[Anhalt-Köthen, Ludwig von]: Kurtzer Bericht Von der Fruchtbringenden Gesellschafft Vorhaben. [s. l.], 1628.[Beginn Spaltensatz] J. V. M. Der Artzeneyende. [Spaltenumbruch] 139. Das kraut Post. [Spaltenumbruch] Im Bier.[Ende Spaltensatz] Im biere Post das kraut genüglich artzeneyet/ Vnd wanns recht ausgekocht/ im magen wol gedeyet/ Drumb Artzeneyend ich im biere bin genant/ Dann wann man Grüssingk macht in meinem vaterland Thut man diß kraut hinzu/ drob der leib nutz einnimmet/ Ob mancher der jhn trinckt/ das maul schon drüber krümmet/ So ist er doch ein safft der manchem baß bekömpt/ Als wann er einen tranck vom Apotecker nimpt. [Beginn Spaltensatz]
H. E. V. F. Die wurtzel Engelsüß/ das schwere blut ausführet/Der Ausführende. [Spaltenumbruch] 140. Engelsüß. [Spaltenumbruch] Schwer geblüth.[Ende Spaltensatz] Die lieb in einigkeit/ auch Engelsüß/ man spüret: Ausführend mir darumb den Nahmen fugt das glück/ Daß nach der schwermuth ich mit süssem mich erqutck. Was die verursacht nun soll embsig man weg reumen/ Vnd zu der tugend weg sich ja nicht lange seumen/ Wann das gemüth vereint/ viel frucht die liebe bringt/ Vnd nach dem so mit nutzt/ aus allen kräfften ringt. [Beginn Spaltensatz]
W. R. Das rauhe von dem tuch ab/ karten distel/ kratzen/Der Abkratzende. [Spaltenumbruch] 141. Karten distel. [Spaltenumbruch] Das Rauhe.[Ende Spaltensatz] Ein jeder hüte sich zu reden lose fratzen/ Abkratzend hat man mich das rauhe nun genent/ Dann meine wirckung so gar balde wird erkent. Man soll was widrig ist der ehr'/ und rauh/ abbringen/ Vnd zu ergrunden die/ sich in die höhe schwingen/ Da keine hinderung/ und da man kriegt zu lohn/ Nach dieser rauhen welt/ der tugend schöne Cron. Der G iij
[Beginn Spaltensatz] J. V. M. Der Artzeneyende. [Spaltenumbruch] 139. Das kraut Poſt. [Spaltenumbruch] Im Bier.[Ende Spaltensatz] Im biere Poſt das kraut genuͤglich artzeneyet/ Vnd wanns recht ausgekocht/ im magen wol gedeyet/ Drumb Artzeneyend ich im biere bin genant/ Dann wann man Gruͤſſingk macht in meinem vaterland Thut man diß kraut hinzu/ drob der leib nutz einnimmet/ Ob mancher der jhn trinckt/ das maul ſchon druͤber kruͤmmet/ So iſt er doch ein ſafft der manchem baß bekoͤmpt/ Als wann er einen tranck vom Apotecker nimpt. [Beginn Spaltensatz]
H. E. V. F. Die wurtzel Engelſuͤß/ das ſchwere blut ausfuͤhret/Der Ausfuͤhrende. [Spaltenumbruch] 140. Engelſuͤß. [Spaltenumbruch] Schwer gebluͤth.[Ende Spaltensatz] Die lieb in einigkeit/ auch Engelſuͤß/ man ſpuͤret: Ausfuͤhrend mir darumb den Nahmen fugt das gluͤck/ Daß nach der ſchwermuth ich mit ſuͤſſem mich erqutck. Was die verurſacht nun ſoll embſig man weg reumen/ Vnd zu der tugend weg ſich ja nicht lange ſeumen/ Wann das gemuͤth vereint/ viel frucht die liebe bringt/ Vnd nach dem ſo mit nutzt/ aus allen kraͤfften ringt. [Beginn Spaltensatz]
W. R. Das rauhe von dem tuch ab/ karten diſtel/ kratzen/Der Abkratzende. [Spaltenumbruch] 141. Karten diſtel. [Spaltenumbruch] Das Rauhe.[Ende Spaltensatz] Ein jeder huͤte ſich zu reden loſe fratzen/ Abkratzend hat man mich das rauhe nun genent/ Dann meine wirckung ſo gar balde wird erkent. Man ſoll was widrig iſt der ehr’/ und rauh/ abbringen/ Vnd zu ergrunden die/ ſich in die hoͤhe ſchwingen/ Da keine hinderung/ und da man kriegt zu lohn/ Nach dieſer rauhen welt/ der tugend ſchoͤne Cron. Der G iij
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J. V. M.
Der Artzeneyende.
139.
Das kraut Poſt.
Im Bier.
Im biere Poſt das kraut genuͤglich artzeneyet/
Vnd wanns recht ausgekocht/ im magen wol gedeyet/
Drumb Artzeneyend ich im biere bin genant/
Dann wann man Gruͤſſingk macht in meinem vaterland
Thut man diß kraut hinzu/ drob der leib nutz einnimmet/
Ob mancher der jhn trinckt/ das maul ſchon druͤber kruͤmmet/
So iſt er doch ein ſafft der manchem baß bekoͤmpt/
Als wann er einen tranck vom Apotecker nimpt.
H. E. V. F.
Der Ausfuͤhrende.
140.
Engelſuͤß.
Schwer gebluͤth.
Die wurtzel Engelſuͤß/ das ſchwere blut ausfuͤhret/
Die lieb in einigkeit/ auch Engelſuͤß/ man ſpuͤret:
Ausfuͤhrend mir darumb den Nahmen fugt das gluͤck/
Daß nach der ſchwermuth ich mit ſuͤſſem mich erqutck.
Was die verurſacht nun ſoll embſig man weg reumen/
Vnd zu der tugend weg ſich ja nicht lange ſeumen/
Wann das gemuͤth vereint/ viel frucht die liebe bringt/
Vnd nach dem ſo mit nutzt/ aus allen kraͤfften ringt.
W. R.
Der Abkratzende.
141.
Karten diſtel.
Das Rauhe.
Das rauhe von dem tuch ab/ karten diſtel/ kratzen/
Ein jeder huͤte ſich zu reden loſe fratzen/
Abkratzend hat man mich das rauhe nun genent/
Dann meine wirckung ſo gar balde wird erkent.
Man ſoll was widrig iſt der ehr’/ und rauh/ abbringen/
Vnd zu ergrunden die/ ſich in die hoͤhe ſchwingen/
Da keine hinderung/ und da man kriegt zu lohn/
Nach dieſer rauhen welt/ der tugend ſchoͤne Cron.
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