Albertinus, Aegidius: Der Landtstörtzer: Gusman von Alfarche oder Picaro genannt. Bd. 1. München, 1615.Der Landtstörtzer. Händ bracht hatte/ gab ichs meinen Mitge-sellen heimblich zuuerstehen/ vnd sie vnnd ich stahlen vns allgemach einer nach dem andern auß den Wirtshauß/ vnd auß der Statt/ liessen vnseren gnädigen Herren den Grafen an dem Tisch schlaffendt sitzen/ vnnd eylten auß dem Lütticher Gebiet. Vber zwo Stundt hernacher kam der Ju- Abent H h 3
Der Landtſtoͤrtzer. Haͤnd bracht hatte/ gab ichs meinen Mitge-ſellen heimblich zuuerſtehen/ vnd ſie vnnd ich ſtahlen vns allgemach einer nach dem andern auß dẽ Wirtshauß/ vñ auß der Statt/ lieſſen vnſeren gnaͤdigen Herꝛen den Grafen an dem Tiſch ſchlaffendt ſitzen/ vnnd eylten auß dem Luͤtticher Gebiet. Vber zwo Stundt hernacher kam der Ju- Abent H h 3
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0507" n="485"/><fw place="top" type="header">Der Landtſtoͤrtzer.</fw><lb/> Haͤnd bracht hatte/ gab ichs meinen Mitge-<lb/> ſellen heimblich zuuerſtehen/ vnd ſie vnnd ich<lb/> ſtahlen vns allgemach einer nach dem andern<lb/> auß dẽ Wirtshauß/ vñ auß der Statt/ lieſſen<lb/> vnſeren gnaͤdigen Herꝛen den Grafen an dem<lb/> Tiſch ſchlaffendt ſitzen/ vnnd eylten auß dem<lb/> Luͤtticher Gebiet.</p><lb/> <p>Vber zwo Stundt hernacher kam der Ju-<lb/> bilirer/ vnnd begerte <hi rendition="#aq">audientz</hi> beym Herꝛn<lb/> Grafen/ weil aber kein einiger ſeiner Diener<lb/> verhanden war/ der Graf noch ſtarck ſchlief/<lb/> vnnd der Wirth vermeinte/ daß wir Diener<lb/> ſonſten in der Statt ſpacieren gangen waren/<lb/> ſo ermahnte er den Jubilirer zur Gedult/ je<lb/> laͤnger nun der Jubilirer wartete/ je weni-<lb/> ger vnnd langſamer kamen wir Diener wide-<lb/> rumb heimb/ derwegen verluhr er vnnd der<lb/> Wirth die Gedult/ wolten auch laͤnger nicht<lb/> warten/ ſondern gingen inns ſchlaffenden<lb/> Herꝛen Grafens Zimmer/ weckten jhne auff/<lb/> vnd fragten jhne/ ob er die Kleinoͤder gedaͤchte<lb/> zu kauffen? Er gab zur antwort/ daß er vmb<lb/> keine wiſſe/ aber man moͤchte ſeinen Hofmei-<lb/> ſter fragen. Man wartete denſelben gantzen<lb/> <fw place="bottom" type="sig">H h 3</fw><fw place="bottom" type="catch">Abent</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [485/0507]
Der Landtſtoͤrtzer.
Haͤnd bracht hatte/ gab ichs meinen Mitge-
ſellen heimblich zuuerſtehen/ vnd ſie vnnd ich
ſtahlen vns allgemach einer nach dem andern
auß dẽ Wirtshauß/ vñ auß der Statt/ lieſſen
vnſeren gnaͤdigen Herꝛen den Grafen an dem
Tiſch ſchlaffendt ſitzen/ vnnd eylten auß dem
Luͤtticher Gebiet.
Vber zwo Stundt hernacher kam der Ju-
bilirer/ vnnd begerte audientz beym Herꝛn
Grafen/ weil aber kein einiger ſeiner Diener
verhanden war/ der Graf noch ſtarck ſchlief/
vnnd der Wirth vermeinte/ daß wir Diener
ſonſten in der Statt ſpacieren gangen waren/
ſo ermahnte er den Jubilirer zur Gedult/ je
laͤnger nun der Jubilirer wartete/ je weni-
ger vnnd langſamer kamen wir Diener wide-
rumb heimb/ derwegen verluhr er vnnd der
Wirth die Gedult/ wolten auch laͤnger nicht
warten/ ſondern gingen inns ſchlaffenden
Herꝛen Grafens Zimmer/ weckten jhne auff/
vnd fragten jhne/ ob er die Kleinoͤder gedaͤchte
zu kauffen? Er gab zur antwort/ daß er vmb
keine wiſſe/ aber man moͤchte ſeinen Hofmei-
ſter fragen. Man wartete denſelben gantzen
Abent
H h 3
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |