Relation: Aller Fuernemmen und gedenckwuerdigen Historien: so sich hin und wider in Hoch- und Nieder-Teutschland, auch in [...] verlauffen und zutragen möchte. [Straßburg], 1609.die Stende aber repliciert, das sie solche Noth wendig vnter halten müssen/ nicht wegen jhrer Ein andere vom 21. Dito. Man hat noch keine gewisheit von der Türckische Bottschafft abfertigung/ deren vornembsten ENDE. die Stende aber repliciert, das sie solche Noth wendig vnter halten muͤssen/ nicht wegen jhrer Ein andere vom 21. Dito. Man hat noch keine gewisheit von der Tuͤrckische Bottschafft abfertigung/ deren vornembstẽ ENDE. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0210" n="[206]"/> die Stende aber <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">repliciert</hi></hi>, das sie solche Noth wendig vnter halten muͤssen/ nicht wegen jhrer<lb/> May. sondern dero Raͤhte/ so jhnen nach jhrem leben getrachtet/ dahero der abzug geschehen<lb/> muͤssen. Die schleßinger haben jhren Content/ jtzt kommen die Laußnitzer/ wollen auch eine<lb/> Bundnuͤß mit den Boͤhmen machen. Der Hertzog von Teschen welcher lang heimlich mit<lb/> vmbgangen/ hat nun mehr offentlich in seiner Statt gebeuͤcht/ vff Baͤptstisch <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Communicirt</hi></hi>,<lb/> auch allen hoffgesind die vrsach seiner bekehrung eroͤfnet/ vnd alle die/ so nicht diser Religion<lb/> sein wollen beuͤrlaubt/ <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Reformirt</hi></hi> auch die Religion in seinem gantzen Landt. Etliche Tuͤrcken<lb/> so vf die Bulschafft geritten/ vnd jhre Roß vor den wuͤrtzheusser anbunden gehabt/ sind jhnen<lb/> 3. schone Roß jedes 100. fl werth von den Boͤhmen hin weg geritten/ das sie also mit spott zu-<lb/> hauß heimgehen muͤssen. vom Churfuͤrsten zu Sachsen ist eine Legation/ darbey Graff Adolff<lb/> von mansfeld Kriegs oberster/ Herr Lais/ Doctor Zerstner vnd Herr Licentiat Krug zum Koͤ-<lb/> nig in Franckreich abgeordnet worden/ jne dahin zu vermoͤgen/ sich wegen der Fuͤrstenthume<lb/> Guͤlich neutral zu halten/ vnd beiden Fuͤsten mit Kriegs hilff nicht bey zu stehen. Auß wien<lb/> hat man das Koͤn. May. Die Euangelische Stend vor sich fordern vnd durch Herrn Traut-<lb/> sam befragen lassen/ ob diß/ so sie wegen der Religion in jhrer Schrifft fuͤrbringen lassen/ jhre<lb/> meinung/ darauff sie mit Ja: geantwortet/ deßwegen jhnen angedeudet worden/ das ob wol<lb/> man jhnen die Religion nicht auff Ewig mit einem <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Privilegio</hi></hi> bestettigt werde/ sie sich wider<lb/> vnder Kay. May. Schutz ergeben wolten/ auch zu bestettigung dessen/ auff begeren Herren<lb/> Trautsamb dem Koͤnig/ das sie hievon nicht weichen wolten/ einer nach dem andern die Hand<lb/> gebotten.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Ein andere vom 21. Dito. </hi> </hi> </head><lb/> <p>Man hat noch keine gewisheit von der Tuͤrckische Bottschafft abfertigung/ deren vornembstẽ<lb/> Leute haben diser tagen/ als sie mit ein ander getruncken/ ein rauffẽ vnter ein ander angefan-<lb/> gen/ daruber viel beschedigt/ einer gar zu todt geschlagen/ auch ein vornemer Tuͤrck vom Bott-<lb/> schaffter selbst/ welcher sie von einander zubringen zugelauffen/ mit einem zacken/ in kopff biß<lb/> vff den todt verwundt worden/ so hat sich auch diser tagen ein schottlender/ welcher vor viel<lb/> Jahren vom Tuͤrcken gefangen vnd etliche sprachen erkuͤndigt/ dahero dises Bottschaffters<lb/> lieber diener gewest/ heimlicher weiß davon gemacht/ vnd sol vber 500 fl an Goldt zur zehrung<lb/> mit sich genomen haben. Vff ein gehende wochen soll Philip Lang gewiß <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Justificirt</hi></hi> werden/<lb/> vnd wird taͤglich der Curfuͤrst von Coͤln neben dem Hertzogen auß Beyren hie her verwartet<lb/> wie dan bereit die zimmer zuhoff/ wo sonsten die Ertzhertzogen pflegen zu losiren/ zugericht sein<lb/> vnd ist diser tagen des Landgraffen von Liechtenberg Edelman einer naͤchtlicher weile vff der<lb/> gassen erstochen worden. Auß Pollen wird geschriben/ das der Koͤnig von den Moßkowitern<lb/> hart geschlagen vnd jhm viel fuͤrnemer Leut erlegt worden/ vnd auß Dantzig hat man/ das ein<lb/> ansehnliche Bottschafft auß der Moßkaw vnter wegs seie/ an Kay. hoff zu komen. Die Boͤh-<lb/> men haben sich den Landtag zubeschliessen noch nicht verglchen:</p><lb/> <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#g">ENDE.</hi> </hi> </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[206]/0210]
die Stende aber repliciert, das sie solche Noth wendig vnter halten muͤssen/ nicht wegen jhrer
May. sondern dero Raͤhte/ so jhnen nach jhrem leben getrachtet/ dahero der abzug geschehen
muͤssen. Die schleßinger haben jhren Content/ jtzt kommen die Laußnitzer/ wollen auch eine
Bundnuͤß mit den Boͤhmen machen. Der Hertzog von Teschen welcher lang heimlich mit
vmbgangen/ hat nun mehr offentlich in seiner Statt gebeuͤcht/ vff Baͤptstisch Communicirt,
auch allen hoffgesind die vrsach seiner bekehrung eroͤfnet/ vnd alle die/ so nicht diser Religion
sein wollen beuͤrlaubt/ Reformirt auch die Religion in seinem gantzen Landt. Etliche Tuͤrcken
so vf die Bulschafft geritten/ vnd jhre Roß vor den wuͤrtzheusser anbunden gehabt/ sind jhnen
3. schone Roß jedes 100. fl werth von den Boͤhmen hin weg geritten/ das sie also mit spott zu-
hauß heimgehen muͤssen. vom Churfuͤrsten zu Sachsen ist eine Legation/ darbey Graff Adolff
von mansfeld Kriegs oberster/ Herr Lais/ Doctor Zerstner vnd Herr Licentiat Krug zum Koͤ-
nig in Franckreich abgeordnet worden/ jne dahin zu vermoͤgen/ sich wegen der Fuͤrstenthume
Guͤlich neutral zu halten/ vnd beiden Fuͤsten mit Kriegs hilff nicht bey zu stehen. Auß wien
hat man das Koͤn. May. Die Euangelische Stend vor sich fordern vnd durch Herrn Traut-
sam befragen lassen/ ob diß/ so sie wegen der Religion in jhrer Schrifft fuͤrbringen lassen/ jhre
meinung/ darauff sie mit Ja: geantwortet/ deßwegen jhnen angedeudet worden/ das ob wol
man jhnen die Religion nicht auff Ewig mit einem Privilegio bestettigt werde/ sie sich wider
vnder Kay. May. Schutz ergeben wolten/ auch zu bestettigung dessen/ auff begeren Herren
Trautsamb dem Koͤnig/ das sie hievon nicht weichen wolten/ einer nach dem andern die Hand
gebotten.
Ein andere vom 21. Dito.
Man hat noch keine gewisheit von der Tuͤrckische Bottschafft abfertigung/ deren vornembstẽ
Leute haben diser tagen/ als sie mit ein ander getruncken/ ein rauffẽ vnter ein ander angefan-
gen/ daruber viel beschedigt/ einer gar zu todt geschlagen/ auch ein vornemer Tuͤrck vom Bott-
schaffter selbst/ welcher sie von einander zubringen zugelauffen/ mit einem zacken/ in kopff biß
vff den todt verwundt worden/ so hat sich auch diser tagen ein schottlender/ welcher vor viel
Jahren vom Tuͤrcken gefangen vnd etliche sprachen erkuͤndigt/ dahero dises Bottschaffters
lieber diener gewest/ heimlicher weiß davon gemacht/ vnd sol vber 500 fl an Goldt zur zehrung
mit sich genomen haben. Vff ein gehende wochen soll Philip Lang gewiß Justificirt werden/
vnd wird taͤglich der Curfuͤrst von Coͤln neben dem Hertzogen auß Beyren hie her verwartet
wie dan bereit die zimmer zuhoff/ wo sonsten die Ertzhertzogen pflegen zu losiren/ zugericht sein
vnd ist diser tagen des Landgraffen von Liechtenberg Edelman einer naͤchtlicher weile vff der
gassen erstochen worden. Auß Pollen wird geschriben/ das der Koͤnig von den Moßkowitern
hart geschlagen vnd jhm viel fuͤrnemer Leut erlegt worden/ vnd auß Dantzig hat man/ das ein
ansehnliche Bottschafft auß der Moßkaw vnter wegs seie/ an Kay. hoff zu komen. Die Boͤh-
men haben sich den Landtag zubeschliessen noch nicht verglchen:
ENDE.
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