[Anhalt-Köthen, Ludwig von]: Kurtzer Bericht Von der Fruchtbringenden Gesellschafft Vorhaben. [s. l.], 1628.1623. [Beginn Spaltensatz] C. V. W. Der Vnschavliche. [Spaltenumbruch] 76. Ein Feigenbaum. [Spaltenumbruch] Fruchtet ohne blüth.[Ende Spaltensatz] Ist ein unschädlich Obst/ bald seubrend förter dringet: Drumb heiß Vnschädlich ich/ und fruchtend ohne blüth/ Weil in Vnschädligkeit steht meine krafft und güt. Vnschädlich Christus ist/ der heilet allen schaden/ Als seines Vaters zorn er auff sich hat geladen/ Vnd uns erwerben wolt das heil mit seim verdienst/ Das hab ich mir erlangt/ als ich starb zum gewinst. [Beginn Spaltensatz]
H. G. V. M. Der grüne Majoran wol zum geruch gerathen/Der Erleichternde. [Spaltenumbruch] 77. Maloran. [Spaltenumbruch] Der Athem.[Ende Spaltensatz] Kömpt zur erleichterung dem Athem sehr zu statten: Erleichternd man mir nun den Nahmen geben that/ Weil manchen Athem schwer diß kraut erleichtert hat. Was schwer/ das kan man leicht durch fleissig arbeit machen/ Vnd wenn man sich fein weiß zu schicken in die sachen/ Ein übung tugend ist die alles leichtert sehr/ Vnd schien es anfangs wol zu seyn noch einst so schwer. [Beginn Spaltensatz]
H. V. B. Ein junger Pfirschenbaum wächst auff geschwind und eilet/Der Eilende. [Spaltenumbruch] 78. Ein Pfirsigb aum. [Spaltenumbruch] Zur Frucht.[Ende Spaltensatz] Zu haben seine frucht/ die jhm ist zugetheilet: Den Nahmen Eilend mir ich also nehmen thet/ Weil wann da ist die zeit zu eilen es wol steht. Eil doch mit weile/ man wol pfleget recht zu sagen/ Vnd daß man eilend nicht ins glack es soll nein wagen/ Wenn aber man hat zeit/ und nicht fern ist die frucht/ So eilt mit nutzen der/ der sie denn fleissig sucht. Der
1623. [Beginn Spaltensatz] C. V. W. Der Vnſchavliche. [Spaltenumbruch] 76. Ein Feigenbaum. [Spaltenumbruch] Fruchtet ohne bluͤth.[Ende Spaltensatz] Iſt ein unſchaͤdlich Obſt/ bald ſeubrend foͤrter dringet: Drumb heiß Vnſchaͤdlich ich/ und fruchtend ohne bluͤth/ Weil in Vnſchaͤdligkeit ſteht meine krafft und guͤt. Vnſchaͤdlich Chriſtus iſt/ der heilet allen ſchaden/ Als ſeines Vaters zorn er auff ſich hat geladen/ Vnd uns erwerben wolt das heil mit ſeim verdienſt/ Das hab ich mir erlangt/ als ich ſtarb zum gewinſt. [Beginn Spaltensatz]
H. G. V. M. Der gruͤne Majoran wol zum geruch gerathen/Der Erleichternde. [Spaltenumbruch] 77. Maloran. [Spaltenumbruch] Der Athem.[Ende Spaltensatz] Koͤmpt zur erleichterung dem Athem ſehr zu ſtatten: Erleichternd man mir nun den Nahmen geben that/ Weil manchen Athem ſchwer diß kraut erleichtert hat. Was ſchwer/ das kan man leicht durch fleiſſig arbeit machen/ Vnd wenn man ſich fein weiß zu ſchicken in die ſachen/ Ein uͤbung tugend iſt die alles leichtert ſehr/ Vnd ſchien es anfangs wol zu ſeyn noch einſt ſo ſchwer. [Beginn Spaltensatz]
H. V. B. Ein junger Pfirſchenbaum waͤchſt auff geſchwind und eilet/Der Eilende. [Spaltenumbruch] 78. Ein Pfirſigb aum. [Spaltenumbruch] Zur Frucht.[Ende Spaltensatz] Zu haben ſeine frucht/ die jhm iſt zugetheilet: Den Nahmen Eilend mir ich alſo nehmen thet/ Weil wann da iſt die zeit zu eilen es wol ſteht. Eil doch mit weile/ man wol pfleget recht zu ſagen/ Vnd daß man eilend nicht ins glack es ſoll nein wagen/ Wenn aber man hat zeit/ und nicht fern iſt die frucht/ So eilt mit nutzen der/ der ſie denn fleiſſig ſucht. Der
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76.
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Fruchtet ohne bluͤth.
Der Feigenbaum die frucht ohn bluͤth heran reiff bringet/
Iſt ein unſchaͤdlich Obſt/ bald ſeubrend foͤrter dringet:
Drumb heiß Vnſchaͤdlich ich/ und fruchtend ohne bluͤth/
Weil in Vnſchaͤdligkeit ſteht meine krafft und guͤt.
Vnſchaͤdlich Chriſtus iſt/ der heilet allen ſchaden/
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Das hab ich mir erlangt/ als ich ſtarb zum gewinſt.
H. G. V. M.
Der Erleichternde.
77.
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Der Athem.
Der gruͤne Majoran wol zum geruch gerathen/
Koͤmpt zur erleichterung dem Athem ſehr zu ſtatten:
Erleichternd man mir nun den Nahmen geben that/
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Was ſchwer/ das kan man leicht durch fleiſſig arbeit machen/
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Vnd ſchien es anfangs wol zu ſeyn noch einſt ſo ſchwer.
H. V. B.
Der Eilende.
78.
Ein Pfirſigb aum.
Zur Frucht.
Ein junger Pfirſchenbaum waͤchſt auff geſchwind und eilet/
Zu haben ſeine frucht/ die jhm iſt zugetheilet:
Den Nahmen Eilend mir ich alſo nehmen thet/
Weil wann da iſt die zeit zu eilen es wol ſteht.
Eil doch mit weile/ man wol pfleget recht zu ſagen/
Vnd daß man eilend nicht ins glack es ſoll nein wagen/
Wenn aber man hat zeit/ und nicht fern iſt die frucht/
So eilt mit nutzen der/ der ſie denn fleiſſig ſucht.
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Zitationshilfe: | [Anhalt-Köthen, Ludwig von]: Kurtzer Bericht Von der Fruchtbringenden Gesellschafft Vorhaben. [s. l.], 1628, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/anhaltkoethen_fruchtbringende_1628/34>, abgerufen am 16.02.2025. |