die Wette, was glänzender sei; farbig war nur der Rock, roth nur das Gesicht.
Sein Blick, als er sich umwandte, schien zu sprechen: "Und Sie sind doch noch hier?"
Walter stand im Schatten, auf das Gesicht des alten Major glühte der rothe Abendstrahl. Es lag wieder Friede darüber ausgebreitet, als er lächelnd sprach:
"Vor zwanzig Jahren, als ich auf diese Terrasse kam, führte mich der Wachthabende selbst zum großen König. Ich sah ihn sterben. Nun weist man einen alten Soldaten fort, weil er kam, nur um seinen Geist zu sehen. -- Freilich, es kann gefährlich werden, Friedrichs Geist zu sehen!"
Leicht den Hut gegen den jungen Mann lüftend, hatte sich der Invalide umgewandt und war die Treppe hinabgestiegen.
"Aber was fällt Ihnen denn ein, Herr Pathe Nähtebusch, sagte Walter plötzlich. Einem alten Soldaten seinen Ruheplatz nicht zu gönnen!"
Als der Beamte, die Hand vorm Gesicht, um die Sonnenstrahlen abzuhalten, den jungen Mann erkannt hatte, machte er eine lebhafte Bewegung. "Aber war ich denn blind!" Fast schien es, als wollte er ihn umarmen.
"Herr Jemine, und das war Ihr Bekannter! rief der Ober-Kastellan, um ihm doch einen Titel zu geben.
Herr Nähtebusch winkte und rief umsonst; der
die Wette, was glänzender ſei; farbig war nur der Rock, roth nur das Geſicht.
Sein Blick, als er ſich umwandte, ſchien zu ſprechen: „Und Sie ſind doch noch hier?“
Walter ſtand im Schatten, auf das Geſicht des alten Major glühte der rothe Abendſtrahl. Es lag wieder Friede darüber ausgebreitet, als er lächelnd ſprach:
„Vor zwanzig Jahren, als ich auf dieſe Terraſſe kam, führte mich der Wachthabende ſelbſt zum großen König. Ich ſah ihn ſterben. Nun weiſt man einen alten Soldaten fort, weil er kam, nur um ſeinen Geiſt zu ſehen. — Freilich, es kann gefährlich werden, Friedrichs Geiſt zu ſehen!“
Leicht den Hut gegen den jungen Mann lüftend, hatte ſich der Invalide umgewandt und war die Treppe hinabgeſtiegen.
„Aber was fällt Ihnen denn ein, Herr Pathe Nähtebuſch, ſagte Walter plötzlich. Einem alten Soldaten ſeinen Ruheplatz nicht zu gönnen!“
Als der Beamte, die Hand vorm Geſicht, um die Sonnenſtrahlen abzuhalten, den jungen Mann erkannt hatte, machte er eine lebhafte Bewegung. „Aber war ich denn blind!“ Faſt ſchien es, als wollte er ihn umarmen.
„Herr Jemine, und das war Ihr Bekannter! rief der Ober-Kaſtellan, um ihm doch einen Titel zu geben.
Herr Nähtebuſch winkte und rief umſonſt; der
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die Wette, was glänzender ſei; farbig war nur der
Rock, roth nur das Geſicht.
Sein Blick, als er ſich umwandte, ſchien zu
ſprechen: „Und Sie ſind doch noch hier?“
Walter ſtand im Schatten, auf das Geſicht des
alten Major glühte der rothe Abendſtrahl. Es
lag wieder Friede darüber ausgebreitet, als er
lächelnd ſprach:
„Vor zwanzig Jahren, als ich auf dieſe Terraſſe
kam, führte mich der Wachthabende ſelbſt zum
großen König. Ich ſah ihn ſterben. Nun weiſt
man einen alten Soldaten fort, weil er kam, nur
um ſeinen Geiſt zu ſehen. — Freilich, es kann
gefährlich werden, Friedrichs Geiſt zu ſehen!“
Leicht den Hut gegen den jungen Mann lüftend,
hatte ſich der Invalide umgewandt und war die
Treppe hinabgeſtiegen.
„Aber was fällt Ihnen denn ein, Herr Pathe
Nähtebuſch, ſagte Walter plötzlich. Einem alten
Soldaten ſeinen Ruheplatz nicht zu gönnen!“
Als der Beamte, die Hand vorm Geſicht, um
die Sonnenſtrahlen abzuhalten, den jungen Mann
erkannt hatte, machte er eine lebhafte Bewegung.
„Aber war ich denn blind!“ Faſt ſchien es, als
wollte er ihn umarmen.
„Herr Jemine, und das war Ihr Bekannter!
rief der Ober-Kaſtellan, um ihm doch einen Titel
zu geben.
Herr Nähtebuſch winkte und rief umſonſt; der
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Alexis, Willibald: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht oder Vor fünfzig Jahren. Bd. 3. Berlin, 1852, S. 133. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/alexis_ruhe03_1852/143>, abgerufen am 10.07.2024.
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