"I Gott bewahre, ich lache nicht. Sie hat mir nur gesagt -- o es ist zum Todtlachen!"
"Gewiß eine Wahrheit. Das sehe ich auf Ihrem Gesicht."
"Sehn Sie auch in die Gesichter rein, Geheim¬ räthin? Ich wäre sterblich verliebt, hat sie gesagt, oder wenn noch nicht, so würde es bald zum Aus¬ bruch kommen. Ist das nicht zum Todtlachen!"
"Prüfen Sie Ihr Herz," sprach die Geheim¬ räthin, den Zeigefinger erhebend, und entfernte sich in der Richtung nach dem neuen Zauberkreise. Die Anwesenheit der Fürstin war ihr zwar angenehm, sogar sehr angenehm, es war die vornehmste Frau in ihrer Societät. Aber was sie Laforest vergab, war ihr hier nicht mehr angenehm; die Fürstin zau¬ berte zu viel.
Herr von Wandel stand neben der schönen Frau, die an ihrer Schärpe zupfte. Er hatte das Gespräch behorcht: "Prüfen Sie Ihr Herz!" wiederholte er mit sanfter Stimme.
Sie fuhr etwas zusammen. Ein Wort des Vor¬ wurfs schien auf ihren Lippen bereit, aber mit so Zutrauen erweckendem Blicke sah der ernste Mann sie an. Er hatte es nicht böse gemeint, und er spaßte nicht.
"Wir stehen den jungen Leuten hier im Wege," sagte er, und bot der Baronin den Arm, um sie von der Thür in das nächste Zimmer zu führen. Sie ließ sich führen.
„I Gott bewahre, ich lache nicht. Sie hat mir nur geſagt — o es iſt zum Todtlachen!“
„Gewiß eine Wahrheit. Das ſehe ich auf Ihrem Geſicht.“
„Sehn Sie auch in die Geſichter rein, Geheim¬ räthin? Ich wäre ſterblich verliebt, hat ſie geſagt, oder wenn noch nicht, ſo würde es bald zum Aus¬ bruch kommen. Iſt das nicht zum Todtlachen!“
„Prüfen Sie Ihr Herz,“ ſprach die Geheim¬ räthin, den Zeigefinger erhebend, und entfernte ſich in der Richtung nach dem neuen Zauberkreiſe. Die Anweſenheit der Fürſtin war ihr zwar angenehm, ſogar ſehr angenehm, es war die vornehmſte Frau in ihrer Societät. Aber was ſie Laforeſt vergab, war ihr hier nicht mehr angenehm; die Fürſtin zau¬ berte zu viel.
Herr von Wandel ſtand neben der ſchönen Frau, die an ihrer Schärpe zupfte. Er hatte das Geſpräch behorcht: „Prüfen Sie Ihr Herz!“ wiederholte er mit ſanfter Stimme.
Sie fuhr etwas zuſammen. Ein Wort des Vor¬ wurfs ſchien auf ihren Lippen bereit, aber mit ſo Zutrauen erweckendem Blicke ſah der ernſte Mann ſie an. Er hatte es nicht böſe gemeint, und er ſpaßte nicht.
„Wir ſtehen den jungen Leuten hier im Wege,“ ſagte er, und bot der Baronin den Arm, um ſie von der Thür in das nächſte Zimmer zu führen. Sie ließ ſich führen.
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„I Gott bewahre, ich lache nicht. Sie hat mir
nur geſagt — o es iſt zum Todtlachen!“
„Gewiß eine Wahrheit. Das ſehe ich auf Ihrem
Geſicht.“
„Sehn Sie auch in die Geſichter rein, Geheim¬
räthin? Ich wäre ſterblich verliebt, hat ſie geſagt,
oder wenn noch nicht, ſo würde es bald zum Aus¬
bruch kommen. Iſt das nicht zum Todtlachen!“
„Prüfen Sie Ihr Herz,“ ſprach die Geheim¬
räthin, den Zeigefinger erhebend, und entfernte ſich
in der Richtung nach dem neuen Zauberkreiſe. Die
Anweſenheit der Fürſtin war ihr zwar angenehm,
ſogar ſehr angenehm, es war die vornehmſte Frau
in ihrer Societät. Aber was ſie Laforeſt vergab, war
ihr hier nicht mehr angenehm; die Fürſtin zau¬
berte zu viel.
Herr von Wandel ſtand neben der ſchönen Frau,
die an ihrer Schärpe zupfte. Er hatte das Geſpräch
behorcht: „Prüfen Sie Ihr Herz!“ wiederholte er
mit ſanfter Stimme.
Sie fuhr etwas zuſammen. Ein Wort des Vor¬
wurfs ſchien auf ihren Lippen bereit, aber mit ſo
Zutrauen erweckendem Blicke ſah der ernſte Mann
ſie an. Er hatte es nicht böſe gemeint, und er
ſpaßte nicht.
„Wir ſtehen den jungen Leuten hier im Wege,“
ſagte er, und bot der Baronin den Arm, um ſie
von der Thür in das nächſte Zimmer zu führen. Sie
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Alexis, Willibald: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht oder Vor fünfzig Jahren. Bd. 2. Berlin, 1852, S. 116. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/alexis_ruhe02_1852/126>, abgerufen am 01.08.2024.
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