sie dort ebenfalls auf Grund abnormer Lebensbedingungen auftreten.
Wie in der Zoogloea die einzelnen Individuen durch eine gallertartige Ausscheidungssubstanz ihres Körpers mit einander verbunden und zugleich von einander getrennt sind, so dürfte dieses auch bei den Granulis der Zelle der Fall sein; auch hier werden wir in der Umgebung derselben nicht nur Wasser oder Salzlösung als vorhanden annehmen dürfen, sondern eben¬ falls eine mehr gallertartige Substanz, deren Consistenz in man¬ chen Fällen bis an den flüssigen Zustand heranreichen, in ande¬ ren aber ziemlich derb sein wird; für den ersteren Fall spricht die grosse Beweglichkeit, die manchem Protoplasma eigen ist. Jene Intergranularsubstanz wird nun besonders dann wesent¬ liche Unterschiede zeigen, je nachdem sie die unabhängigen Granula oder deren Fadenverbände mit einander verbindet. Wenn von den letzteren, wie es die Muskelfibrille zeigt, hohe mechanische Leistungen verlangt werden, so bedürfen die Ein¬ zelglieder in den Fibrillen auch einer festeren Verbindung; die einfachen Kettenformen dürften dann das Mittelglied zwischen den beiden Extremen bilden. Wenn in solchen fibrillären An¬ einanderreihungen der Granula, wie wir sie in den Zellen häufig finden (vergl. Fig. 1 Tafel IV, Fig. 3 Tafel XI, Fig. 1 Tafel XII, Fig. 1 und 2 Tafel XIV, ferner die von van Beneden u. A. be¬ schriebenen Kettenformen der Muskelfibrillen etc.), die Kittsub¬ stanz zwischen den Elementen frisch oder nach der Färbung auch nicht sichtbar sein sollte, so dürfte dieselbe doch vorhanden sein und so die Continuität der Fibrillen herstellen, falls die Fibrillen nicht etwa doch scheinbar und interfibrillare Granula sind, wie in Fig. 1 Tafel IX; die Unterscheidung zwischen fibrillären und interfibrillären Aneinanderreihungen der Granula dürfte in einzelnen Fällen Schwierigkeiten machen. In andern Fällen (Fig. 3 und 4 Tafel III, Fig. 2 Tafel V, Fig. 2 Tafel VIII) handelt es sich vielleicht um wirkliche Längsformen der ein¬ heitlichen Elemente, wie wir sie als Bacillen, Spirillen etc. auch bei den Mikroorganismen vorfinden, wo ebenfalls Zweifel über die Einheitlichkeit der Formen bestehen, welche in der Dis¬ cussion über die Isodiametrie der Nematoden ihren Ausdruck ge¬ funden haben. Häuft sich die Intergranularsubstanz irgendwo in
Die Genese der Zelle.
sie dort ebenfalls auf Grund abnormer Lebensbedingungen auftreten.
Wie in der Zoogloea die einzelnen Individuen durch eine gallertartige Ausscheidungssubstanz ihres Körpers mit einander verbunden und zugleich von einander getrennt sind, so dürfte dieses auch bei den Granulis der Zelle der Fall sein; auch hier werden wir in der Umgebung derselben nicht nur Wasser oder Salzlösung als vorhanden annehmen dürfen, sondern eben¬ falls eine mehr gallertartige Substanz, deren Consistenz in man¬ chen Fällen bis an den flüssigen Zustand heranreichen, in ande¬ ren aber ziemlich derb sein wird; für den ersteren Fall spricht die grosse Beweglichkeit, die manchem Protoplasma eigen ist. Jene Intergranularsubstanz wird nun besonders dann wesent¬ liche Unterschiede zeigen, je nachdem sie die unabhängigen Granula oder deren Fadenverbände mit einander verbindet. Wenn von den letzteren, wie es die Muskelfibrille zeigt, hohe mechanische Leistungen verlangt werden, so bedürfen die Ein¬ zelglieder in den Fibrillen auch einer festeren Verbindung; die einfachen Kettenformen dürften dann das Mittelglied zwischen den beiden Extremen bilden. Wenn in solchen fibrillären An¬ einanderreihungen der Granula, wie wir sie in den Zellen häufig finden (vergl. Fig. 1 Tafel IV, Fig. 3 Tafel XI, Fig. 1 Tafel XII, Fig. 1 und 2 Tafel XIV, ferner die von van Beneden u. A. be¬ schriebenen Kettenformen der Muskelfibrillen etc.), die Kittsub¬ stanz zwischen den Elementen frisch oder nach der Färbung auch nicht sichtbar sein sollte, so dürfte dieselbe doch vorhanden sein und so die Continuität der Fibrillen herstellen, falls die Fibrillen nicht etwa doch scheinbar und interfibrillare Granula sind, wie in Fig. 1 Tafel IX; die Unterscheidung zwischen fibrillären und interfibrillären Aneinanderreihungen der Granula dürfte in einzelnen Fällen Schwierigkeiten machen. In andern Fällen (Fig. 3 und 4 Tafel III, Fig. 2 Tafel V, Fig. 2 Tafel VIII) handelt es sich vielleicht um wirkliche Längsformen der ein¬ heitlichen Elemente, wie wir sie als Bacillen, Spirillen etc. auch bei den Mikroorganismen vorfinden, wo ebenfalls Zweifel über die Einheitlichkeit der Formen bestehen, welche in der Dis¬ cussion über die Isodiametrie der Nematoden ihren Ausdruck ge¬ funden haben. Häuft sich die Intergranularsubstanz irgendwo in
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Die Genese der Zelle.
sie dort ebenfalls auf Grund abnormer Lebensbedingungen
auftreten.
Wie in der Zoogloea die einzelnen Individuen durch eine
gallertartige Ausscheidungssubstanz ihres Körpers mit einander
verbunden und zugleich von einander getrennt sind, so dürfte
dieses auch bei den Granulis der Zelle der Fall sein; auch
hier werden wir in der Umgebung derselben nicht nur Wasser
oder Salzlösung als vorhanden annehmen dürfen, sondern eben¬
falls eine mehr gallertartige Substanz, deren Consistenz in man¬
chen Fällen bis an den flüssigen Zustand heranreichen, in ande¬
ren aber ziemlich derb sein wird; für den ersteren Fall spricht
die grosse Beweglichkeit, die manchem Protoplasma eigen ist.
Jene Intergranularsubstanz wird nun besonders dann wesent¬
liche Unterschiede zeigen, je nachdem sie die unabhängigen
Granula oder deren Fadenverbände mit einander verbindet.
Wenn von den letzteren, wie es die Muskelfibrille zeigt, hohe
mechanische Leistungen verlangt werden, so bedürfen die Ein¬
zelglieder in den Fibrillen auch einer festeren Verbindung; die
einfachen Kettenformen dürften dann das Mittelglied zwischen
den beiden Extremen bilden. Wenn in solchen fibrillären An¬
einanderreihungen der Granula, wie wir sie in den Zellen häufig
finden (vergl. Fig. 1 Tafel IV, Fig. 3 Tafel XI, Fig. 1 Tafel XII,
Fig. 1 und 2 Tafel XIV, ferner die von van Beneden u. A. be¬
schriebenen Kettenformen der Muskelfibrillen etc.), die Kittsub¬
stanz zwischen den Elementen frisch oder nach der Färbung
auch nicht sichtbar sein sollte, so dürfte dieselbe doch vorhanden
sein und so die Continuität der Fibrillen herstellen, falls die
Fibrillen nicht etwa doch scheinbar und interfibrillare Granula
sind, wie in Fig. 1 Tafel IX; die Unterscheidung zwischen
fibrillären und interfibrillären Aneinanderreihungen der Granula
dürfte in einzelnen Fällen Schwierigkeiten machen. In andern
Fällen (Fig. 3 und 4 Tafel III, Fig. 2 Tafel V, Fig. 2 Tafel VIII)
handelt es sich vielleicht um wirkliche Längsformen der ein¬
heitlichen Elemente, wie wir sie als Bacillen, Spirillen etc. auch
bei den Mikroorganismen vorfinden, wo ebenfalls Zweifel über
die Einheitlichkeit der Formen bestehen, welche in der Dis¬
cussion über die Isodiametrie der Nematoden ihren Ausdruck ge¬
funden haben. Häuft sich die Intergranularsubstanz irgendwo in
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Altmann, Richard: Die Elementarorganismen und ihre Beziehungen zu den Zellen. Leipzig, 1890, S. 126. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/altmann_elementarorganismen_1890/142>, abgerufen am 23.07.2024.
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