und Löwen/ die uns wi-
derstehen wollen/ und auch würcklich
widerstehen; für denselbigen müssen wir
uns denn nicht scheuen/ sondern tapfer
durchgehen: Denn wir haben Christum
bey uns.

Zum letzten sind auch noch sehr tieffe
Sümpfe in dem engen Wege/ daß
man manchmal drin bestecken bleibet;
durch die muß man auch getrost durch-
sumpfen/ ob einer gleich viel Dreck an
Leib und Füsse krieget: denn dorten an
der Pforte ist das schöne reine Wasser
der Freuden/ damit wäschet uns Christus
wieder ab/ ja wir empfangen denn noch
die Crone darzu.

Diese erzehlte Dinge sind nun so auf
der engen Himmels-Strasse/ und noch
viel mehr Anfechtungen sind darauf zu-
finden. Wer nun zum Himmel will/
muß diese Strasse wandeln.

Gebeth.

Wahres Chriſtenth. C. IV.
bey uns waͤre/ wir vergehen muͤſten.

Es ſind aber auf dem Wege noch groſ-
ſe Kettenhunde und Loͤwen/ die uns wi-
derſtehen wollen/ und auch wuͤrcklich
widerſtehen; fuͤr denſelbigen muͤſſen wir
uns denn nicht ſcheuen/ ſondern tapfer
durchgehen: Denn wir haben Chriſtum
bey uns.

Zum letzten ſind auch noch ſehr tieffe
Suͤmpfe in dem engen Wege/ daß
man manchmal drin beſtecken bleibet;
durch die muß man auch getroſt durch-
ſumpfen/ ob einer gleich viel Dreck an
Leib und Fuͤſſe krieget: denn dorten an
der Pforte iſt das ſchoͤne reine Waſſer
der Freuden/ damit waͤſchet uns Chriſtus
wieder ab/ ja wir empfangen denn noch
die Crone darzu.

Dieſe erzehlte Dinge ſind nun ſo auf
der engen Himmels-Straſſe/ und noch
viel mehr Anfechtungen ſind darauf zu-
finden. Wer nun zum Himmel will/
muß dieſe Straſſe wandeln.

Gebeth.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0112" n="86"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Wahres Chri&#x017F;tenth.</hi><hi rendition="#aq">C. IV.</hi></fw><lb/>
bey uns wa&#x0364;re/ wir vergehen mu&#x0364;&#x017F;ten.</p><lb/>
            <p>Es &#x017F;ind aber auf dem Wege noch gro&#x017F;-<lb/>
&#x017F;e Kettenhunde und Lo&#x0364;wen/ die uns wi-<lb/>
der&#x017F;tehen wollen/ und auch wu&#x0364;rcklich<lb/>
wider&#x017F;tehen; fu&#x0364;r den&#x017F;elbigen mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en wir<lb/>
uns denn nicht &#x017F;cheuen/ &#x017F;ondern tapfer<lb/>
durchgehen: Denn wir haben Chri&#x017F;tum<lb/>
bey uns.</p><lb/>
            <p>Zum letzten &#x017F;ind auch noch &#x017F;ehr tieffe<lb/>
Su&#x0364;mpfe in dem engen Wege/ daß<lb/>
man manchmal drin be&#x017F;tecken bleibet;<lb/>
durch die muß man auch getro&#x017F;t durch-<lb/>
&#x017F;umpfen/ ob einer gleich viel Dreck an<lb/>
Leib und Fu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e krieget: denn dorten an<lb/>
der Pforte i&#x017F;t das &#x017F;cho&#x0364;ne reine Wa&#x017F;&#x017F;er<lb/>
der Freuden/ damit wa&#x0364;&#x017F;chet uns Chri&#x017F;tus<lb/>
wieder ab/ ja wir empfangen denn noch<lb/>
die Crone darzu.</p><lb/>
            <p>Die&#x017F;e erzehlte Dinge &#x017F;ind nun &#x017F;o auf<lb/>
der engen Himmels-Stra&#x017F;&#x017F;e/ und noch<lb/>
viel mehr Anfechtungen &#x017F;ind darauf zu-<lb/>
finden. Wer nun zum Himmel will/<lb/>
muß die&#x017F;e Stra&#x017F;&#x017F;e wandeln.</p><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch">Gebeth.</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[86/0112] Wahres Chriſtenth. C. IV. bey uns waͤre/ wir vergehen muͤſten. Es ſind aber auf dem Wege noch groſ- ſe Kettenhunde und Loͤwen/ die uns wi- derſtehen wollen/ und auch wuͤrcklich widerſtehen; fuͤr denſelbigen muͤſſen wir uns denn nicht ſcheuen/ ſondern tapfer durchgehen: Denn wir haben Chriſtum bey uns. Zum letzten ſind auch noch ſehr tieffe Suͤmpfe in dem engen Wege/ daß man manchmal drin beſtecken bleibet; durch die muß man auch getroſt durch- ſumpfen/ ob einer gleich viel Dreck an Leib und Fuͤſſe krieget: denn dorten an der Pforte iſt das ſchoͤne reine Waſſer der Freuden/ damit waͤſchet uns Chriſtus wieder ab/ ja wir empfangen denn noch die Crone darzu. Dieſe erzehlte Dinge ſind nun ſo auf der engen Himmels-Straſſe/ und noch viel mehr Anfechtungen ſind darauf zu- finden. Wer nun zum Himmel will/ muß dieſe Straſſe wandeln. Gebeth.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/arends_exter_1708
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/arends_exter_1708/112
Zitationshilfe: Arnds, Wilhelm Erasmus: Eines zehen-jährigen Knabens Christlieb Leberecht von Exter/ aus Zerbst/ Christlich geführter Lebens-Lauff. Halle (Saale), 1708, S. 86. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arends_exter_1708/112>, abgerufen am 23.11.2024.