Aviso. Relation oder Zeitung. Wolfenbüttel, 1609.Aus Andtorff von 9. Octo. Von dem Teutschen Kriegsvolck sein nicht mehr als 4 Freyfehn- Gestern ist der Spinnola naher Domkirchen verreist/ daselbsten 12.
Auß Cölln von 11. Dito. Vnangesehen die Sage gangen/ das Kay: M: sich erklert hetten/
Dieser tagen hat die Gül. Ritterschafft ein Berathschlagung ge- Auß dem Haag hat man/ das ein Gesandter vom König Maroco mit
Aus Andtorff von 9. Octo. Von dem Teutschen Kriegsvolck sein nicht mehr als 4 Freyfehn- Gestern ist der Spinnola naher Domkirchen verreist/ daselbsten 12.
Auß Coͤlln von 11. Dito. Vnangesehen die Sage gangen/ das Kay: M: sich erklert hetten/
Dieser tagen hat die Guͤl. Ritterschafft ein Berathschlagung ge- Auß dem Haag hat man/ das ein Gesandter vom Koͤnig Maroco mit
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0340"/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#c">Aus Andtorff von 9. Octo.</hi> </hi> </head><lb/> <p>Von dem Teutschen Kriegsvolck sein nicht mehr als 4 Freyfehn-<lb/> lein verblieben/ die Niederlinder vnd Wallonen sein allerdings cassirt/ die<lb/> Jtallianer vnd Spannier sollen die fuͤrnembsten Vestungen/ Als Andorff/<lb/> Lier/ Gent/ Camerich/ Domkirchen/ Ostende/ vnd Reinberg bewohnen/ vnd<lb/> liegen alhie im Castel 1300. Mann/ welches den Kauffleuten vnd Buͤr-<lb/> gern sehr beschwerlich/ vnd verursachet/ das sich die frembden nicht alhero<lb/> wagen doͤrffen/ dardurch die Handlungen verhindert werden/ weil aber die<lb/> halbe Stadt Goͤsisch vnd Calvinisch/ also das die Buͤrgerschafft an Son:<lb/> vnd Feyrtagen/ sowol zu Wasser vnd Land/ hauffenweiß nach Lillo vnd de-<lb/> ro Orten die Predigten besucht/ muß man wol soviel Knecht vnterhalten.</p><lb/> <p>Gestern ist der Spinnola naher Domkirchen verreist/ daselbsten 12.<lb/> newe Kriegs Schiff nach Spania abzufertigen.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#c">Auß Coͤlln von 11. Dito.</hi> </hi> </head><lb/> <p>Vnangesehen die Sage gangen/ das Kay: M: sich erklert hetten/<lb/> die beyde Fuͤrsten in jhrer Possession biß zu außtrag der Hauptsachen ver-<lb/> bleiben zulassen/ so hat doch Ertzh. Leopold dieser tagen den jungen Graffen<lb/> von Hohenzollern hießigen Thumb Capitularen/ nach Rom zum Babst<lb/> geschickt/ bey J. H. vnd den Jtall. Fuͤrsten vmb Assistentz angehalten/ Be-<lb/> neben einen Anschlag auff die Stadt Duͤren gehabt/ so aber mißlungen/<lb/> auch 300. Soldaten vnter Bom vber Rein setzen zulassen/ solche mit bewil-<lb/> ligung des Abts zu Siburg/ in selbige Stadt zubringen/ ist es doch von dem<lb/> Ambtman von Blanckenburg mit 000. Bergischen Bawrn verhindert<lb/> worden. Gestern ist ein Neub: Pfennigmeister mit 80000. Ducaten alhie<lb/> ankommen/ welchem heut in der Nacht die Pforten eroͤffnet/ vnd mit dem<lb/> Gelt auß/ vnd nach Disteldorff verreisen lassen.</p><lb/> <p>Dieser tagen hat die Guͤl. Ritterschafft ein Berathschlagung ge-<lb/> halten/ wie diesem Vnheyl fuͤrzukommen/ vnd 2. fuͤrnehme vom Adel zum<lb/> Ertzh. Leopold nach Guͤlch geschickt/ vnd vnterthenigen gebeten/ die Kriegs-<lb/> ruͤstung abzustellen/ vnd die Sachen durch ein guͤtliche Handlung hinzule-<lb/> gen/ darauff sich jhre Dht. erklert/ die beyden Fuͤrsten in allem den anfang<lb/> gemacht hetten/ doch da sie jhr Kriegsvolck abdancken wuͤrden/ wolten sie<lb/> es gleichfals thun/ mit welchen Bescheid die Abgeordente nach Disteldorff<lb/> verreiset/ vnd den 2. Fuͤrsten vnterthenig fuͤrbracht/ darauff sie zur Andt-<lb/> wort geben/ das jhr Dht. solches am ersten thun sollen.</p><lb/> <p>Auß dem Haag hat man/ das ein Gesandter vom Koͤnig Maroco<lb/> <fw type="catch" place="bottom">mit</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0340]
Aus Andtorff von 9. Octo.
Von dem Teutschen Kriegsvolck sein nicht mehr als 4 Freyfehn-
lein verblieben/ die Niederlinder vnd Wallonen sein allerdings cassirt/ die
Jtallianer vnd Spannier sollen die fuͤrnembsten Vestungen/ Als Andorff/
Lier/ Gent/ Camerich/ Domkirchen/ Ostende/ vnd Reinberg bewohnen/ vnd
liegen alhie im Castel 1300. Mann/ welches den Kauffleuten vnd Buͤr-
gern sehr beschwerlich/ vnd verursachet/ das sich die frembden nicht alhero
wagen doͤrffen/ dardurch die Handlungen verhindert werden/ weil aber die
halbe Stadt Goͤsisch vnd Calvinisch/ also das die Buͤrgerschafft an Son:
vnd Feyrtagen/ sowol zu Wasser vnd Land/ hauffenweiß nach Lillo vnd de-
ro Orten die Predigten besucht/ muß man wol soviel Knecht vnterhalten.
Gestern ist der Spinnola naher Domkirchen verreist/ daselbsten 12.
newe Kriegs Schiff nach Spania abzufertigen.
Auß Coͤlln von 11. Dito.
Vnangesehen die Sage gangen/ das Kay: M: sich erklert hetten/
die beyde Fuͤrsten in jhrer Possession biß zu außtrag der Hauptsachen ver-
bleiben zulassen/ so hat doch Ertzh. Leopold dieser tagen den jungen Graffen
von Hohenzollern hießigen Thumb Capitularen/ nach Rom zum Babst
geschickt/ bey J. H. vnd den Jtall. Fuͤrsten vmb Assistentz angehalten/ Be-
neben einen Anschlag auff die Stadt Duͤren gehabt/ so aber mißlungen/
auch 300. Soldaten vnter Bom vber Rein setzen zulassen/ solche mit bewil-
ligung des Abts zu Siburg/ in selbige Stadt zubringen/ ist es doch von dem
Ambtman von Blanckenburg mit 000. Bergischen Bawrn verhindert
worden. Gestern ist ein Neub: Pfennigmeister mit 80000. Ducaten alhie
ankommen/ welchem heut in der Nacht die Pforten eroͤffnet/ vnd mit dem
Gelt auß/ vnd nach Disteldorff verreisen lassen.
Dieser tagen hat die Guͤl. Ritterschafft ein Berathschlagung ge-
halten/ wie diesem Vnheyl fuͤrzukommen/ vnd 2. fuͤrnehme vom Adel zum
Ertzh. Leopold nach Guͤlch geschickt/ vnd vnterthenigen gebeten/ die Kriegs-
ruͤstung abzustellen/ vnd die Sachen durch ein guͤtliche Handlung hinzule-
gen/ darauff sich jhre Dht. erklert/ die beyden Fuͤrsten in allem den anfang
gemacht hetten/ doch da sie jhr Kriegsvolck abdancken wuͤrden/ wolten sie
es gleichfals thun/ mit welchen Bescheid die Abgeordente nach Disteldorff
verreiset/ vnd den 2. Fuͤrsten vnterthenig fuͤrbracht/ darauff sie zur Andt-
wort geben/ das jhr Dht. solches am ersten thun sollen.
Auß dem Haag hat man/ das ein Gesandter vom Koͤnig Maroco
mit
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Thomas Gloning: Bereitstellung der Texttranskription
(2013-03-18T14:17:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
DFG-Projekt: Entstehung und Entwicklung der Zeitungssprache um die Wende vom 16. zum 17. Jahrhundert. Tübingen: Bereitstellung der Texttranskription.
(2013-03-18T14:17:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek Hannover: Bereitstellung der Bilddigitalisate (Sign. GWLB Hannover, CIM 1/29)
(2013-06-05T14:17:31Z)
Stefanie Seim: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2013-03-18T14:17:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |