[Albertinus, Aegidius]: Hiren schleifer. München, [1618].Hirnschleiffer. Was die Königin deß Gelds vor Beysitzern hat. Der Königin Beysitzerin deß Gelds heist Gail-
Hirnſchleiffer. Was die Koͤnigin deß Gelds vor Beyſitzern hat. Der Koͤnigin Beyſitzerin deß Gelds heiſt Gail-
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Hirnſchleiffer.
Was die Koͤnigin deß Gelds
vor Beyſitzern hat.
Der Koͤnigin Beyſitzerin deß Gelds heiſt
Superbia oder Hoffart/ von dern geſchri-
ben ſteht: domus, quæ nimis eſt locuples,
annulabitur ſuperbia. Dann das Gut ma-
chet muth/ muth machet vbermuth/ vbermut
machet armut/ armut wehe thut. Die andere
heiſt Inuidia, dañ deß Abrahams vnd Loths
Hirten neideten vnd zancketen jm̃erdar mit-
einander/ dañ jhre reichthumb waren zu groß
vnd kondten nit beyſamen wohnen. Die drit-
te heiſt Audacia oder vermeſſenheit vnd Vn-
uerſcham̃heit/ von dern ſagt Abdias: Super-
bia cordis tui te extulit, dann die reichthum̃
machen/ daß die Kramer vnuerſcham̃ter weiß
nach dem Geſchlecht/ die Schreiber nach dẽ
Adel/ der Adel nach dem Freyherꝛn ſtandt
trachtet. Die vierte heiſt Faulkeit/ dann die
reichen thun je nichts anders als faulentzen/
im Loderbeth ligen vnd gleichſam im geſtanck
der Wolluſten verfaulen. Die fuͤnffte heiſt
Intemperantia, oder Vnuermeſſenheit oder
der Fraß. Die ſechſte heiſt Luxuria oder
Gail-
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