[Albertinus, Aegidius]: Hiren schleifer. München, [1618].

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Hirnschleiffer.

die Israeliter durch ebne vnd lustige weeg ins
verheissene Landt führen können/ aber er hat
nit gewölt/ sonder sie musten grobe/ rauche
vnnd beschwerliche weeg gehen vnnd grossen
durst leyden/ vnnd also durch vil vngelegen-
heiten hinein gelangen: Also vnd ebner ge-
stalt könte Gott auch vns leichtlich durch lu-
stige liebliche weeg in Himmel führen/ aber er
will nit/ dann sie seind gefahrlich/ sonder er
hat gewölt/ daß die Aposteln/ Martyrer/
Bekenner vnd Jungfrawen den groben weeg
als durch Rost/ Zangen/ Spieß/ Stein/
Creutz/ etc. wanderen/ Fasten/ Wachen
vnd deß Teuffels versuchungen vnd allerley
armut außstehen vnnd dardurch zur seligkeit
gelangen solten.

Das widerspil thut der Teuffel/ dann
er zeiget den Weltmenschen die reichthumb/
ehr/ wollust/ etc. welche von den Menschen
für ein glückseligkeit gehalten werden/ da sie
doch die allerhöchste vnglückseligkeit vnd ein
sehr schwere straff Gottes seind/ wanns
nemblich dem Menschen alles nach seinem
wunsch ergehet/ vnd wann er von jhnen sagt:
dimisi eos secundum desideria cordis eo-

rum,

Hirnſchleiffer.

die Iſraeliter durch ebne vnd luſtige weeg ins
verheiſſene Landt fuͤhren koͤnnen/ aber er hat
nit gewoͤlt/ ſonder ſie muſten grobe/ rauche
vnnd beſchwerliche weeg gehen vnnd groſſen
durſt leyden/ vnnd alſo durch vil vngelegen-
heiten hinein gelangen: Alſo vnd ebner ge-
ſtalt koͤnte Gott auch vns leichtlich durch lu-
ſtige liebliche weeg in Himmel fuͤhren/ aber er
will nit/ dann ſie ſeind gefahrlich/ ſonder er
hat gewoͤlt/ daß die Apoſteln/ Martyrer/
Bekenner vnd Jungfrawen den groben weeg
als durch Roſt/ Zangen/ Spieß/ Stein/
Creutz/ ꝛc. wanderen/ Faſten/ Wachen
vnd deß Teuffels verſuchungen vnd allerley
armut außſtehen vnnd dardurch zur ſeligkeit
gelangen ſolten.

Das widerſpil thut der Teuffel/ dann
er zeiget den Weltmenſchen die reichthumb/
ehr/ wolluſt/ ꝛc. welche von den Menſchen
fuͤr ein gluͤckſeligkeit gehalten werden/ da ſie
doch die allerhoͤchſte vngluͤckſeligkeit vnd ein
ſehr ſchwere ſtraff Gottes ſeind/ wanns
nemblich dem Menſchen alles nach ſeinem
wunſch ergehet/ vnd wann er von jhnen ſagt:
dimiſi eos ſecundum deſideria cordis eo-

rum,

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[497[496]/0512] Hirnſchleiffer. die Iſraeliter durch ebne vnd luſtige weeg ins verheiſſene Landt fuͤhren koͤnnen/ aber er hat nit gewoͤlt/ ſonder ſie muſten grobe/ rauche vnnd beſchwerliche weeg gehen vnnd groſſen durſt leyden/ vnnd alſo durch vil vngelegen- heiten hinein gelangen: Alſo vnd ebner ge- ſtalt koͤnte Gott auch vns leichtlich durch lu- ſtige liebliche weeg in Himmel fuͤhren/ aber er will nit/ dann ſie ſeind gefahrlich/ ſonder er hat gewoͤlt/ daß die Apoſteln/ Martyrer/ Bekenner vnd Jungfrawen den groben weeg als durch Roſt/ Zangen/ Spieß/ Stein/ Creutz/ ꝛc. wanderen/ Faſten/ Wachen vnd deß Teuffels verſuchungen vnd allerley armut außſtehen vnnd dardurch zur ſeligkeit gelangen ſolten. Das widerſpil thut der Teuffel/ dann er zeiget den Weltmenſchen die reichthumb/ ehr/ wolluſt/ ꝛc. welche von den Menſchen fuͤr ein gluͤckſeligkeit gehalten werden/ da ſie doch die allerhoͤchſte vngluͤckſeligkeit vnd ein ſehr ſchwere ſtraff Gottes ſeind/ wanns nemblich dem Menſchen alles nach ſeinem wunſch ergehet/ vnd wann er von jhnen ſagt: dimiſi eos ſecundum deſideria cordis eo- rum,

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Zitationshilfe:	[Albertinus, Aegidius]: Hiren schleifer. München, [1618], S. 497[496]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/albertinus_hirnschleifer_1618/512>, abgerufen am 05.09.2024.

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