Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Anonym: Führer zum Himmel. Gebet- und Belehrungsbuch für christliche Eheleute, hrsg. von einem Priester des Redemptoristenordens. Dülmen, 1921.

Bild:
<< vorherige Seite

Kleidung. Der körperlichen Entwick-
lung des Kindes ist es auch sehr dienlich,
es von klein auf an Arbeit zu gewöhnen,
wie sie seinem Alter entspricht. Ganz
falsch aber ist es, die Kinder durch über-
mäßige oder gar gefährliche Arbeit in
ihrer Entwicklung zu hemmen und sie der
Gefahr körperlicher und geistiger Ver-
krüppelung auszusetzen. Entwickele auch
früh den Sinn der Kinder für Spar-
samkeit, Ordnung, Reinlichkeit

und Fleiß, gib ihnen gesunde, aber keine
üppige Nahrung.

Die Sorge für das Zeitliche erstreckt
sich auch auf den Beruf und die zu-
künftige Lebensstellung
der
Kinder. Hier gilt das Sprichwort: Jeder
ist seines Glückes Schmied. Die Neigung
zu einem bestimmten Berufe ist von der
göttlichen Vorsehung jedem Menschen weise
ins Herz gelegt; die tatsächlichen Verhält-
nisse, die Umgebung und Erziehung reden
hierbei mit. Die Eltern sollen ihre Kinder
vor allem nicht drängen zum Priester-,
Ordens- oder Ehestande, umgekehrt aber
auch aus Geiz und Herrschsucht der Nei-
gung der Kinder kein Hindernis in den
Weg legen und sie mit Gewalt, ohne sach-
liche Gründe, vom Ziele ihres Strebens
nicht zurückhalten: in beiden Fällen tragen
sie die Verantwortung des zerstörten Le-
bensglückes und der verfehlten Laufbahn.

Kleidung. Der körperlichen Entwick-
lung des Kindes ist es auch sehr dienlich,
es von klein auf an Arbeit zu gewöhnen,
wie sie seinem Alter entspricht. Ganz
falsch aber ist es, die Kinder durch über-
mäßige oder gar gefährliche Arbeit in
ihrer Entwicklung zu hemmen und sie der
Gefahr körperlicher und geistiger Ver-
krüppelung auszusetzen. Entwickele auch
früh den Sinn der Kinder für Spar-
samkeit, Ordnung, Reinlichkeit

und Fleiß, gib ihnen gesunde, aber keine
üppige Nahrung.

Die Sorge für das Zeitliche erstreckt
sich auch auf den Beruf und die zu-
künftige Lebensstellung
der
Kinder. Hier gilt das Sprichwort: Jeder
ist seines Glückes Schmied. Die Neigung
zu einem bestimmten Berufe ist von der
göttlichen Vorsehung jedem Menschen weise
ins Herz gelegt; die tatsächlichen Verhält-
nisse, die Umgebung und Erziehung reden
hierbei mit. Die Eltern sollen ihre Kinder
vor allem nicht drängen zum Priester-,
Ordens- oder Ehestande, umgekehrt aber
auch aus Geiz und Herrschsucht der Nei-
gung der Kinder kein Hindernis in den
Weg legen und sie mit Gewalt, ohne sach-
liche Gründe, vom Ziele ihres Strebens
nicht zurückhalten: in beiden Fällen tragen
sie die Verantwortung des zerstörten Le-
bensglückes und der verfehlten Laufbahn.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="2">
        <div>
          <div>
            <div n="2">
              <p><pb facs="#f0280" xml:id="F9_001_1921_pb0279_0001" n="279"/><hi rendition="#g">Kleidung</hi>. Der körperlichen Entwick-<lb/>
lung des Kindes ist es auch sehr dienlich,<lb/>
es von klein auf an Arbeit zu gewöhnen,<lb/>
wie sie seinem Alter entspricht. Ganz<lb/>
falsch aber ist es, die Kinder durch über-<lb/>
mäßige oder gar gefährliche Arbeit in<lb/>
ihrer Entwicklung zu hemmen und sie der<lb/>
Gefahr körperlicher und geistiger Ver-<lb/>
krüppelung auszusetzen. Entwickele auch<lb/>
früh den Sinn der Kinder für <hi rendition="#g">Spar-<lb/>
samkeit, Ordnung, Reinlichkeit</hi><lb/>
und <hi rendition="#g">Fleiß</hi>, gib ihnen gesunde, aber keine<lb/><hi rendition="#g">üppige Nahrung</hi>.</p>
              <p>Die Sorge für das Zeitliche erstreckt<lb/>
sich auch auf den <hi rendition="#g">Beruf</hi> und die <hi rendition="#g">zu-<lb/>
künftige Lebensstellung</hi> der<lb/>
Kinder. Hier gilt das Sprichwort: Jeder<lb/>
ist seines Glückes Schmied. Die Neigung<lb/>
zu einem bestimmten Berufe ist von der<lb/>
göttlichen Vorsehung jedem Menschen weise<lb/>
ins Herz gelegt; die tatsächlichen Verhält-<lb/>
nisse, die Umgebung und Erziehung reden<lb/>
hierbei mit. Die Eltern sollen ihre Kinder<lb/>
vor allem nicht drängen zum Priester-,<lb/>
Ordens- oder Ehestande, umgekehrt aber<lb/>
auch aus Geiz und Herrschsucht der Nei-<lb/>
gung der Kinder kein Hindernis in den<lb/>
Weg legen und sie mit Gewalt, ohne sach-<lb/>
liche Gründe, vom Ziele ihres Strebens<lb/>
nicht zurückhalten: in beiden Fällen tragen<lb/>
sie die Verantwortung des zerstörten Le-<lb/>
bensglückes und der verfehlten Laufbahn.</p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[279/0280] Kleidung. Der körperlichen Entwick- lung des Kindes ist es auch sehr dienlich, es von klein auf an Arbeit zu gewöhnen, wie sie seinem Alter entspricht. Ganz falsch aber ist es, die Kinder durch über- mäßige oder gar gefährliche Arbeit in ihrer Entwicklung zu hemmen und sie der Gefahr körperlicher und geistiger Ver- krüppelung auszusetzen. Entwickele auch früh den Sinn der Kinder für Spar- samkeit, Ordnung, Reinlichkeit und Fleiß, gib ihnen gesunde, aber keine üppige Nahrung. Die Sorge für das Zeitliche erstreckt sich auch auf den Beruf und die zu- künftige Lebensstellung der Kinder. Hier gilt das Sprichwort: Jeder ist seines Glückes Schmied. Die Neigung zu einem bestimmten Berufe ist von der göttlichen Vorsehung jedem Menschen weise ins Herz gelegt; die tatsächlichen Verhält- nisse, die Umgebung und Erziehung reden hierbei mit. Die Eltern sollen ihre Kinder vor allem nicht drängen zum Priester-, Ordens- oder Ehestande, umgekehrt aber auch aus Geiz und Herrschsucht der Nei- gung der Kinder kein Hindernis in den Weg legen und sie mit Gewalt, ohne sach- liche Gründe, vom Ziele ihres Strebens nicht zurückhalten: in beiden Fällen tragen sie die Verantwortung des zerstörten Le- bensglückes und der verfehlten Laufbahn.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Weitere Informationen:

Dieses Werk stammt vom Projekt Digitization Lifecycle am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung.

Anmerkungen zur Transkription:

Bei der Zeichenerkennung wurde nach Vorgabe des DLC modernisiert.

In Absprache mit dem MPI wurden die folgenden Aspekte der Vorlage nicht erfasst:

  • Bogensignaturen und Kustoden
  • Kolumnentitel
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterscheide zugunsten der Identifizierung von titleParts verzichtet.
  • Bei Textpassagen, die als Abschnittsüberschrift ausgeweisen werden können, wird auf die zusätzliche Auszeichnung des Layouts verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.

Es wurden alle Anführungszeichen übernommen und die Zitate zusätzlich mit q ausgezeichnet.

Weiche und harte Zeilentrennungen werden identisch als 002D übernommen. Der Zeilenumbruch selbst über lb ausgezeichnet.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/anonym_fuehrer_1921
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/anonym_fuehrer_1921/280
Zitationshilfe: Anonym: Führer zum Himmel. Gebet- und Belehrungsbuch für christliche Eheleute, hrsg. von einem Priester des Redemptoristenordens. Dülmen, 1921, S. 279. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/anonym_fuehrer_1921/280>, abgerufen am 24.11.2024.