Arnds, Wilhelm Erasmus: Eines zehen-jährigen Knabens Christlieb Leberecht von Exter/ aus Zerbst/ Christlich geführter Lebens-Lauff. Halle (Saale), 1708.Wahres Christenth. C. III. den/ ja wol gar recht leiblich getödtetwerden sollen. Und dann heißt es recht: sie haben ihre Kleider helle gemacht im Blute des Lammes/ und wir kön- nen mit diesem Verachtungs-Kleid vor GOTT bestehen (a). Denn die Welt verachtet nur die/ so ein heilig Leben füh- ren wollen; und wenn den Frommen je- mand etwas Leides thut/ so wird GOtt den Frommen hundertfältige Freude da- für geben/ und so erlanget also der From- me Freude für Verfolgung; und indem er die Seligkeit oder Freude erlanget/ so muß er ja erst vor GOTT bestehen/ denn wer nicht bestehet vor GOTT/ der empfängt Verdamniß und ewige Höllen-Pein. Dieses ist das hochzeit- liche Verachtungs-Kleid. Wir haben aber auch noch zu betrach- Chri- (a) d. i. Es gefällt GOtt/ wenn wir/ die wir durch die Gnade des HErrn JEsu selig zu werden hoffen/ uns auch nicht wegern/ um seinet willen Schmach zu leiden. D 4
Wahres Chriſtenth. C. III. den/ ja wol gar recht leiblich getoͤdtetwerden ſollen. Und dann heißt es recht: ſie haben ihre Kleider helle gemacht im Blute des Lammes/ und wir koͤn- nen mit dieſem Verachtungs-Kleid vor GOTT beſtehen (a). Denn die Welt verachtet nur die/ ſo ein heilig Leben fuͤh- ren wollen; und wenn den Frommen je- mand etwas Leides thut/ ſo wird GOtt den Frommen hundertfaͤltige Freude da- fuͤr geben/ und ſo erlanget alſo der From- me Freude fuͤr Verfolgung; und indem er die Seligkeit oder Freude erlanget/ ſo muß er ja erſt vor GOTT beſtehen/ denn wer nicht beſtehet vor GOTT/ der empfaͤngt Verdamniß und ewige Hoͤllen-Pein. Dieſes iſt das hochzeit- liche Verachtungs-Kleid. Wir haben aber auch noch zu betrach- Chri- (a) d. i. Es gefaͤllt GOtt/ wenn wir/ die wir durch die Gnade des HErrn JEſu ſelig zu werden hoffen/ uns auch nicht wegern/ um ſeinet willen Schmach zu leiden. D 4
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Wahres Chriſtenth. C. III.
den/ ja wol gar recht leiblich getoͤdtet
werden ſollen. Und dann heißt es recht:
ſie haben ihre Kleider helle gemacht
im Blute des Lammes/ und wir koͤn-
nen mit dieſem Verachtungs-Kleid vor
GOTT beſtehen (a). Denn die Welt
verachtet nur die/ ſo ein heilig Leben fuͤh-
ren wollen; und wenn den Frommen je-
mand etwas Leides thut/ ſo wird GOtt
den Frommen hundertfaͤltige Freude da-
fuͤr geben/ und ſo erlanget alſo der From-
me Freude fuͤr Verfolgung; und indem
er die Seligkeit oder Freude erlanget/
ſo muß er ja erſt vor GOTT beſtehen/
denn wer nicht beſtehet vor GOTT/
der empfaͤngt Verdamniß und ewige
Hoͤllen-Pein. Dieſes iſt das hochzeit-
liche Verachtungs-Kleid.
Wir haben aber auch noch zu betrach-
ten das 2te hochzeitliche Kleid/ welches
Chri-
(a) d. i. Es gefaͤllt GOtt/ wenn wir/ die wir
durch die Gnade des HErrn JEſu ſelig zu
werden hoffen/ uns auch nicht wegern/ um
ſeinet willen Schmach zu leiden.
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