[Albertinus, Aegidius]: Hiren schleifer. München, [1618].

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Hirnschleiffer.

wir Gott den Herrn desto besser vnd ohne be-
schwerd dienen vnd anhangen möchten/ aber
durch die Sünd vnd vbertrettung vnserer er-
sten Eltern seind wir dermassen verstelt vnnd
zu den jrrdischen dingen gebogen/ genaigt
vnd gekrümbt worden/ daß sich die kräffte der
verstendtlichen Seel/ schwerlich zu Gott er-
heben kan. Wie derwegen wir/ wann wir
einen Bucklechten Menschen sehen/ mit fin-
gern auff jhne deuten/ jhne verspotten vnd sa-
gen: sehet dort den Buckel an/ Also/ woferrn
die vnuernünfftige Thier reden könten/ so
wurden sie zu vns sagen: Ecce Adam quasi
vnus ex nobis, sihe den Adam/ er ist einer
auß vns worden: Daß der Mensch puck-
lecht oder högericht wirdt/ daran seind gleich-
wol die böse vberflüssige humores vnd feuch-
tigkeit oder das stette vilfeltige krum sitzen vnd
bucken schuldig/ aber einen vil andern heßli-
chern vnd schendtlichern Buckel verursachet
vns die Sünd in der Seelen: Einen solchen
Buckel hatte Dauid/ als er sagte: Ich bin
krumb vnnd sehr elendt worden/ den
gantzen tag gehe ich trawrig her. Kein
wunder ists/ daß der jenig sehr krumb wirdt/

dessen

Hirnſchleiffer.

wir Gott den Herꝛn deſto beſſer vnd ohne be-
ſchwerd dienen vnd anhangen moͤchten/ aber
durch die Suͤnd vnd vbertrettung vnſerer er-
ſten Eltern ſeind wir dermaſſen verſtelt vnnd
zu den jrꝛdiſchen dingen gebogen/ genaigt
vnd gekruͤmbt worden/ daß ſich die kraͤffte der
verſtendtlichen Seel/ ſchwerlich zu Gott er-
heben kan. Wie derwegen wir/ wann wir
einen Bucklechten Menſchen ſehen/ mit fin-
gern auff jhne deuten/ jhne verſpotten vnd ſa-
gen: ſehet dort den Buckel an/ Alſo/ woferꝛn
die vnuernuͤnfftige Thier reden koͤnten/ ſo
wurden ſie zu vns ſagen: Ecce Adam quaſi
vnus ex nobis, ſihe den Adam/ er iſt einer
auß vns worden: Daß der Menſch puck-
lecht oder hoͤgericht wirdt/ daran ſeind gleich-
wol die boͤſe vberfluͤſſige humores vnd feuch-
tigkeit oder das ſtette vilfeltige krum ſitzen vñ
bucken ſchuldig/ aber einen vil andern heßli-
chern vnd ſchendtlichern Buckel verurſachet
vns die Suͤnd in der Seelen: Einen ſolchen
Buckel hatte Dauid/ als er ſagte: Ich bin
krumb vnnd ſehr elendt worden/ den
gantzen tag gehe ich trawrig her. Kein
wunder iſts/ daß der jenig ſehr krumb wirdt/

deſſen

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[509[508]/0524] Hirnſchleiffer. wir Gott den Herꝛn deſto beſſer vnd ohne be- ſchwerd dienen vnd anhangen moͤchten/ aber durch die Suͤnd vnd vbertrettung vnſerer er- ſten Eltern ſeind wir dermaſſen verſtelt vnnd zu den jrꝛdiſchen dingen gebogen/ genaigt vnd gekruͤmbt worden/ daß ſich die kraͤffte der verſtendtlichen Seel/ ſchwerlich zu Gott er- heben kan. Wie derwegen wir/ wann wir einen Bucklechten Menſchen ſehen/ mit fin- gern auff jhne deuten/ jhne verſpotten vnd ſa- gen: ſehet dort den Buckel an/ Alſo/ woferꝛn die vnuernuͤnfftige Thier reden koͤnten/ ſo wurden ſie zu vns ſagen: Ecce Adam quaſi vnus ex nobis, ſihe den Adam/ er iſt einer auß vns worden: Daß der Menſch puck- lecht oder hoͤgericht wirdt/ daran ſeind gleich- wol die boͤſe vberfluͤſſige humores vnd feuch- tigkeit oder das ſtette vilfeltige krum ſitzen vñ bucken ſchuldig/ aber einen vil andern heßli- chern vnd ſchendtlichern Buckel verurſachet vns die Suͤnd in der Seelen: Einen ſolchen Buckel hatte Dauid/ als er ſagte: Ich bin krumb vnnd ſehr elendt worden/ den gantzen tag gehe ich trawrig her. Kein wunder iſts/ daß der jenig ſehr krumb wirdt/ deſſen

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Zitationshilfe:	[Albertinus, Aegidius]: Hiren schleifer. München, [1618], S. 509[508]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/albertinus_hirnschleifer_1618/524>, abgerufen am 06.09.2024.

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