Partikel seines Volkes ist. Exceptionell, ja, ja, durch¬ aus exceptionell, aber so ist's. Wir dürfen's nie aus dem Auge lassen. Er muß empfinden wie wir -- das Streicheln und die Schläge. Man muß ihn anfassen können, schütteln ein wenig, ein derbes Wort sagen. Verträgt er es nicht -- doch weiter, weiter!"
"Excellenz, einen jungen Eichbaum schüttele ich, aber eine Sinnpflanze --"
"Es ist keine Zeit für Sinnpflanzen, wenn der Samum weht. Man muß ihn schütteln. Uebrigens vergessen Sie nicht, das Gefühl für das Rechte hat er von seinen Ahnen geerbt. Er steht über den Parteien. Das ist allerdings eine Eigenschaft, die jeder König haben müßte, da aber nicht jeder König sie hat, Respect vor dem, der sie und in solchem Umgange sich bewahrt hat. Eine große moralische und intellectuelle Kraft hätte Europa noch nach dem Tage von Austerlitz gerettet. Diese Kraft fehlte. Ich kann dem, dem sie die Natur versagte, so wenig Vorwürfe machen, als Sie mich anklagen können, nicht Newton zu sein. -- Weiter!"
"Nun folgen die subjectiven Gründe. ""Wer hat dies unbedingte königliche Vertrauen? Beyme und Lombard, von ihnen ganz abhängig Haugwitz. Je¬ ner -- guter Jurist, ward übermüthig, absprechend, corrumpirt --Verbindung mit Lombard untergrub seine Sittenreinheit -- gemeine Aufgeblasenheit seiner --""
Der Minister wehte mit der Hand. "Die Frauen mögen jetzt fortbleiben."
Partikel ſeines Volkes iſt. Exceptionell, ja, ja, durch¬ aus exceptionell, aber ſo iſt's. Wir dürfen's nie aus dem Auge laſſen. Er muß empfinden wie wir — das Streicheln und die Schläge. Man muß ihn anfaſſen können, ſchütteln ein wenig, ein derbes Wort ſagen. Verträgt er es nicht — doch weiter, weiter!“
„Excellenz, einen jungen Eichbaum ſchüttele ich, aber eine Sinnpflanze —“
„Es iſt keine Zeit für Sinnpflanzen, wenn der Samum weht. Man muß ihn ſchütteln. Uebrigens vergeſſen Sie nicht, das Gefühl für das Rechte hat er von ſeinen Ahnen geerbt. Er ſteht über den Parteien. Das iſt allerdings eine Eigenſchaft, die jeder König haben müßte, da aber nicht jeder König ſie hat, Reſpect vor dem, der ſie und in ſolchem Umgange ſich bewahrt hat. Eine große moraliſche und intellectuelle Kraft hätte Europa noch nach dem Tage von Auſterlitz gerettet. Dieſe Kraft fehlte. Ich kann dem, dem ſie die Natur verſagte, ſo wenig Vorwürfe machen, als Sie mich anklagen können, nicht Newton zu ſein. — Weiter!“
„Nun folgen die ſubjectiven Gründe. „„Wer hat dies unbedingte königliche Vertrauen? Beyme und Lombard, von ihnen ganz abhängig Haugwitz. Je¬ ner — guter Juriſt, ward übermüthig, abſprechend, corrumpirt —Verbindung mit Lombard untergrub ſeine Sittenreinheit — gemeine Aufgeblaſenheit ſeiner —““
Der Miniſter wehte mit der Hand. „Die Frauen mögen jetzt fortbleiben.“
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aus dem Auge laſſen. Er muß empfinden wie wir
— das Streicheln und die Schläge. Man muß ihn
anfaſſen können, ſchütteln ein wenig, ein derbes Wort
ſagen. Verträgt er es nicht — doch weiter, weiter!“
„Excellenz, einen jungen Eichbaum ſchüttele ich,
aber eine Sinnpflanze —“
„Es iſt keine Zeit für Sinnpflanzen, wenn der
Samum weht. Man muß ihn ſchütteln. Uebrigens
vergeſſen Sie nicht, das Gefühl für das Rechte hat
er von ſeinen Ahnen geerbt. Er ſteht über den
Parteien. Das iſt allerdings eine Eigenſchaft, die
jeder König haben müßte, da aber nicht jeder König
ſie hat, Reſpect vor dem, der ſie und in ſolchem
Umgange ſich bewahrt hat. Eine große moraliſche
und intellectuelle Kraft hätte Europa noch nach dem
Tage von Auſterlitz gerettet. Dieſe Kraft fehlte.
Ich kann dem, dem ſie die Natur verſagte, ſo wenig
Vorwürfe machen, als Sie mich anklagen können,
nicht Newton zu ſein. — Weiter!“
„Nun folgen die ſubjectiven Gründe. „„Wer
hat dies unbedingte königliche Vertrauen? Beyme und
Lombard, von ihnen ganz abhängig Haugwitz. Je¬
ner — guter Juriſt, ward übermüthig, abſprechend,
corrumpirt —Verbindung mit Lombard untergrub ſeine
Sittenreinheit — gemeine Aufgeblaſenheit ſeiner —““
Der Miniſter wehte mit der Hand. „Die Frauen
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Alexis, Willibald: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht oder Vor fünfzig Jahren. Bd. 5. Berlin, 1852, S. 42. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/alexis_ruhe05_1852/52>, abgerufen am 21.11.2024.
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