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Alexis, Willibald: Herr von Sacken. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 10. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 95–202. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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Zum Moralpredigen ist nicht Zeit, alter Papa, unterbrach ihn der junge Mensch. Es war nur ein besessener Pudel; aber zum Hängen hab' ich noch nicht Lust. -- Den Gartenschlüssel! Sie sahn mich um die Ecke biegen.

Sie sind schon an der Thür, sagte Behrend.

Allmächtiger, was ist da zu thun! Ernst Gottfried, das war zu arg! rief Lauson.

Den Degen weg! schrie der Advocat, das ist zu thun, und riß dem Studenten den Hieber aus der Hand. Mit einem geschickten Wurf schleuderte er ihn zum andern Fenster hinaus in den Garten, wo er in einem Krautfelde verborgen liegen blieb.

Die Thür war aufgerissen, die Häscher eingedrungen; an Flucht war nicht mehr zu denken. Der junge Mensch hatte schnell wieder die kecke Miene angenommen, die das Herz seines ehemaligen Hauswirths gewonnen hatte. Da führen sie mich fort, Papa Lauson, weil ich ein braver Bursch gewesen, der nichts auf sich darf sitzen lassen. Immerhin! ein Paar Wochen Carcer sind keine Ewigkeit, und wie mancher Prinz stieg aus dem Gefängniß auf den Thron. Wenn meine Ranzion Geld kostet, so weiß ich, ist Papa Lauson zur Hand. Und wenn ich in Goldgruben greifen könnte, ich nähme es lieber von ihm an, um dem ehrlichen alten Philister zu zeigen, wie ich ihn ästimire. Lebe wohl einstweilen, altes Haus, ich werde im Carcer nicht viel schlechter wohnen, als dazumal in deiner wurmstichigen Erkerstube,

Zum Moralpredigen ist nicht Zeit, alter Papa, unterbrach ihn der junge Mensch. Es war nur ein besessener Pudel; aber zum Hängen hab' ich noch nicht Lust. — Den Gartenschlüssel! Sie sahn mich um die Ecke biegen.

Sie sind schon an der Thür, sagte Behrend.

Allmächtiger, was ist da zu thun! Ernst Gottfried, das war zu arg! rief Lauson.

Den Degen weg! schrie der Advocat, das ist zu thun, und riß dem Studenten den Hieber aus der Hand. Mit einem geschickten Wurf schleuderte er ihn zum andern Fenster hinaus in den Garten, wo er in einem Krautfelde verborgen liegen blieb.

Die Thür war aufgerissen, die Häscher eingedrungen; an Flucht war nicht mehr zu denken. Der junge Mensch hatte schnell wieder die kecke Miene angenommen, die das Herz seines ehemaligen Hauswirths gewonnen hatte. Da führen sie mich fort, Papa Lauson, weil ich ein braver Bursch gewesen, der nichts auf sich darf sitzen lassen. Immerhin! ein Paar Wochen Carcer sind keine Ewigkeit, und wie mancher Prinz stieg aus dem Gefängniß auf den Thron. Wenn meine Ranzion Geld kostet, so weiß ich, ist Papa Lauson zur Hand. Und wenn ich in Goldgruben greifen könnte, ich nähme es lieber von ihm an, um dem ehrlichen alten Philister zu zeigen, wie ich ihn ästimire. Lebe wohl einstweilen, altes Haus, ich werde im Carcer nicht viel schlechter wohnen, als dazumal in deiner wurmstichigen Erkerstube,

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Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-14T12:11:53Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-14T12:11:53Z)

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Zitationshilfe: Alexis, Willibald: Herr von Sacken. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 10. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 95–202. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/alexis_sacken_1910/28>, abgerufen am 27.11.2024.