Relation: Aller Fuernemmen und gedenckwuerdigen Historien: so sich hin und wider in Hoch- und Nieder-Teutschland, auch in [...] verlauffen und zutragen möchte. [Straßburg], 1609.51. Zeitung auß Cöln/ vom 25. Decembris. Anno 1609. VOn Ambsterdam meld man den 21. Dito/ das die 2. Gebrüder Wachtmans/ deren Auß Rom/ vom 5. Decemb. Auß Sweitz hat man/ der Frantzösische Ampassator habe den Schwitzern die grosse ge- Auß
51. Zeitung auß Coͤln/ vom 25. Decembris. Anno 1609. VOn Ambsterdam meld man den 21. Dito/ das die 2. Gebruͤder Wachtmans/ deren Auß Rom/ vom 5. Decemb. Auß Sweitz hat man/ der Frantzoͤsische Ampassator habe den Schwitzern die grosse ge- Auß
<TEI> <text> <body> <pb facs="#f0223" n="[219]"/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#c">51.</hi> </head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Zeitung auß Coͤln/ vom 25. Decembris. Anno 1609. </hi> </hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#in">V</hi>On Ambsterdam meld man den 21. Dito/ das die 2. Gebruͤder Wachtmans/ deren<lb/> einer ein <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Maior</hi></hi> von den Jndianischen <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Companien</hi></hi>, vmb 300000. fl. fallirt haben.<lb/> Wir vernemen auß Franckreich/ daß der gewesene Seeraͤuber Simon Dantzer der<lb/> jetzt seine <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">reconciliation</hi></hi> vom selben Koͤnig bekommen/ zu Pariß solle ankommen sein/ vmb<lb/> general Oberster vber gemeltes Koͤnigs Schiffart zu sein. Brieff auß Engelland <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Avisiren</hi></hi>,<lb/> das alda etliche von jhren Schiffen auß <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Virginia</hi></hi> zu ruck kommen sein/ deren man zu Londen<lb/> lengst gewertig gewest. Es wird auch auß Holland geschrieben/ daß im namen deß Koͤnigs<lb/> von Spania vnd deß Ertzhertzogen von Brussel <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">publicirt</hi></hi> sey/ das bey einverleibter Peen/ vnd<lb/> auff gewisse bestimpte zeit alle die jenigen so in dero Gebiet/ seithero deß Hertzogen <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">de Alba Gu-<lb/> bernament</hi></hi>,<lb/> der bezahlung halben meutinirt haben/ sich vnverzuͤglich von dannen begeben sol-<lb/> len/ man weiß aber nit zu was ende. Nach dem der beider Fuͤrsten Volck die Statt Deuren<lb/> belegert/ weil die darinnen nit gehorsamlich sich gegen jhnen verhalten/ sondern zum Ertzher-<lb/> tzogen schlagen wollen/ vnd die in der Statt den ernst gesehen/ daß sie hart belaͤgert/ auch be-<lb/> reit mit dem Geschuͤtz sollen beschossen werden/ haben sie den Fuͤrsten von Newburg mit 150.<lb/> Pferden eingelassen/ vnd jhre Wehren abgelegt vnd sich ergeben/ weil aber auß Althoven et-<lb/> lich Stuͤck geschuͤtz zu beschiessung dahin gefuͤhrt worden/ auch das Volck darauß mehrtheils<lb/> genomen/ haben die Guͤlischen vermeint/ Althoven zu <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Supprehendiren</hi></hi>, vnd sich bey nacht dahin<lb/> gemacht/ vnd solches besteigen wollen/ vnder deß kompt das Volck von Deuren wider gehn<lb/> Althoven/ vnd jagen die Guͤlischen davon/ daß jhrer viel sampt einem Obersten Todt blieben/<lb/> vnd das gelach bezahlen muͤssrn. Auß dem Hage vom 19. Decembris haben wir/ Der<lb/><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Monsor de Pralin</hi></hi> Oberster vber die <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">guardia</hi></hi> deß Koͤnigs in Franckreich/ ist von jhrer May. in<lb/> aller <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">diligentia</hi></hi> vber Brussel/ sich deß Printzen von <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Conde</hi></hi>, der sich mit seiner Gemaͤhlin vom<lb/> Koͤniglichen Hoff <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">absentirt</hi></hi>, zu erkundigen ankommen/ der soll den Herrn Staden sampt jh-<lb/> rer <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Excellenz</hi></hi> etliche wichtige sachen kund gethan/ welche sich ein gute zeitlang daruͤber beraht-<lb/> schlagt haben. Sonst sollen die Herrn Staden mit den <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">deputirten</hi></hi> deß Ertzhertzogen weitters<lb/> zu <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">tractiren</hi></hi>, weil sie noch nicht wissen/ wie es mit dem Guͤlischen wesen ein ende gewinnen<lb/> moͤchte/ nicht willens sein.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Auß Rom/ vom 5. Decemb. </hi> </hi> </head><lb/> <p>Auß Sweitz hat man/ der Frantzoͤsische <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Ampassator</hi></hi> habe den Schwitzern die grosse ge-<lb/> fahr vorgehalten/ darinn die Statt <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Amiens</hi></hi> mit den angrentzenden Landen gerahten wuͤrde/<lb/> wann das Hertzogthumb Guͤlich vnd Cleve in der Spanier Gewalt kaͤme/ dahero sie starck<lb/> ermahnt/ dem Koͤnig jhren beystand nicht abzuschlagen. Jn hiesigem Flusses einfahrt sind<lb/> etliche Barchen mit 400. Faß Neapolitanischen Wein zu grund gangen/ vnd auß Spania<lb/> hat man/ das deß <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Duca di Lerma</hi></hi> aͤlteste Tochter mit 200000 Cronen Heurahtgut/ dem<lb/><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Prinzen Pereti</hi></hi> versprochen worden/ sonst thut hie herumb wegen steten Regenwetters/ das<lb/> Getraid sehr auffschlagen.</p> </div><lb/> <fw type="catch" place="bottom">Auß</fw><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [[219]/0223]
51.
Zeitung auß Coͤln/ vom 25. Decembris. Anno 1609.
VOn Ambsterdam meld man den 21. Dito/ das die 2. Gebruͤder Wachtmans/ deren
einer ein Maior von den Jndianischen Companien, vmb 300000. fl. fallirt haben.
Wir vernemen auß Franckreich/ daß der gewesene Seeraͤuber Simon Dantzer der
jetzt seine reconciliation vom selben Koͤnig bekommen/ zu Pariß solle ankommen sein/ vmb
general Oberster vber gemeltes Koͤnigs Schiffart zu sein. Brieff auß Engelland Avisiren,
das alda etliche von jhren Schiffen auß Virginia zu ruck kommen sein/ deren man zu Londen
lengst gewertig gewest. Es wird auch auß Holland geschrieben/ daß im namen deß Koͤnigs
von Spania vnd deß Ertzhertzogen von Brussel publicirt sey/ das bey einverleibter Peen/ vnd
auff gewisse bestimpte zeit alle die jenigen so in dero Gebiet/ seithero deß Hertzogen de Alba Gu-
bernament,
der bezahlung halben meutinirt haben/ sich vnverzuͤglich von dannen begeben sol-
len/ man weiß aber nit zu was ende. Nach dem der beider Fuͤrsten Volck die Statt Deuren
belegert/ weil die darinnen nit gehorsamlich sich gegen jhnen verhalten/ sondern zum Ertzher-
tzogen schlagen wollen/ vnd die in der Statt den ernst gesehen/ daß sie hart belaͤgert/ auch be-
reit mit dem Geschuͤtz sollen beschossen werden/ haben sie den Fuͤrsten von Newburg mit 150.
Pferden eingelassen/ vnd jhre Wehren abgelegt vnd sich ergeben/ weil aber auß Althoven et-
lich Stuͤck geschuͤtz zu beschiessung dahin gefuͤhrt worden/ auch das Volck darauß mehrtheils
genomen/ haben die Guͤlischen vermeint/ Althoven zu Supprehendiren, vnd sich bey nacht dahin
gemacht/ vnd solches besteigen wollen/ vnder deß kompt das Volck von Deuren wider gehn
Althoven/ vnd jagen die Guͤlischen davon/ daß jhrer viel sampt einem Obersten Todt blieben/
vnd das gelach bezahlen muͤssrn. Auß dem Hage vom 19. Decembris haben wir/ Der
Monsor de Pralin Oberster vber die guardia deß Koͤnigs in Franckreich/ ist von jhrer May. in
aller diligentia vber Brussel/ sich deß Printzen von Conde, der sich mit seiner Gemaͤhlin vom
Koͤniglichen Hoff absentirt, zu erkundigen ankommen/ der soll den Herrn Staden sampt jh-
rer Excellenz etliche wichtige sachen kund gethan/ welche sich ein gute zeitlang daruͤber beraht-
schlagt haben. Sonst sollen die Herrn Staden mit den deputirten deß Ertzhertzogen weitters
zu tractiren, weil sie noch nicht wissen/ wie es mit dem Guͤlischen wesen ein ende gewinnen
moͤchte/ nicht willens sein.
Auß Rom/ vom 5. Decemb.
Auß Sweitz hat man/ der Frantzoͤsische Ampassator habe den Schwitzern die grosse ge-
fahr vorgehalten/ darinn die Statt Amiens mit den angrentzenden Landen gerahten wuͤrde/
wann das Hertzogthumb Guͤlich vnd Cleve in der Spanier Gewalt kaͤme/ dahero sie starck
ermahnt/ dem Koͤnig jhren beystand nicht abzuschlagen. Jn hiesigem Flusses einfahrt sind
etliche Barchen mit 400. Faß Neapolitanischen Wein zu grund gangen/ vnd auß Spania
hat man/ das deß Duca di Lerma aͤlteste Tochter mit 200000 Cronen Heurahtgut/ dem
Prinzen Pereti versprochen worden/ sonst thut hie herumb wegen steten Regenwetters/ das
Getraid sehr auffschlagen.
Auß
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Thomas Gloning, DFG-Projekt: Entstehung und Entwicklung der Zeitungssprache um die Wende vom 16. zum 17. Jahrhundert. Tübingen: Bereitstellung der Transkription.
(2013-05-21T10:00:00Z)
Universitätsbibliothek Heidelberg: Bereitstellung der Bilddigitalisate.
(2013-05-21T10:00:00Z)
Stefanie Seim: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat.
(2013-05-21T10:00:00Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |