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Alexis, Willibald: Herr von Sacken. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 10. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 95–202. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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meine niedrige Decke fährt. Er wird auch noch etwas, in Indien oder in Rußland, drauf verlaßt Euch, und er vergißt mich nicht, wenn er Nabob ist oder Großvezier, so gewiß ich Lauson heiße.

Der Advocat lachte gegen seine Gewohnheit laut auf: Gute Nachbarn und schöne Frau Muhmen, wißt ihr, woher Gevatter Lauson so viel auf ihn hält? Weil der Bursch ihm noch keinen polnischen Groschen Miethe für die Erkerkammer gezahlt hat; darum hofft er von ihm etwas. Weil er unsern lieben Gevatter aber einmal, als er ihn mahnte, zur Thüre hinaus warf, und ich glaube gar, die Treppe hinunter, darum ist sein Angedenken ihm unvergeßlich. Endlich ist er ihm einmal, als er vom Commers kam und Lauson mit der Laterne die Hausthür öffnete, um den Hals gefallen, denn im Rausch hielt er unsern Vetter für seine hübsche Magd; darum meint Lauson, er liebe ihn.

Die Frauen hatten den schönen Reiter bewundert, der sein Pferd auch vor ihrem Fenster tummeln ließ. -- Da seht Ihr's, Advocat, sagte Lauson, unsere Frauen hat er schon gewonnen, trotz Euren Lästerungen. Wer sich auf Weiber und Pferde versteht, hat den Weg gefunden, auf dem man steigt.

Wohlgesprochen, fiel Behrend ein. Es ist die Leiter, auf der man auch bis zum Galgen kommt.

Uebrigens thut Ihr ihm Unrecht, fuhr Lauson fort. Uebermüthig ist er, das lieb' ich an der Jugend; flott lebt er, dafür ist er Student, und was er mir schuldig

meine niedrige Decke fährt. Er wird auch noch etwas, in Indien oder in Rußland, drauf verlaßt Euch, und er vergißt mich nicht, wenn er Nabob ist oder Großvezier, so gewiß ich Lauson heiße.

Der Advocat lachte gegen seine Gewohnheit laut auf: Gute Nachbarn und schöne Frau Muhmen, wißt ihr, woher Gevatter Lauson so viel auf ihn hält? Weil der Bursch ihm noch keinen polnischen Groschen Miethe für die Erkerkammer gezahlt hat; darum hofft er von ihm etwas. Weil er unsern lieben Gevatter aber einmal, als er ihn mahnte, zur Thüre hinaus warf, und ich glaube gar, die Treppe hinunter, darum ist sein Angedenken ihm unvergeßlich. Endlich ist er ihm einmal, als er vom Commers kam und Lauson mit der Laterne die Hausthür öffnete, um den Hals gefallen, denn im Rausch hielt er unsern Vetter für seine hübsche Magd; darum meint Lauson, er liebe ihn.

Die Frauen hatten den schönen Reiter bewundert, der sein Pferd auch vor ihrem Fenster tummeln ließ. — Da seht Ihr's, Advocat, sagte Lauson, unsere Frauen hat er schon gewonnen, trotz Euren Lästerungen. Wer sich auf Weiber und Pferde versteht, hat den Weg gefunden, auf dem man steigt.

Wohlgesprochen, fiel Behrend ein. Es ist die Leiter, auf der man auch bis zum Galgen kommt.

Uebrigens thut Ihr ihm Unrecht, fuhr Lauson fort. Uebermüthig ist er, das lieb' ich an der Jugend; flott lebt er, dafür ist er Student, und was er mir schuldig

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Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-14T12:11:53Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
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Zitationshilfe: Alexis, Willibald: Herr von Sacken. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 10. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 95–202. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/alexis_sacken_1910/10>, abgerufen am 12.12.2024.