Aviso. Relation oder Zeitung. Wolfenbüttel, 1609.Staaden jhrer seits solche zu mindern vhrbietig/ damit der Kauffman des- Die Churf. Sächs. Gesandten seyn zu Disteldorff auch ankommen/
Gestern seyn auch etliche Bayr. Gesandte hierdurch vnd nach Distel- Aus Prag den 20. Julij. Wie in gemein die sag/ haben die Ständt sub vtraque/ bey dem
kom A ij
Staaden jhrer seits solche zu mindern vhrbietig/ damit der Kauffman des- Die Churf. Saͤchs. Gesandten seyn zu Disteldorff auch ankommen/
Gestern seyn auch etliche Bayr. Gesandte hierdurch vnd nach Distel- Aus Prag den 20. Julij. Wie in gemein die sag/ haben die Staͤndt sub vtraque/ bey dem
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<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0233"/> Staaden jhrer seits solche zu mindern vhrbietig/ damit der Kauffman des-<lb/> sen ergetzung haben moͤcht/ vnnd begert der Ertzh. auch/ das alle Schiff so<lb/> aus West vnd Ost Jndien kommen/ zu Antorff sollen anlenden/ welches a-<lb/> ber die Hollender nicht gestatten wollen/ sintemahl dardurch dieser Landen<lb/> auffkom̃en vnd zunemen gantz zu scheitern gehen wird/ spuͤren also/ daß<lb/> der gegentheil alle mittel suche den Holl. vnd Seelaͤndern jre Nahrung mit<lb/> der zeit abzuschneiden. Es hat auch der Ertzh. im Laͤndtlein von Keck etlich<lb/> Patenten anschlagen lassen/ darinnen jhr Durchl. sich als ein Oberster des-<lb/> selben Landts erklert/ begert derwegen an die eingesessene die Contribution<lb/> vnd Restaurirung der Cathol. Religion/ aber jhr Excell. Graff Moritz/<lb/> dem solches Laͤndlein zugefallen/ hat solch Edict von stund an wieder abreis-<lb/> sen lassen/ vnd dargegen andere angehefftet mit außtruͤcklichen Befelch/ dz<lb/> die Jnwohner in Contribution vnd Religion kein andern Oberherren er-<lb/> kennen sollen/ als die General Staaden vnd jhr Excella. Von Diesteldorff<lb/> hat man/ das daselbst auff jhrer F. G. proposition (weil die Staͤnd dar-<lb/> auff zu antworten noch nicht einig) noch nichts schließlichs gehandelt sey/<lb/> Mitlerweil seyn J. F. G. zu Duͤßburg von den Cleu. Marck von Rauen-<lb/> sperg. Staͤnden mit Handtgebender trewen angenommen worden/ vnnd<lb/> endtlich gelobt welches kuͤnfftig von beyden Fuͤrsten der rechte Erb seyn wer-<lb/> de/ denselben fuͤr jhrem Landtsfuͤrsten anzunemen/ wofern jhnen jhr F. G.<lb/> etliche Priuilegia vorgoͤnnen. Sonst seyn die Soldaten zu Disseldorff auff<lb/> begehren beyder Fuͤrsten abgedanckt worden/ von welchen der von Newburg<lb/> etlich 100. in bestallung genommen/ vnd haben beyde Fuͤrsten ein zierlichs<lb/> schreiben zu jhrer Defension an die Roͤm. Keys. Mayt. abgehen lassen/ dan<lb/> man stuͤndlich eines Kay. Herolts gewertig/ welcher bey der Aacht beyden<lb/> Fuͤrsten mandiren solle/ das sie von der Posseßion dieser Landẽ abstehẽ sollen.</p><lb/> <p>Die Churf. Saͤchs. Gesandten seyn zu Disteldorff auch ankommen/<lb/> vnd jhr begehren bey den Staͤnden gethan/ die suchen gleich fals von lang-<lb/> er Handt etwas zu pretentiren.</p><lb/> <p>Gestern seyn auch etliche Bayr. Gesandte hierdurch vnd nach Distel-<lb/> dorff passirt vnd sich verlauten lassen/ das jhnen der Margg. von Burgau<lb/> folgen solle/ jhr Werbung eroͤffnet zeit. Die Fuͤrstl. Wittib hat zu Distel-<lb/> dorff bereit jhre sachen einpacken/ vnd zu Schiff hienauff nach Lotringen<lb/> fuͤhren lassen.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#c">Aus Prag den 20. Julij.</hi> </hi> </head><lb/> <p>Wie in gemein die sag/ haben die Staͤndt sub vtraque/ bey dem<lb/> Churf von Sachsen den Prediger Policarpum fur 1. Jahrlang alhier zu<lb/> <fw type="sig" place="bottom">A ij</fw> <fw type="catch" place="bottom">kom</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0233]
Staaden jhrer seits solche zu mindern vhrbietig/ damit der Kauffman des-
sen ergetzung haben moͤcht/ vnnd begert der Ertzh. auch/ das alle Schiff so
aus West vnd Ost Jndien kommen/ zu Antorff sollen anlenden/ welches a-
ber die Hollender nicht gestatten wollen/ sintemahl dardurch dieser Landen
auffkom̃en vnd zunemen gantz zu scheitern gehen wird/ spuͤren also/ daß
der gegentheil alle mittel suche den Holl. vnd Seelaͤndern jre Nahrung mit
der zeit abzuschneiden. Es hat auch der Ertzh. im Laͤndtlein von Keck etlich
Patenten anschlagen lassen/ darinnen jhr Durchl. sich als ein Oberster des-
selben Landts erklert/ begert derwegen an die eingesessene die Contribution
vnd Restaurirung der Cathol. Religion/ aber jhr Excell. Graff Moritz/
dem solches Laͤndlein zugefallen/ hat solch Edict von stund an wieder abreis-
sen lassen/ vnd dargegen andere angehefftet mit außtruͤcklichen Befelch/ dz
die Jnwohner in Contribution vnd Religion kein andern Oberherren er-
kennen sollen/ als die General Staaden vnd jhr Excella. Von Diesteldorff
hat man/ das daselbst auff jhrer F. G. proposition (weil die Staͤnd dar-
auff zu antworten noch nicht einig) noch nichts schließlichs gehandelt sey/
Mitlerweil seyn J. F. G. zu Duͤßburg von den Cleu. Marck von Rauen-
sperg. Staͤnden mit Handtgebender trewen angenommen worden/ vnnd
endtlich gelobt welches kuͤnfftig von beyden Fuͤrsten der rechte Erb seyn wer-
de/ denselben fuͤr jhrem Landtsfuͤrsten anzunemen/ wofern jhnen jhr F. G.
etliche Priuilegia vorgoͤnnen. Sonst seyn die Soldaten zu Disseldorff auff
begehren beyder Fuͤrsten abgedanckt worden/ von welchen der von Newburg
etlich 100. in bestallung genommen/ vnd haben beyde Fuͤrsten ein zierlichs
schreiben zu jhrer Defension an die Roͤm. Keys. Mayt. abgehen lassen/ dan
man stuͤndlich eines Kay. Herolts gewertig/ welcher bey der Aacht beyden
Fuͤrsten mandiren solle/ das sie von der Posseßion dieser Landẽ abstehẽ sollen.
Die Churf. Saͤchs. Gesandten seyn zu Disteldorff auch ankommen/
vnd jhr begehren bey den Staͤnden gethan/ die suchen gleich fals von lang-
er Handt etwas zu pretentiren.
Gestern seyn auch etliche Bayr. Gesandte hierdurch vnd nach Distel-
dorff passirt vnd sich verlauten lassen/ das jhnen der Margg. von Burgau
folgen solle/ jhr Werbung eroͤffnet zeit. Die Fuͤrstl. Wittib hat zu Distel-
dorff bereit jhre sachen einpacken/ vnd zu Schiff hienauff nach Lotringen
fuͤhren lassen.
Aus Prag den 20. Julij.
Wie in gemein die sag/ haben die Staͤndt sub vtraque/ bey dem
Churf von Sachsen den Prediger Policarpum fur 1. Jahrlang alhier zu
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