[Albertinus, Aegidius]: Hiren schleifer. München, [1618].

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Hirnschleiffer.

Göttlichen gebotten. Es wird vns auch hier-
durch zuuerstehen gegeben/ daß es nit genug
seye/ wann wir schon gute begirden vnd ver-
langen haben/ die ewige Seligkeit zuerlan-
gen/ sonder es gehöret auch noch darzu/ daß
der gehorsam der Göttlichen Gebotten auß
dem Rachen deß Höllischen Löwen gerissen
werde: Dann wann ein Schaf Christi allbe-
rait vom Teuffel zerrissen vnd verschlunden
ist worden/ vnd ob schon seine Bain oder Füß/
vnd sein Ohr noch gantz vnd vnuersehrt ist/
so kan es nimmer auß seiner Hand vnd gewalt
errettet werden. Dann Christus vnser HErr
vnd Erlöser ist der wahre Hirt/ der hat 99.
Schaf in der Wüste deß Paradeises gelas-
sen/ das hunderste verlorne gesucht/ vnd ist zu
solchem end auß dem hohen Himmel herab
auff Erden kommen. Wann derwegen der
Teuffel eins auß seinen Schafen erwischt
hat/ ist kein bessers mittl verhanden/ als daß
man zum Hirten Christo schreye/ vnd sambt
dem H. Dauid spreche: Ich hab gejrret wie
ein verloren Schaf/ suche deinen Knecht:
Derwegen lasset vns die affecten vnsers Ge-
müts Gott dem HErrn reseruiren vnd vor-

behal-

Qq 4

Hirnſchleiffer.

Goͤttlichen gebotten. Es wird vns auch hier-
durch zuuerſtehen gegeben/ daß es nit genug
ſeye/ wann wir ſchon gute begirden vnd ver-
langen haben/ die ewige Seligkeit zuerlan-
gen/ ſonder es gehoͤret auch noch darzu/ daß
der gehorſam der Goͤttlichen Gebotten auß
dem Rachen deß Hoͤlliſchen Loͤwen geriſſen
werde: Dann wann ein Schaf Chriſti allbe-
rait vom Teuffel zerꝛiſſen vnd verſchlunden
iſt worden/ vñ ob ſchon ſeine Bain oder Fuͤß/
vnd ſein Ohr noch gantz vnd vnuerſehrt iſt/
ſo kan es nim̃er auß ſeiner Hand vnd gewalt
erꝛettet werden. Dann Chriſtus vnſer HErꝛ
vnd Erloͤſer iſt der wahre Hirt/ der hat 99.
Schaf in der Wuͤſte deß Paradeiſes gelaſ-
ſen/ das hunderſte verlorne geſucht/ vnd iſt zu
ſolchem end auß dem hohen Himmel herab
auff Erden kommen. Wann derwegen der
Teuffel eins auß ſeinen Schafen erwiſcht
hat/ iſt kein beſſers mittl verhanden/ als daß
man zum Hirten Chriſto ſchreye/ vnd ſambt
dem H. Dauid ſpꝛeche: Ich hab gejrꝛet wie
ein verloren Schaf/ ſuche deinẽ Knecht:
Derwegen laſſet vns die affecten vnſers Ge-
muͤts Gott dem HErꝛn reſeruiren vnd voꝛ-

behal-

Qq 4

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[616[615]/0631] Hirnſchleiffer. Goͤttlichen gebotten. Es wird vns auch hier- durch zuuerſtehen gegeben/ daß es nit genug ſeye/ wann wir ſchon gute begirden vnd ver- langen haben/ die ewige Seligkeit zuerlan- gen/ ſonder es gehoͤret auch noch darzu/ daß der gehorſam der Goͤttlichen Gebotten auß dem Rachen deß Hoͤlliſchen Loͤwen geriſſen werde: Dann wann ein Schaf Chriſti allbe- rait vom Teuffel zerꝛiſſen vnd verſchlunden iſt worden/ vñ ob ſchon ſeine Bain oder Fuͤß/ vnd ſein Ohr noch gantz vnd vnuerſehrt iſt/ ſo kan es nim̃er auß ſeiner Hand vnd gewalt erꝛettet werden. Dann Chriſtus vnſer HErꝛ vnd Erloͤſer iſt der wahre Hirt/ der hat 99. Schaf in der Wuͤſte deß Paradeiſes gelaſ- ſen/ das hunderſte verlorne geſucht/ vnd iſt zu ſolchem end auß dem hohen Himmel herab auff Erden kommen. Wann derwegen der Teuffel eins auß ſeinen Schafen erwiſcht hat/ iſt kein beſſers mittl verhanden/ als daß man zum Hirten Chriſto ſchreye/ vnd ſambt dem H. Dauid ſpꝛeche: Ich hab gejrꝛet wie ein verloren Schaf/ ſuche deinẽ Knecht: Derwegen laſſet vns die affecten vnſers Ge- muͤts Gott dem HErꝛn reſeruiren vnd voꝛ- behal- Qq 4

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Zitationshilfe:	[Albertinus, Aegidius]: Hiren schleifer. München, [1618], S. 616[615]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/albertinus_hirnschleifer_1618/631>, abgerufen am 15.09.2024.

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