gänzen, und was dem einen mangelt, soll durch die Vorzüge des andern ersetzt werden.
Euer Stand hatChristus zum Wohltäter.Ein Mann sollte nach Got- tes Absichten mit einem Weibe in un- zertrennlichem Ehebund verbunden sein, gerade wie die Glieder eines Leibes, deren Trennung unnatürlich, ja Verstümmelung wäre. Doch zur Zeit unsers Heilandes war die Ehe bei den Juden und noch mehr bei den Heiden allen Verirrungen menschlicher Leidenschaften mit ihren traurigen Folgen verfallen. Der Heiland stellte sie in ihrer Würde wieder her und gab ihr die gott- gewollten Eigenschaften der Einheit und Unauflöslichkeit zurück. "Was Gott ver- bunden hat, soll der Mensch nicht trennen." (Luk. 16, 18.) Der Heiland tat noch mehr für euch. Kraft seiner Anordnung ist die Ehe im Neuen Bunde ein Sakrament. Ihr wißt, was Großes und Erhabenes es ist um ein Sakrament. Gegenstand des Ehe- sakramentes ist euer gegenseitiges Recht auf einander: Ausspender dieses Sakra- mentes seid wiederum ihr selbst, wenn ihr euch die Hand zum Lebensbunde reicht. Große Gnaden hat das Sakrament im Ge- folge: es ist und bleibt für euch eine immerwährende Quelle der Gnade, ein Mittel zur Heiligung, eine Kraft zum Guten. "Geheiligt wird der Mann durch
gänzen, und was dem einen mangelt, soll durch die Vorzüge des andern ersetzt werden.
Euer Stand hatChristus zum Wohltäter.Ein Mann sollte nach Got- tes Absichten mit einem Weibe in un- zertrennlichem Ehebund verbunden sein, gerade wie die Glieder eines Leibes, deren Trennung unnatürlich, ja Verstümmelung wäre. Doch zur Zeit unsers Heilandes war die Ehe bei den Juden und noch mehr bei den Heiden allen Verirrungen menschlicher Leidenschaften mit ihren traurigen Folgen verfallen. Der Heiland stellte sie in ihrer Würde wieder her und gab ihr die gott- gewollten Eigenschaften der Einheit und Unauflöslichkeit zurück. „Was Gott ver- bunden hat, soll der Mensch nicht trennen.“ (Luk. 16, 18.) Der Heiland tat noch mehr für euch. Kraft seiner Anordnung ist die Ehe im Neuen Bunde ein Sakrament. Ihr wißt, was Großes und Erhabenes es ist um ein Sakrament. Gegenstand des Ehe- sakramentes ist euer gegenseitiges Recht auf einander: Ausspender dieses Sakra- mentes seid wiederum ihr selbst, wenn ihr euch die Hand zum Lebensbunde reicht. Große Gnaden hat das Sakrament im Ge- folge: es ist und bleibt für euch eine immerwährende Quelle der Gnade, ein Mittel zur Heiligung, eine Kraft zum Guten. „Geheiligt wird der Mann durch
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gänzen, und was dem einen mangelt, soll
durch die Vorzüge des andern ersetzt
werden.
Euer Stand hat Christus zum
Wohltäter. Ein Mann sollte nach Got-
tes Absichten mit einem Weibe in un-
zertrennlichem Ehebund verbunden sein,
gerade wie die Glieder eines Leibes, deren
Trennung unnatürlich, ja Verstümmelung
wäre. Doch zur Zeit unsers Heilandes war
die Ehe bei den Juden und noch mehr bei
den Heiden allen Verirrungen menschlicher
Leidenschaften mit ihren traurigen Folgen
verfallen. Der Heiland stellte sie in ihrer
Würde wieder her und gab ihr die gott-
gewollten Eigenschaften der Einheit und
Unauflöslichkeit zurück. „Was Gott ver-
bunden hat, soll der Mensch nicht trennen.“
(Luk. 16, 18.) Der Heiland tat noch mehr
für euch. Kraft seiner Anordnung ist die
Ehe im Neuen Bunde ein Sakrament.
Ihr wißt, was Großes und Erhabenes es
ist um ein Sakrament. Gegenstand des Ehe-
sakramentes ist euer gegenseitiges Recht
auf einander: Ausspender dieses Sakra-
mentes seid wiederum ihr selbst, wenn ihr
euch die Hand zum Lebensbunde reicht.
Große Gnaden hat das Sakrament im Ge-
folge: es ist und bleibt für euch eine
immerwährende Quelle der Gnade, ein
Mittel zur Heiligung, eine Kraft zum
Guten. „Geheiligt wird der Mann durch
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Anonym: Führer zum Himmel. Gebet- und Belehrungsbuch für christliche Eheleute, hrsg. von einem Priester des Redemptoristenordens. Dülmen, 1921, S. 267. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/anonym_fuehrer_1921/268>, abgerufen am 31.01.2025.
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