des Christentums als du? Im Heidentum war die Frau der Entwürdigung verfallen. Sklaverei, Vielweiberei und Ehescheidung hatten ihr Los unerträglich gemacht; nicht einmal die Kinder wurden ihr zur Er- ziehung überlassen; sie war der Willkür und Laune und Gewalt des Mannes preis- gegeben, sie wurde als ein Werkzeug zur Befriedigung seiner Sinnlichkeit ange- sehen. Wer hat mit solch unwürdigen, em- pörenden Anschauungen und Zuständen aufgeräumt? Das Christentum. Der Hei- land hat jedem Menschen die persönliche Freiheit zugesichert, er hat der Ehe ihre ursprüngliche Bedeutung zurückgegeben; er hat sie zur Würde eines Sakramentes erhoben und dadurch die christliche Frau geadelt und sie als ebenbürtige Lebens- gefährtin an die Seite ihres Mannes ge- stellt. Wie könntest du dich besser dankbar und erkenntlich zeigen für alles, was deine Religion für dich getan, als dadurch, daß du deine Religion liebst, schätzest und übst, eine ganze Christin bist!
2. Die Stimme der Natur. Das Herz einer Frau hat von Natur aus einen Zug nach Frömmigkeit. Ein edles Frauenherz schlägt himmelwärts. In der Religion, die uns mit Gott und dem Himmel ver- bindet, findet die Frau etwas Geistesver- wandtes, ein Herzensbedürfnis. Christ- liche Frau! Gott selbst ist es, der dein
des Christentums als du? Im Heidentum war die Frau der Entwürdigung verfallen. Sklaverei, Vielweiberei und Ehescheidung hatten ihr Los unerträglich gemacht; nicht einmal die Kinder wurden ihr zur Er- ziehung überlassen; sie war der Willkür und Laune und Gewalt des Mannes preis- gegeben, sie wurde als ein Werkzeug zur Befriedigung seiner Sinnlichkeit ange- sehen. Wer hat mit solch unwürdigen, em- pörenden Anschauungen und Zuständen aufgeräumt? Das Christentum. Der Hei- land hat jedem Menschen die persönliche Freiheit zugesichert, er hat der Ehe ihre ursprüngliche Bedeutung zurückgegeben; er hat sie zur Würde eines Sakramentes erhoben und dadurch die christliche Frau geadelt und sie als ebenbürtige Lebens- gefährtin an die Seite ihres Mannes ge- stellt. Wie könntest du dich besser dankbar und erkenntlich zeigen für alles, was deine Religion für dich getan, als dadurch, daß du deine Religion liebst, schätzest und übst, eine ganze Christin bist!
2. Die Stimme der Natur. Das Herz einer Frau hat von Natur aus einen Zug nach Frömmigkeit. Ein edles Frauenherz schlägt himmelwärts. In der Religion, die uns mit Gott und dem Himmel ver- bindet, findet die Frau etwas Geistesver- wandtes, ein Herzensbedürfnis. Christ- liche Frau! Gott selbst ist es, der dein
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des Christentums als du? Im Heidentum
war die Frau der Entwürdigung verfallen.
Sklaverei, Vielweiberei und Ehescheidung
hatten ihr Los unerträglich gemacht; nicht
einmal die Kinder wurden ihr zur Er-
ziehung überlassen; sie war der Willkür
und Laune und Gewalt des Mannes preis-
gegeben, sie wurde als ein Werkzeug zur
Befriedigung seiner Sinnlichkeit ange-
sehen. Wer hat mit solch unwürdigen, em-
pörenden Anschauungen und Zuständen
aufgeräumt? Das Christentum. Der Hei-
land hat jedem Menschen die persönliche
Freiheit zugesichert, er hat der Ehe ihre
ursprüngliche Bedeutung zurückgegeben;
er hat sie zur Würde eines Sakramentes
erhoben und dadurch die christliche Frau
geadelt und sie als ebenbürtige Lebens-
gefährtin an die Seite ihres Mannes ge-
stellt. Wie könntest du dich besser dankbar
und erkenntlich zeigen für alles, was deine
Religion für dich getan, als dadurch, daß
du deine Religion liebst, schätzest und übst,
eine ganze Christin bist!
2. Die Stimme der Natur. Das Herz
einer Frau hat von Natur aus einen Zug
nach Frömmigkeit. Ein edles Frauenherz
schlägt himmelwärts. In der Religion,
die uns mit Gott und dem Himmel ver-
bindet, findet die Frau etwas Geistesver-
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Anonym: Führer zum Himmel. Gebet- und Belehrungsbuch für christliche Eheleute, hrsg. von einem Priester des Redemptoristenordens. Dülmen, 1921, S. 245. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/anonym_fuehrer_1921/246>, abgerufen am 22.11.2024.
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