Fliehe vor der Sünde wie vor einer Schlange. (Sir. 21, 2.)
Die Sünde ist das größte, ja das ein- zige Uebel. Sie ist ein Frevel gegen Got- tes Oberhoheit, denn sie kündet Gott, dem Herrn des Himmels und der Erde, den Ge- horsam und setzt sich dreist über seine Ge- bote hinweg. - Die Sünde ist ein schwar- zer Undank gegen Gott. Verdankst du ihm nicht alles, was du hast, sowohl die na- türlichen als auch die übernatürlichen Gaben? Und trotzdem wolltest du ihn durch eine Sünde beleidigen, ja sogar seine Gaben zur Sünde mißbrauchen? Gäbe es einen schwärzeren Undank! - Die Sünde ist eine fluchwürdige Treulosigkeit gegen deinen Heiland. Wie oft schon hast du ihm Treue gelobt, bei der Taufe, bei der ersten heiligen Kommunion, bei der Fir- mung, beim Empfange der heiligen Sa- kramente! Und du wolltest durch die Sünde dieses Treugelöbnis brechen! - Die Sünde ist die Quelle jeglichen Unglücks. Eine einzige schwere Sünde beraubt dich der heiligmachenden Gnade und aller Verdienste für den Himmel. Sie zieht Gottes Strafe schon hienieden nach sich und führt dich dem Abgrund der Hölle zu. Denke an die Strafe der gefallenen Engel und an die der Stammeltern: betrachte das grenzenlose Elend in der Welt: alles
Fliehe vor der Sünde wie vor einer Schlange. (Sir. 21, 2.)
Die Sünde ist das größte, ja das ein- zige Uebel. Sie ist ein Frevel gegen Got- tes Oberhoheit, denn sie kündet Gott, dem Herrn des Himmels und der Erde, den Ge- horsam und setzt sich dreist über seine Ge- bote hinweg. – Die Sünde ist ein schwar- zer Undank gegen Gott. Verdankst du ihm nicht alles, was du hast, sowohl die na- türlichen als auch die übernatürlichen Gaben? Und trotzdem wolltest du ihn durch eine Sünde beleidigen, ja sogar seine Gaben zur Sünde mißbrauchen? Gäbe es einen schwärzeren Undank! – Die Sünde ist eine fluchwürdige Treulosigkeit gegen deinen Heiland. Wie oft schon hast du ihm Treue gelobt, bei der Taufe, bei der ersten heiligen Kommunion, bei der Fir- mung, beim Empfange der heiligen Sa- kramente! Und du wolltest durch die Sünde dieses Treugelöbnis brechen! – Die Sünde ist die Quelle jeglichen Unglücks. Eine einzige schwere Sünde beraubt dich der heiligmachenden Gnade und aller Verdienste für den Himmel. Sie zieht Gottes Strafe schon hienieden nach sich und führt dich dem Abgrund der Hölle zu. Denke an die Strafe der gefallenen Engel und an die der Stammeltern: betrachte das grenzenlose Elend in der Welt: alles
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Fliehe vor der Sünde wie vor einer
Schlange. (Sir. 21, 2.)
Die Sünde ist das größte, ja das ein-
zige Uebel. Sie ist ein Frevel gegen Got-
tes Oberhoheit, denn sie kündet Gott, dem
Herrn des Himmels und der Erde, den Ge-
horsam und setzt sich dreist über seine Ge-
bote hinweg. – Die Sünde ist ein schwar-
zer Undank gegen Gott. Verdankst du ihm
nicht alles, was du hast, sowohl die na-
türlichen als auch die übernatürlichen
Gaben? Und trotzdem wolltest du ihn
durch eine Sünde beleidigen, ja sogar seine
Gaben zur Sünde mißbrauchen? Gäbe es
einen schwärzeren Undank! – Die Sünde
ist eine fluchwürdige Treulosigkeit gegen
deinen Heiland. Wie oft schon hast du
ihm Treue gelobt, bei der Taufe, bei der
ersten heiligen Kommunion, bei der Fir-
mung, beim Empfange der heiligen Sa-
kramente! Und du wolltest durch die
Sünde dieses Treugelöbnis brechen! – Die
Sünde ist die Quelle jeglichen Unglücks.
Eine einzige schwere Sünde beraubt dich
der heiligmachenden Gnade und aller
Verdienste für den Himmel. Sie zieht
Gottes Strafe schon hienieden nach sich
und führt dich dem Abgrund der Hölle zu.
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und an die der Stammeltern: betrachte
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Anonym: Führer zum Himmel. Gebet- und Belehrungsbuch für christliche Eheleute, hrsg. von einem Priester des Redemptoristenordens. Dülmen, 1921, S. 216. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/anonym_fuehrer_1921/217>, abgerufen am 21.11.2024.
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