[Albertinus, Aegidius]: Hiren schleifer. München, [1618].

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Hirnschleiffer.

Hergegen/ woferrn der Prediger den Sa-
men deß Göttlichen worts ohne vnderschide
außseet/ so wirds ohne allen zweifel vilfeltig-
klich fruchten/ dann wie auß einer ainiger
Nuß od Aichl/ welche in die Erden gepflan[zt]
wirdt/ ein grosser Baum wechst/ dessen S[pi]tz
gleichsamb biß an die Wolcken raichet/ wie
auch auß einem Senffkörnlein ein sehr hoher
vnd grosser Baum wechst/ auff den die Vö-
gel nisten/ Also hat das Wort Gottes/ wel-
ches in deß Menschen Hertz geseet wirdt/ ein
grosse Krafft/ ein vberflüssige Frucht der
Gnaden herfür zubringen. Wie der Regen/
oder der Schnee/ oder der Taw nit wider
hinauff steigt in der gestalt wie er herab ist ge-
fallen/ sonder in einer andern gestalt/ nemb-
lich in der gestalt der Bieren/ Blumen vnd
Rosen/ Also steigt das Wort Gottes gleich-
wol wider hinauff gen Himmel/ von dannen
es kommen ist/ aber nit in seiner eignen gestalt/
sonder in einer frembden/ dann es bringt die
Früchte deß fastens/ bettens/ wainens/
seufftzens/ disciplinirens vnd
strengen lebens.

Weitere

Hirnſchleiffer.

Hergegen/ woferꝛn der Prediger den Sa-
men deß Goͤttlichen worts ohne vnderſchide
außſeet/ ſo wirds ohne allen zweifel vilfeltig-
klich fruchten/ dann wie auß einer ainiger
Nuß oď Aichl/ welche in die Erden gepflan[zt]
wirdt/ ein groſſer Baum wechſt/ deſſen S[pi]tz
gleichſamb biß an die Wolcken raichet/ wie
auch auß einem Senffkoͤrnlein ein ſehr hoher
vnd groſſer Baum wechſt/ auff den die Voͤ-
gel niſten/ Alſo hat das Wort Gottes/ wel-
ches in deß Menſchen Hertz geſeet wirdt/ ein
groſſe Krafft/ ein vberfluͤſſige Frucht der
Gnaden herfuͤr zubringen. Wie der Regen/
oder der Schnee/ oder der Taw nit wider
hinauff ſteigt in der geſtalt wie er herab iſt ge-
fallen/ ſonder in einer andern geſtalt/ nemb-
lich in der geſtalt der Bieren/ Blumen vnd
Roſen/ Alſo ſteigt das Wort Gottes gleich-
wol wider hinauff gen Himmel/ von dannen
es kommen iſt/ aber nit in ſeiner eignen geſtalt/
ſonder in einer frembden/ dann es bringt die
Fruͤchte deß faſtens/ bettens/ wainens/
ſeufftzens/ diſciplinirens vnd
ſtrengen lebens.

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[681[680]/0696] Hirnſchleiffer. Hergegen/ woferꝛn der Prediger den Sa- men deß Goͤttlichen worts ohne vnderſchide außſeet/ ſo wirds ohne allen zweifel vilfeltig- klich fruchten/ dann wie auß einer ainiger Nuß oď Aichl/ welche in die Erden gepflanzt wirdt/ ein groſſer Baum wechſt/ deſſen Spitz gleichſamb biß an die Wolcken raichet/ wie auch auß einem Senffkoͤrnlein ein ſehr hoher vnd groſſer Baum wechſt/ auff den die Voͤ- gel niſten/ Alſo hat das Wort Gottes/ wel- ches in deß Menſchen Hertz geſeet wirdt/ ein groſſe Krafft/ ein vberfluͤſſige Frucht der Gnaden herfuͤr zubringen. Wie der Regen/ oder der Schnee/ oder der Taw nit wider hinauff ſteigt in der geſtalt wie er herab iſt ge- fallen/ ſonder in einer andern geſtalt/ nemb- lich in der geſtalt der Bieren/ Blumen vnd Roſen/ Alſo ſteigt das Wort Gottes gleich- wol wider hinauff gen Himmel/ von dannen es kommen iſt/ aber nit in ſeiner eignen geſtalt/ ſonder in einer frembden/ dann es bringt die Fruͤchte deß faſtens/ bettens/ wainens/ ſeufftzens/ diſciplinirens vnd ſtrengen lebens. Weitere

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Zitationshilfe:	[Albertinus, Aegidius]: Hiren schleifer. München, [1618], S. 681[680]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/albertinus_hirnschleifer_1618/696>, abgerufen am 23.11.2024.

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