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[Anhalt-Köthen, Ludwig von]: Kurtzer Bericht Von der Fruchtbringenden Gesellschafft Vorhaben. [s. l.], 1628.

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[Beginn Spaltensatz] H. V. K.
Der Gemäfte.

[Spaltenumbruch] 13.
Ein Scheffel voll Bonen.
[Spaltenumbruch] Hiermit.[Ende Spaltensatz]
1618.
Die fette Bonen frucht wol ausdermassen mästet/
Vnd wann sie wol geschrott/ ein guten speck befestet/
Ich nente mich Gemäst Hiermit zum unterscheid/
Der Eichelmast/ die bloß nur undern bäumen leit.
Mit tugend seyn gemäst das ist das rechte leben/
Darnach ohn unterlaß man alle tag soll streben/
Alsdann mit höchstem nutz/ man viel frucht bringen wird/
Zu ehren seinem stand/ und seim geschlecht zur zierd.
[Beginn Spaltensatz] H. H. V. W.
Der Gerade.

[Spaltenumbruch] 14.
Ein Fichtenbaum.
[Spaltenumbruch] Winter und Sommer grün.[Ende Spaltensatz]
Ein langer Fichtenbaum/ der wechst auff fein gerade/
Zu aller Jahres zeit grün aus des Himmels gnade/
Ich heiß Gerad/ dieweil mein baum auffwechset gleich/
Vnd lest die blätter nicht/ wie andre bäume weich:
Gerad zu/ thut das best/ und geht für allen dingen/
Es pflegt auffrichtig auch gerade frucht zu bringen/
Ein solch hertz kommet durch zu wasser und zu land/
Es grünt zu winterszeit und Sommer in seim standt.
[Beginn Spaltensatz] H. E. A. D. W.
Der Austheilende.

[Spaltenumbruch] 15.
Ein Eichenbaum voller reiffen
Eicheln/ deren etliche abgefal-
len/ etliche unden liegen.
[Spaltenumbruch] Mast ohne mühe.[Ende Spaltensatz]
Der Eichbaum seine Mast ohn müh und sorg austheilet/
Lest sie reiff fallen rab/ darmit nicht lang verweilet/
Drumb weil die Mast ohn müh/ Austheilend ich mich heiß/
Daß man zur Mast nicht darff anwenden grossen fleiß.
Ein Adlich hertz/ theilt aus/ was es hat/ seim Gesellen/
Vnd was jhm nötig ist/ freygebig thut zustellen/
Also es bringet frucht nach seinem Adel Standt/
Vnd nutzt dem nechsten seyn/ wird weit und breit bekant.
Der
B ij
[Beginn Spaltensatz] H. V. K.
Der Gemaͤfte.

[Spaltenumbruch] 13.
Ein Scheffel voll Bonen.
[Spaltenumbruch] Hiermit.[Ende Spaltensatz]
1618.
Die fette Bonen frucht wol ausdermaſſen maͤſtet/
Vnd wann ſie wol geſchrott/ ein guten ſpeck befeſtet/
Ich nente mich Gemaͤſt Hiermit zum unterſcheid/
Der Eichelmaſt/ die bloß nur undern baͤumen leit.
Mit tugend ſeyn gemaͤſt das iſt das rechte leben/
Darnach ohn unterlaß man alle tag ſoll ſtreben/
Alsdann mit hoͤchſtem nutz/ man viel frucht bringen wird/
Zu ehren ſeinem ſtand/ und ſeim geſchlecht zur zierd.
[Beginn Spaltensatz] H. H. V. W.
Der Gerade.

[Spaltenumbruch] 14.
Ein Fichtenbaum.
[Spaltenumbruch] Winter und Som̃er gruͤn.[Ende Spaltensatz]
Ein langer Fichtenbaum/ der wechſt auff fein gerade/
Zu aller Jahres zeit gruͤn aus des Himmels gnade/
Ich heiß Gerad/ dieweil mein baum auffwechſet gleich/
Vnd leſt die blaͤtter nicht/ wie andre baͤume weich:
Gerad zu/ thut das beſt/ und geht fuͤr allen dingen/
Es pflegt auffrichtig auch gerade frucht zu bringen/
Ein ſolch hertz kommet durch zu waſſer und zu land/
Es gruͤnt zu winterszeit und Sommer in ſeim ſtandt.
[Beginn Spaltensatz] H. E. A. D. W.
Der Austheilende.

[Spaltenumbruch] 15.
Ein Eichenbaum voller reiffen
Eicheln/ deren etliche abgefal-
len/ etliche unden liegen.
[Spaltenumbruch] Maſt ohne muͤhe.[Ende Spaltensatz]
Der Eichbaum ſeine Maſt ohn muͤh und ſorg austheilet/
Leſt ſie reiff fallen rab/ darmit nicht lang verweilet/
Drumb weil die Maſt ohn muͤh/ Austheilend ich mich heiß/
Daß man zur Maſt nicht darff anwenden groſſen fleiß.
Ein Adlich hertz/ theilt aus/ was es hat/ ſeim Geſellen/
Vnd was jhm noͤtig iſt/ freygebig thut zuſtellen/
Alſo es bringet frucht nach ſeinem Adel Standt/
Vnd nutzt dem nechſten ſeyn/ wird weit und breit bekant.
Der
B ij
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[0013] H. V. K. Der Gemaͤfte. 13. Ein Scheffel voll Bonen. Hiermit. Die fette Bonen frucht wol ausdermaſſen maͤſtet/ Vnd wann ſie wol geſchrott/ ein guten ſpeck befeſtet/ Ich nente mich Gemaͤſt Hiermit zum unterſcheid/ Der Eichelmaſt/ die bloß nur undern baͤumen leit. Mit tugend ſeyn gemaͤſt das iſt das rechte leben/ Darnach ohn unterlaß man alle tag ſoll ſtreben/ Alsdann mit hoͤchſtem nutz/ man viel frucht bringen wird/ Zu ehren ſeinem ſtand/ und ſeim geſchlecht zur zierd. H. H. V. W. Der Gerade. 14. Ein Fichtenbaum. Winter und Som̃er gruͤn. Ein langer Fichtenbaum/ der wechſt auff fein gerade/ Zu aller Jahres zeit gruͤn aus des Himmels gnade/ Ich heiß Gerad/ dieweil mein baum auffwechſet gleich/ Vnd leſt die blaͤtter nicht/ wie andre baͤume weich: Gerad zu/ thut das beſt/ und geht fuͤr allen dingen/ Es pflegt auffrichtig auch gerade frucht zu bringen/ Ein ſolch hertz kommet durch zu waſſer und zu land/ Es gruͤnt zu winterszeit und Sommer in ſeim ſtandt. H. E. A. D. W. Der Austheilende. 15. Ein Eichenbaum voller reiffen Eicheln/ deren etliche abgefal- len/ etliche unden liegen. Maſt ohne muͤhe. Der Eichbaum ſeine Maſt ohn muͤh und ſorg austheilet/ Leſt ſie reiff fallen rab/ darmit nicht lang verweilet/ Drumb weil die Maſt ohn muͤh/ Austheilend ich mich heiß/ Daß man zur Maſt nicht darff anwenden groſſen fleiß. Ein Adlich hertz/ theilt aus/ was es hat/ ſeim Geſellen/ Vnd was jhm noͤtig iſt/ freygebig thut zuſtellen/ Alſo es bringet frucht nach ſeinem Adel Standt/ Vnd nutzt dem nechſten ſeyn/ wird weit und breit bekant. Der B ij

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Zitationshilfe: [Anhalt-Köthen, Ludwig von]: Kurtzer Bericht Von der Fruchtbringenden Gesellschafft Vorhaben. [s. l.], 1628, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/anhaltkoethen_fruchtbringende_1628/13>, abgerufen am 24.11.2024.