genommen; du hast ihm vor dem Priester und der Kirche dein feierliches Jawort ge- geben; du hast Vater und Mutter ver- lassen, und nun lebst du mit deinem Ehe- mann in einem so innigen Verhältnis, daß ihr alle eure leiblichen und geistigen Güter mitsammen teilet, in einem Ver- hältnis, das nur in der unzertrennlichen Verbindung Christi mit seiner heiligen Kirche ein Gleichnis findet. Ein ganzer Ring von Pflichten knüpft dich jetzt an deinen Gatten: freiwillig hast du sie über- nommen nach eigener Wahl, darum halte sie. Du schuldest ihm ehrfurchtsvolle Unterwürfigkeit, unverbrüch- liche Treue, wahre Liebe.
1. Ehrfurchtsvolle Unterwürfigkeit. Der Mann ist das Haupt und der Vorsteher, der König und Herrscher in der Familie. Darum schulden nicht bloß die Kinder, sondern auch die Frau ihm Ehrfurcht und Gehorsam. Gott verlangt sie ausdrücklich von dir. Du kennst das Wort, das er zu Eva gesprochen, und das für alle Evas- töchter gilt: "Du sollst unter der Gewalt deines Mannes stehen, er soll über dich herrschen." (1. Mos. 3, 16.) Dieses Straf- urteil Gottes ist zwar im Christentum ge- mildert, aber nicht aufgehoben worden. "Wie die Kirche Christo unterwürfig ist", sagt der Apostel, "so sei die Frau dem Manne Untertan." (Eph. 5, 24.) "Die
genommen; du hast ihm vor dem Priester und der Kirche dein feierliches Jawort ge- geben; du hast Vater und Mutter ver- lassen, und nun lebst du mit deinem Ehe- mann in einem so innigen Verhältnis, daß ihr alle eure leiblichen und geistigen Güter mitsammen teilet, in einem Ver- hältnis, das nur in der unzertrennlichen Verbindung Christi mit seiner heiligen Kirche ein Gleichnis findet. Ein ganzer Ring von Pflichten knüpft dich jetzt an deinen Gatten: freiwillig hast du sie über- nommen nach eigener Wahl, darum halte sie. Du schuldest ihm ehrfurchtsvolle Unterwürfigkeit, unverbrüch- liche Treue, wahre Liebe.
1. Ehrfurchtsvolle Unterwürfigkeit. Der Mann ist das Haupt und der Vorsteher, der König und Herrscher in der Familie. Darum schulden nicht bloß die Kinder, sondern auch die Frau ihm Ehrfurcht und Gehorsam. Gott verlangt sie ausdrücklich von dir. Du kennst das Wort, das er zu Eva gesprochen, und das für alle Evas- töchter gilt: „Du sollst unter der Gewalt deines Mannes stehen, er soll über dich herrschen.“ (1. Mos. 3, 16.) Dieses Straf- urteil Gottes ist zwar im Christentum ge- mildert, aber nicht aufgehoben worden. „Wie die Kirche Christo unterwürfig ist“, sagt der Apostel, „so sei die Frau dem Manne Untertan.“ (Eph. 5, 24.) „Die
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genommen; du hast ihm vor dem Priester
und der Kirche dein feierliches Jawort ge-
geben; du hast Vater und Mutter ver-
lassen, und nun lebst du mit deinem Ehe-
mann in einem so innigen Verhältnis,
daß ihr alle eure leiblichen und geistigen
Güter mitsammen teilet, in einem Ver-
hältnis, das nur in der unzertrennlichen
Verbindung Christi mit seiner heiligen
Kirche ein Gleichnis findet. Ein ganzer
Ring von Pflichten knüpft dich jetzt an
deinen Gatten: freiwillig hast du sie über-
nommen nach eigener Wahl, darum halte
sie. Du schuldest ihm ehrfurchtsvolle
Unterwürfigkeit, unverbrüch-
liche Treue, wahre Liebe.
1. Ehrfurchtsvolle Unterwürfigkeit. Der
Mann ist das Haupt und der Vorsteher,
der König und Herrscher in der Familie.
Darum schulden nicht bloß die Kinder,
sondern auch die Frau ihm Ehrfurcht und
Gehorsam. Gott verlangt sie ausdrücklich
von dir. Du kennst das Wort, das er zu
Eva gesprochen, und das für alle Evas-
töchter gilt: „Du sollst unter der Gewalt
deines Mannes stehen, er soll über dich
herrschen.“ (1. Mos. 3, 16.) Dieses Straf-
urteil Gottes ist zwar im Christentum ge-
mildert, aber nicht aufgehoben worden.
„Wie die Kirche Christo unterwürfig ist“,
sagt der Apostel, „so sei die Frau dem
Manne Untertan.“ (Eph. 5, 24.) „Die
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Anonym: Führer zum Himmel. Gebet- und Belehrungsbuch für christliche Eheleute, hrsg. von einem Priester des Redemptoristenordens. Dülmen, 1921, S. 250. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/anonym_fuehrer_1921/251>, abgerufen am 24.11.2024.
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