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[Albertinus, Aegidius]: Hiren schleifer. München, [1618].

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Hirnschleiffer.

sto leichter/ passierlicher vnnd vnergerlicher/
vnnd dises treiben sie biß an jhr endt. Dar-
durch aber wirdt das hertz allerdings hart vnd
verstockt wie ein Diamant/ vnd gerathet der
Sünder in ein so grosse armseligkeit/ daß
jhne weder die gedechtnuß deß Jüngsten Ge-
richts/ noch das schrecken der Höllischen mar-
ter erschricket/ noch die glori der seligkeit lo-
cket/ vnnd kan durch kein einige ermahnung
oder betrohung von der gewonheit deß sündi-
gens abgezogen werden. Die zeit die sie zum
dienst Gottes vnd der Buß zu bringen solten/
verzehren sie in Sünden vnd Lastern/ vnnd
samblen jhnen selbst ein schatz deß zorns Got-
tes auff den Halß. Dann desto schwerlicher
wird der jenig gestrafft werden in der Höllen/
welcher die langmütigkeit Gottes veracht
vnnd sich nit allein nit bekehren hat wöllen/
sonder seine Sünd/ Gott dem Herrn zu trutz/
je lenger je mehr vermehrt hat.

Der Herr beklagt sich vber ein beschrey-
te Fraw im Apocalypsin am 2. Cap. vnnd
sagt: Ich hab jhr zeit geben daß sie soll
Buß thun/ vnnd sie will nit Buß thun.
Weil dises Weib (spricht Ambrosius) in

Sün-

G g

Hirnſchleiffer.

ſto leichter/ paſſierlicher vnnd vnergerlicher/
vnnd diſes treiben ſie biß an jhr endt. Dar-
durch aber wirdt das hertz allerdings hart vñ
verſtockt wie ein Diamant/ vnd gerathet der
Suͤnder in ein ſo groſſe armſeligkeit/ daß
jhne weder die gedechtnuß deß Juͤngſten Ge-
richts/ noch das ſchrecken der Hoͤlliſchen mar-
ter erſchricket/ noch die glori der ſeligkeit lo-
cket/ vnnd kan durch kein einige ermahnung
oder betrohung von der gewonheit deß ſuͤndi-
gens abgezogen werden. Die zeit die ſie zum
dienſt Gottes vnd der Buß zu bringen ſolten/
verzehren ſie in Suͤnden vnd Laſtern/ vnnd
ſamblen jhnen ſelbſt ein ſchatz deß zorns Got-
tes auff den Halß. Dann deſto ſchwerlicher
wird der jenig geſtrafft werden in der Hoͤllen/
welcher die langmuͤtigkeit Gottes veracht
vnnd ſich nit allein nit bekehren hat woͤllen/
ſonder ſeine Suͤnd/ Gott dem Herꝛn zu trutz/
je lenger je mehr vermehrt hat.

Der Herꝛ beklagt ſich vber ein beſchrey-
te Fraw im Apocalypſin am 2. Cap. vnnd
ſagt: Ich hab jhr zeit geben daß ſie ſoll
Buß thun/ vnnd ſie will nit Buß thun.
Weil diſes Weib (ſpricht Ambroſius) in

Sün-

G g

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[466[465]/0481] Hirnſchleiffer. ſto leichter/ paſſierlicher vnnd vnergerlicher/ vnnd diſes treiben ſie biß an jhr endt. Dar- durch aber wirdt das hertz allerdings hart vñ verſtockt wie ein Diamant/ vnd gerathet der Suͤnder in ein ſo groſſe armſeligkeit/ daß jhne weder die gedechtnuß deß Juͤngſten Ge- richts/ noch das ſchrecken der Hoͤlliſchen mar- ter erſchricket/ noch die glori der ſeligkeit lo- cket/ vnnd kan durch kein einige ermahnung oder betrohung von der gewonheit deß ſuͤndi- gens abgezogen werden. Die zeit die ſie zum dienſt Gottes vnd der Buß zu bringen ſolten/ verzehren ſie in Suͤnden vnd Laſtern/ vnnd ſamblen jhnen ſelbſt ein ſchatz deß zorns Got- tes auff den Halß. Dann deſto ſchwerlicher wird der jenig geſtrafft werden in der Hoͤllen/ welcher die langmuͤtigkeit Gottes veracht vnnd ſich nit allein nit bekehren hat woͤllen/ ſonder ſeine Suͤnd/ Gott dem Herꝛn zu trutz/ je lenger je mehr vermehrt hat. Der Herꝛ beklagt ſich vber ein beſchrey- te Fraw im Apocalypſin am 2. Cap. vnnd ſagt: Ich hab jhr zeit geben daß ſie ſoll Buß thun/ vnnd ſie will nit Buß thun. Weil diſes Weib (ſpricht Ambroſius) in Sün- G g

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Zitationshilfe:	[Albertinus, Aegidius]: Hiren schleifer. München, [1618], S. 466[465]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/albertinus_hirnschleifer_1618/481>, abgerufen am 02.09.2024.

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