Waffe für den Bürgerlichen, glauben Sie mir, ich kenne sie ja, sich Respect zu verschaffen. Die warfen Sie aus der Hand. Was wollen Sie nun thun! Alles, was Ihre feine, scharfe Feder schreibt, kitzelt da keinem die Haut. Sie antichambriren umsonst, Ihre Ideen bleiben Mondscheinsgedanken, denn die Welt bleibt dieselbe, Herr van Asten. Nach jedem Erdbeben, wo einmal die Lohe des Geistes, aus der verschlossenen Tiefe berstend, über die Thäler und Berge wirbelte und die Wolken erleuchtete, wo die Geknebelten Freiheit schrien und Recht, nach jedem solchen Rausch kommen sie wieder zur Besinnung, es zieht sich wieder die Rhinoceroshaut der Gewohnheit um das Pseudotitanengeschlecht, das den Himmel stürmen wollte, und die Menschheitsbeglücker hat man noch immer nachher gekreuzigt und verbrannt, wenn man es nicht für bequemer hielt, sie nur einzusperren und auf dem Stroh verfaulen zu lassen. Die Welt wird nicht anders."
"Noch würde ich sie geändert haben, wenn ich den Cornet in die jenseitige geschickt. Die Rache baut nicht Häuser, sie zerstört nur. Wehe, wo es gilt, unser zerrüttetes Gemeinwesen wieder heben, wenn die bisher Gedrückten nur daran denken, sich an ihren Unterdrückern zu rächen, wenn nicht alles Persönliche als wesenlos bei Seite bleibt, wenn die Retter nicht mit ernstem, heiligem Willen an die That gehen."
Man hätte ein chamäleontisches Mienenspiel auf
Waffe für den Bürgerlichen, glauben Sie mir, ich kenne ſie ja, ſich Reſpect zu verſchaffen. Die warfen Sie aus der Hand. Was wollen Sie nun thun! Alles, was Ihre feine, ſcharfe Feder ſchreibt, kitzelt da keinem die Haut. Sie antichambriren umſonſt, Ihre Ideen bleiben Mondſcheinsgedanken, denn die Welt bleibt dieſelbe, Herr van Aſten. Nach jedem Erdbeben, wo einmal die Lohe des Geiſtes, aus der verſchloſſenen Tiefe berſtend, über die Thäler und Berge wirbelte und die Wolken erleuchtete, wo die Geknebelten Freiheit ſchrien und Recht, nach jedem ſolchen Rauſch kommen ſie wieder zur Beſinnung, es zieht ſich wieder die Rhinoceroshaut der Gewohnheit um das Pſeudotitanengeſchlecht, das den Himmel ſtürmen wollte, und die Menſchheitsbeglücker hat man noch immer nachher gekreuzigt und verbrannt, wenn man es nicht für bequemer hielt, ſie nur einzuſperren und auf dem Stroh verfaulen zu laſſen. Die Welt wird nicht anders.“
„Noch würde ich ſie geändert haben, wenn ich den Cornet in die jenſeitige geſchickt. Die Rache baut nicht Häuſer, ſie zerſtört nur. Wehe, wo es gilt, unſer zerrüttetes Gemeinweſen wieder heben, wenn die bisher Gedrückten nur daran denken, ſich an ihren Unterdrückern zu rächen, wenn nicht alles Perſönliche als weſenlos bei Seite bleibt, wenn die Retter nicht mit ernſtem, heiligem Willen an die That gehen.“
Man hätte ein chamäleontiſches Mienenſpiel auf
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Waffe für den Bürgerlichen, glauben Sie mir, ich
kenne ſie ja, ſich Reſpect zu verſchaffen. Die warfen
Sie aus der Hand. Was wollen Sie nun thun!
Alles, was Ihre feine, ſcharfe Feder ſchreibt, kitzelt
da keinem die Haut. Sie antichambriren umſonſt,
Ihre Ideen bleiben Mondſcheinsgedanken, denn die
Welt bleibt dieſelbe, Herr van Aſten. Nach jedem
Erdbeben, wo einmal die Lohe des Geiſtes, aus der
verſchloſſenen Tiefe berſtend, über die Thäler und
Berge wirbelte und die Wolken erleuchtete, wo die
Geknebelten Freiheit ſchrien und Recht, nach jedem
ſolchen Rauſch kommen ſie wieder zur Beſinnung, es
zieht ſich wieder die Rhinoceroshaut der Gewohnheit
um das Pſeudotitanengeſchlecht, das den Himmel
ſtürmen wollte, und die Menſchheitsbeglücker hat man
noch immer nachher gekreuzigt und verbrannt, wenn
man es nicht für bequemer hielt, ſie nur einzuſperren
und auf dem Stroh verfaulen zu laſſen. Die Welt
wird nicht anders.“
„Noch würde ich ſie geändert haben, wenn ich
den Cornet in die jenſeitige geſchickt. Die Rache
baut nicht Häuſer, ſie zerſtört nur. Wehe, wo es
gilt, unſer zerrüttetes Gemeinweſen wieder heben,
wenn die bisher Gedrückten nur daran denken, ſich
an ihren Unterdrückern zu rächen, wenn nicht alles
Perſönliche als weſenlos bei Seite bleibt, wenn die
Retter nicht mit ernſtem, heiligem Willen an die That
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Alexis, Willibald: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht oder Vor fünfzig Jahren. Bd. 4. Berlin, 1852, S. 64. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/alexis_ruhe04_1852/74>, abgerufen am 05.12.2024.
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