[Albertinus, Aegidius]: Hiren schleifer. München, [1618].

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Hirnschleiffer.

iam non poteritis villicare, es kan nimmer
seyn/ du bist nimmer im leben/ es stehet nim-
mer in deiner macht etwas guts vnnd ver-
dienstlichs zu wircken/ sonder wie du anjetzo
erfunden wirdest/ also soll dir die billichkeit
vnd gerechtigkeit gehandlet vnd mit dir pro-
cedirt vnd verfahren werden.

Derwegen ist der jenig Mensch weiß vnd
fürsichtig/ welcher seine einnamen vnnd
außgaben fleissig auffschreibt/ der täglich
vnnd sonderlich zu Abendts sein Gewissen ei-
gentlich examiniret vnnd erforschet/ nemb-
lich mit Gott dem HErrn abrechnet/ vnd off-
termals beichtet vnd communiciret, damit/
woferrn er je in derselben Nacht von hinnen
scheiden müste/ er mit der rechnung bestehen/
nit zu schanden gemacht vnd hinab zur Höl-
len verstossen werde. Wie ein fleissig er Rent-
oder Zahlmaister alles fleissig auffschreibt/
was er vnder tags einnimbt vnd außgibt/ vnd
wie er alle Abend zu seiner rechnungschawet/
damit er auff alle fürfallende fäll/ begeren
vnd erfordern/ bey seinem Herrn bestehen vnd
in seinem gewissen desto ruwiger seyn möge/
also müssen auch wir thun/ vnnd täglich mit

vnser

Hirnſchleiffer.

iam non poteritis villicare, es kan nimmer
ſeyn/ du biſt nimmer im leben/ es ſtehet nim-
mer in deiner macht etwas guts vnnd ver-
dienſtlichs zu wircken/ ſonder wie du anjetzo
erfunden wirdeſt/ alſo ſoll dir die billichkeit
vnd gerechtigkeit gehandlet vnd mit dir pro-
cedirt vnd verfahren werden.

Derwegen iſt der jenig Menſch weiß vnd
fuͤrſichtig/ welcher ſeine einnamen vnnd
außgaben fleiſſig auffſchreibt/ der taͤglich
vnnd ſonderlich zu Abendts ſein Gewiſſen ei-
gentlich examiniret vnnd erforſchet/ nemb-
lich mit Gott dem HErꝛn abrechnet/ vnd off-
termals beichtet vnd communiciret, damit/
woferꝛn er je in derſelben Nacht von hinnen
ſcheiden müſte/ er mit der rechnung beſtehen/
nit zu ſchanden gemacht vnd hinab zur Hoͤl-
len verſtoſſen werde. Wie ein fleiſſig er Rent-
oder Zahlmaiſter alles fleiſſig auffſchreibt/
was er vnder tags einnimbt vnd außgibt/ vnd
wie er alle Abend zu ſeiner rechnungſchawet/
damit er auff alle fuͤrfallende faͤll/ begeren
vnd erfordern/ bey ſeinem Herꝛn beſtehen vnd
in ſeinem gewiſſen deſto ruwiger ſeyn moͤge/
alſo muͤſſen auch wir thun/ vnnd taͤglich mit

vnſer

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[28/0044] Hirnſchleiffer. iam non poteritis villicare, es kan nimmer ſeyn/ du biſt nimmer im leben/ es ſtehet nim- mer in deiner macht etwas guts vnnd ver- dienſtlichs zu wircken/ ſonder wie du anjetzo erfunden wirdeſt/ alſo ſoll dir die billichkeit vnd gerechtigkeit gehandlet vnd mit dir pro- cedirt vnd verfahren werden. Derwegen iſt der jenig Menſch weiß vnd fuͤrſichtig/ welcher ſeine einnamen vnnd außgaben fleiſſig auffſchreibt/ der taͤglich vnnd ſonderlich zu Abendts ſein Gewiſſen ei- gentlich examiniret vnnd erforſchet/ nemb- lich mit Gott dem HErꝛn abrechnet/ vnd off- termals beichtet vnd communiciret, damit/ woferꝛn er je in derſelben Nacht von hinnen ſcheiden müſte/ er mit der rechnung beſtehen/ nit zu ſchanden gemacht vnd hinab zur Hoͤl- len verſtoſſen werde. Wie ein fleiſſig er Rent- oder Zahlmaiſter alles fleiſſig auffſchreibt/ was er vnder tags einnimbt vnd außgibt/ vnd wie er alle Abend zu ſeiner rechnungſchawet/ damit er auff alle fuͤrfallende faͤll/ begeren vnd erfordern/ bey ſeinem Herꝛn beſtehen vnd in ſeinem gewiſſen deſto ruwiger ſeyn moͤge/ alſo muͤſſen auch wir thun/ vnnd taͤglich mit vnſer

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Zitationshilfe:	[Albertinus, Aegidius]: Hiren schleifer. München, [1618], S. 28. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/albertinus_hirnschleifer_1618/44>, abgerufen am 24.11.2024.

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