Altmann, Richard: Die Elementarorganismen und ihre Beziehungen zu den Zellen. Leipzig, 1890.Die Methoden der Granulauntersuchung. von 58--60° zu liegen, doch muss auch hierbei unter den Sor¬ten von gleichem Schmelzpunkte ausgewählt und eventuell durch Zusätze nachgeholfen werden. Solche Zusätze, welche günstig wirken können, sind reines Stearin, gebleichtes Wachs, durch Eindampfen gelb gefärbtes Paraffin und andere mehr, welche in nicht zu grosser Quantität hinzugeschmolzen werden können, und hängt die Art und der Procentsatz des Zusatzes von den Eigenschaften des betreffenden Paraffins ab. Ob Zu¬ sätze, wie eine Combination des Celloidin mit dem Paraffin nütz¬ lich sind, darüber habe ich bis jetzt noch keine Erfahrung. Es ist aber wohl möglich, dass solche Combinationen an Bedeutung gewinnen werden, wenn es sich einmal darum handeln wird, Schnitte von weit unter 1 m anzufertigen, ein Fall, der dann wohl eintreten kann, wenn andere bis jetzt noch nicht sichtbar gemachte Elementarkörperchen zur Erscheinung gebracht wer¬ den sollen. Für jetzt sind gar zu dünne Schnitte nicht einmal nützlich, weil dadurch die Prägnanz der Bilder leidet. Nimmt man allerdings Schnitte, welche über 2 m dick sind, so werden die Bilder wegen der übergrossen Anhäufung der Elemente bald undeutlich. Ausser den Zusätzen ist für die Schnittfähigkeit des Paraf¬ Bei der Einbettung in das Paraffin ist es gut, die Objecte 2*
Die Methoden der Granulauntersuchung. von 58—60° zu liegen, doch muss auch hierbei unter den Sor¬ten von gleichem Schmelzpunkte ausgewählt und eventuell durch Zusätze nachgeholfen werden. Solche Zusätze, welche günstig wirken können, sind reines Stearin, gebleichtes Wachs, durch Eindampfen gelb gefärbtes Paraffin und andere mehr, welche in nicht zu grosser Quantität hinzugeschmolzen werden können, und hängt die Art und der Procentsatz des Zusatzes von den Eigenschaften des betreffenden Paraffins ab. Ob Zu¬ sätze, wie eine Combination des Celloidin mit dem Paraffin nütz¬ lich sind, darüber habe ich bis jetzt noch keine Erfahrung. Es ist aber wohl möglich, dass solche Combinationen an Bedeutung gewinnen werden, wenn es sich einmal darum handeln wird, Schnitte von weit unter 1 μ anzufertigen, ein Fall, der dann wohl eintreten kann, wenn andere bis jetzt noch nicht sichtbar gemachte Elementarkörperchen zur Erscheinung gebracht wer¬ den sollen. Für jetzt sind gar zu dünne Schnitte nicht einmal nützlich, weil dadurch die Prägnanz der Bilder leidet. Nimmt man allerdings Schnitte, welche über 2 μ dick sind, so werden die Bilder wegen der übergrossen Anhäufung der Elemente bald undeutlich. Ausser den Zusätzen ist für die Schnittfähigkeit des Paraf¬ Bei der Einbettung in das Paraffin ist es gut, die Objecte 2*
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Die Methoden der Granulauntersuchung.
von 58—60° zu liegen, doch muss auch hierbei unter den Sor¬
ten von gleichem Schmelzpunkte ausgewählt und eventuell
durch Zusätze nachgeholfen werden. Solche Zusätze, welche
günstig wirken können, sind reines Stearin, gebleichtes Wachs,
durch Eindampfen gelb gefärbtes Paraffin und andere mehr,
welche in nicht zu grosser Quantität hinzugeschmolzen werden
können, und hängt die Art und der Procentsatz des Zusatzes
von den Eigenschaften des betreffenden Paraffins ab. Ob Zu¬
sätze, wie eine Combination des Celloidin mit dem Paraffin nütz¬
lich sind, darüber habe ich bis jetzt noch keine Erfahrung. Es
ist aber wohl möglich, dass solche Combinationen an Bedeutung
gewinnen werden, wenn es sich einmal darum handeln wird,
Schnitte von weit unter 1 μ anzufertigen, ein Fall, der dann
wohl eintreten kann, wenn andere bis jetzt noch nicht sichtbar
gemachte Elementarkörperchen zur Erscheinung gebracht wer¬
den sollen. Für jetzt sind gar zu dünne Schnitte nicht einmal
nützlich, weil dadurch die Prägnanz der Bilder leidet. Nimmt
man allerdings Schnitte, welche über 2 μ dick sind, so werden
die Bilder wegen der übergrossen Anhäufung der Elemente bald
undeutlich.
Ausser den Zusätzen ist für die Schnittfähigkeit des Paraf¬
fins noch die Regulirung der Lufttemperatur ein wichtiges Mo¬
ment, wie einem Jeden bekannt sein dürfte, der sich mit der
Anfertigung feinster Paraffinschnitte beschäftigt hat. Um diese
Regulirung ganz in der Hand zu haben, habe ich einen Apparat
bauen lassen, bei welchem mit Hilfe eines Ventilators ein continuir¬
licher Luftstrom durch eine spiralige Kupferröhre geführt wird,
die durch Eiswasser oder Kältemischungen beliebig abgekühlt
werden kann. Indem der Luftstrom langsam und breit von
oben her auf das Mikrotom kommt, kann man die Temperatur
je nach der Stärke des Luftstromes und der Abkühlung abstufen.
Bei der Einbettung in das Paraffin ist es gut, die Objecte
nur durch Alkohol und Xylol gehen zu lassen. Als Uebergang
zwischen beiden Flüssigkeiten ist eine Mischung von 3 Theilen
Xylol und 1 Theil Alkohol zweckmässig; zwischen Xylol und
Paraffin kommt dann die übliche Mischung dieser Substanzen.
Nelkenöl und andere Aufhellungsmittel werden besser ver¬
mieden, weil dieselben sowohl die Reactionsfähigkeit der Ele¬
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